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Warntag in Deutschland: Bundesamt fordert Installation von bestimmter App - was hat es mit NINA auf sich?

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Von: Andreas Schmid

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Es wird laut in Deutschland: Am bundesweiten Warntag 2020 soll die Bevölkerung an die Warnsysteme erinnert werden - eine zentrale Rolle spielt die App NINA.

Bonn - Erstmals seit der Wiedervereinigung wird in Deutschland am Donnerstag (10. September) ein bundesweiter Warntag abgehalten. Um 11 Uhr geht es los, 20 Minuten später ist der Probealarm vorbei. Dabei sollen unterschiedliche Warnmöglichkeiten für den Katastrophenfall getestet werden, etwa Sirenen, Durchsagen per Lautsprecher, Mitteilungen über die sozialen Medien, digitale Werbetafeln und auch Warn-Apps.

Warntag in Deutschland: Unwetter, Brände & Co. - NINA soll Bevölkerung unterstützen

Die Bevölkerung solle dabei sensibilisiert werden und die Abläufe kennenlernen, um im Ernstfall die Warnmeldungen richtig wahrnehmen und einordnen zu können, teilte das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn mit. In den Fokus gerückt werden soll dabei auch die Warn-App NINA des BBK. Seit 2015 ist NINA im Einsatz, scheint aber noch nicht bei allen Bürgerinnen und Bürgern angekommen zu sein. Was hat es damit eigentlich auf sich?

Die Abkürzung NINA steht für Notfall-Informations- und Nachrichten-App, durch die Warnmeldungen schnell und problemlos an die Bevölkerung geschickt werden können. Von Flutmeldungen, Bränden, Bombenfunden, Unwettern oder dem Auftreten von radioaktiver Strahlung ist alles mit dabei.

Warntag in Deutschland: BBK-App NINA - so funktioniert das bundesweite Warnsystem

Per Standort-Check kann die App das Smartphone lokalisieren, um dann entsprechende Warnungen zu verbreiten. Darüber hinaus lassen sich auch weitere Orte abonnieren, für welche man auf dem Laufenden gehalten werden möchte.

Des Weiteren können Nutzer entscheiden, ob sie lediglich in absoluten Notfällen oder auch über Wetterlagen wie Sturmböen informiert werden möchten. Der Datenaustausch soll wie bei der Corona-App des Robert-Koch-Instituts nur dezentral, also zwischen den jeweiligen Smartphones stattfinden und nicht allumfassend gesammelt werden. Die Informationsvermittlung erfolgt über das satellitengestützte Modulare Warn-Sytsem MoWas.

Warntag in Deutschland: „Alle sollten die Gelegenheit nutzen, die schnelle Warnung in der Tasche bei sich zu tragen“

Am Warntag gehen wir bewusst an die Belastungsgrenzen der Warnungssysteme. Wir verzeichnen in den letzten Monaten auch einen sehr starken Anstieg bei der Warn-App.“ Derzeit verzeichne die App etwa 7,6 Downloads in Deutschland. Im März waren es noch 6,1 Millionen. Damit habe fast jeder Zehnte in der Bevölkerung in Deutschland die App im Gebrauch. BBK-Präsident Christoph Unger lobte jüngst eine Steigerung von 25 Prozent in den letzten Monaten, „trotzdem kann das nur ein Anfang sein. Alle sollten die Gelegenheit nutzen, die schnelle ´Warnung in der Tasche` bei sich zu tragen, um sich und andere wirksam zu schützen.“ Der Warntag soll nun dafür genutzt werden, weitere App-Nutzer für sich zu gewinnen.

NINA ist übrigens die einzige App Deutschlands, die ihre Warnungen auf das gesamte Bundesgebiet bezieht. Das vergleichbare Programm KATWARN ist zwar an vielen Regionen Deutschlands verfügbar, jedoch nicht vollends flächendeckend. Beide Warn-Apps sind in den einschlägigen App-Stores verfügbar und können kostenlos heruntergeladen werden.

Warntag in Deutschland: Hier können Sie entsprechende Apps installieren

NINA

Apple: bei iTunes / Android: bei Google Play

KATWARN

Apple: bei iTunes / Android: bei Google Play

Künftig ist der Warntag übrigens jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September geplant. Damit die Bevölkerung nach und nach für NINA & Co. sensibilisiert wird. Wie der Warntag 2020 in München abläuft, lesen Sie auf tz.de*. (as) *tz.de ist wie Merkur.de Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks

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