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Unwetter in Deutschland: DWD warnt vor Orkanböen im Harz - Flüsse treten in Hessen über die Ufer

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Von: Patrick Huljina

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Dauerregen und Sturm sorgen in Teilen Deutschlands für überflutete Straßen und Keller. Am Wochenende soll es weiterhin nass bleiben.

Update vom 13. Januar, 18.53 Uhr: Noch immer stürmt und regnet es in vielen Teilen Deutschlands. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat eine amtliche Unwetterwarnung vor Orkanböen für den Harz herausgegeben. Oberhalb von 1000 Metern können die Böen mit einer Geschwindigkeit zwischen 100 km/h und 120 km/h auftreten. Im Osten und in der Mitte Deutschlands warnt der DWD vor Windböen von bis zu 70 km/h. Im äußersten Norden, im Westen sowie vereinzelnd im Süden sind Sturmböen möglich.

Durch Dauerregen sind in Hessen vereinzelte Flüsse über die Ufer getreten. Am Wochenende wird neuer Regen aus Westen erwartet.
Ein Autofahrer fährt über eine überflutete Landstraße bei Heuchelheim in Hessen. © Boris Roessler/dpa

In Hessen treten vereinzelte Flüsse immer noch über die Ufer. Zusätzlich sei in Nordhessen leichtes Hochwasser am Ober- und Mittellauf der Fulda sowie von der Eder oberhalb der Talsperre aufgetreten, wie das hessische Regierungspräsidium meldete. An der Edertalsperre sei vorsorglich bereits Wasser abgelassen worden, teilte ein Sprecher mit. Auch im Schwalmgebiet würden „Rückhaltebecken zu einer Entschärfung der Hochwassersituation“ beitragen. Diemel und Werra seien „weitaus geringer betroffen“, so der Sprecher.

Der DWD erwartet am Samstagnachmittag weitere Regenschauer aus dem Westen. Im hessischen Bergland sollen dabei innerhalb von zwölf Stunden zwischen 30 und 40 Liter Wasser pro Quadratmeter fallen.

Wetter in Deutschland: Dauerregen und Sturm in einigen Regionen - Erste Flüsse treten bereits über die Ufer

Erstmeldung vom 13. Januar: München - Vom Winter fehlt in großen Teilen Deutschlands weiterhin jede Spur. Stattdessen ist das Wetter oft nasskalt, windig und grau. Im Westen der Bundesrepublik hat der Dauerregen am Freitag (13. Januar) viele Feuerwehreinsätze ausgelöst. Straßen wurden überflutet, Keller liefen voll mit Wasser. Erste Bäche und Flüsse sind bereits über die Ufer getreten. Auch in den kommenden Tagen soll es nass bleiben.

Volle Keller in Nordrhein-Westfalen: Dauerregen macht Einsatzkräften im Sauerland zu schaffen

In der Nacht auf Freitag, 13. Januar, war insbesondere das Sauerland in Nordrhein-Westfalen vom Dauerregen betroffen. In den frühen Nachtstunden habe es im Märkischen Kreis insgesamt 480 Einsätze gegeben, sagte ein Sprecher der Kreisleitstelle am Freitag. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. Wegen Dauerregens wurde zuvor vor Hochwasser wegen übertretender Bäche und kleinerer Flüsse gewarnt. Auch für die verbliebenen Klimaaktivisten, die sich gegen die Lützerath-Räumung wehren, wurde es in der Nacht ungemütlich.

Der Schwerpunkt der Einsätze im Märkischen Kreis war den Angaben zufolge der Halver Ortsteil Oberbrügge. Der Fluss Volme sei zwischenzeitlich über die Ufer getreten, die Situation entspannte sich in der Nacht aber wieder. Die Feuerwehr habe mit Sandsäcken und Pumpen erheblichen Schaden abgewendet, wurde ein Kreisbrandmeister zitiert. Zuvor hatten die Behörden die Menschen, die an der Volme leben, dazu aufgerufen, sich nicht in den unteren Etagen oder Kellerräumen ihrer Wohnhäuser aufzuhalten.

Erste Bäche und Flüsse in Hessen treten über die Ufer: Meldestufe 2 an mehreren Orten

In Hessen hat der anhaltende Regen ebenfalls die ersten Bäche und Flüsse über die Ufer treten lassen. Am stärksten war das Hochwasser laut einer Übersicht des Hessischen Landesamts für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) an den Flüssen Lahn und Eder. Dort wurde am Freitagmorgen an den Messstationen in Gießen, Leun (Lahn-Dill-Kreis) und Schmittlotheim (Landkreis Waldeck-Frankenberg) die Meldestufe 2 überschritten. An 23 Stationen stiegen die Pegelstände über die Meldestufe 1. Ursache des Hochwassers sind „andauernder Regen und die weitgehende Sättigung der Böden mit Feuchtigkeit“.

Die Meldestufe 1 ist laut HLNUG erreicht, sobald ein Gewässer randvoll ist und an einigen Stellen das Wasser bereits über das Ufer tritt. Die Meldestufe 2 entspricht einem „größeren Hochwasser“, das ufernahe Grundstücke überflutet und vereinzelt Keller überlaufen lässt. Ab der Meldestufe 3 werden Ortschaften vom Hochwasser eingeschlossen und Straßen sind unpassierbar.

Regenwetter Dresden.
In den kommenden Tagen ist weiter mit Sturm und Regen zu rechnen. (Symbolbild) © Sebastian Kahnert/dpa

Niedersachsen: Steigende Flusspegel nach starken Regenfällen erwartet

Auch in Niedersachsen können nach den starken Regenfällen die Pegel einiger Flüsse in den kommenden Tagen weiter ansteigen. Die Hochwasservorhersagezentrale teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, dass in den kommenden Tagen etwa für den Osnabrücker Raum bis zu 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter vorhergesagt sind.

Für Staulagen des Harzes werden bis zu 30 Liter pro Quadratmeter erwartet. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ziehen auch am Wochenende weitere Ausläufer von Sturmtiefs über Niedersachsen und Bremen. Sie sollen neben weiterem Regen auch teils kräftige Sturmböen bringen.

Wetter in Deutschland: Es bleibt nass – „stellenweise mehr als 100 Liter pro Quadratmeter“

Ähnliches sagen auch die Experten des Wetter-Portals wetter.de voraus. Der meiste Regen trifft demnach in den kommenden Stunden die Westhälfte bis hoch in den Norden. Aber auch vom Schwarzwald bis zum Bayrischen Wald sind demnach verbreitet Regensummen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter möglich.

„Die höchsten Abschätzungen der Wettercomputer gehen stellenweise von mehr als 100 Litern pro Quadratmeter aus“, schreiben die Experten weiter. Gerade an kleinen Bächen und Flüssen kann das zu Hochwasser führen. Auch an großen Flüssen dürften die Pegelstände sichtbar ansteigen, eine kritische Lage ist laut den Meteorologen allerdings vorerst nicht zu befürchten. In München und der Region bahnt sich ein Winter-Einbruch samt reichlich Schnee an. (ph/dpa)

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