Wetterprognose für Deutschland zeigt viel Sonnenschein – Experte spricht trotzdem von bis zu minus 20 Grad
Das Wetter in Deutschland treibt es bunt: Sonnenschein, Schnee, frostige Temperaturen und Frühlingsvorboten – ein Wetter-Experte ordnet die aktuellen Prognosen ein.
München – Das Wetter erscheint dieser Tage bundesweit als unvorhersehbar. Während hier und da die ersten Blumen den Frühling einzuläuten scheinen, fällt auch immer wieder Schnee in Deutschland. Kommt der Frühling? Oder haben wir noch ein ordentliches Winter-Comeback zu erwarten? Diplom-Meterologe Dominik Jung differenziert deutlich, denn: Wetterlage und Temperaturanzeige sind zwei verschiedene Dinge.
Wetter in Deutschland: Woche beschert fast bundesweit wolkenlosen Himmel – und viel Kälte
Wettertechnisch startet die Woche an sich vielversprechend, denn mit Hoch Cäcilie, Dana und Elisabeth ist der Himmel weitestgehend wolkenlos, die Sonne scheint bis zu neun Stunden lang. Eine Einladung für Aktivitäten im Freien spricht diese Konstellation allerdings nur kälteunempfindlichen Menschen aus, denn die Thermometer rutschen vor allem in den Abendstunden teils in den Minusbereich.
Übersicht: So warm kann es in dieser Woche tagsüber werden
- Montag: Drei bis sieben Grad Celsius
- Dienstag: Ein bis sechs Grad Celsius
- Mittwoch: Ein bis acht Grad Celsius
- Donnerstag: Drei bis sieben Grad Celsius
- Freitag: Vier bis sieben Grad Celsius
- Samstag: Vier bis neuen Grad Celsius
- Sonntag: Fünf bis neun Grad Celsius
Insbesondere nachts ist mit Temperaturen von bis zu minus acht Grad Celsius zu rechnen, wo es lokal doch noch schneit, sind sogar minus 15 Grad Celsius drin. In einigen Tälern des Alpenvorlandes ist die Kälte besonders fühlbar, bis zu minus 20 Grad Celsius sind dort angekündigt. Pünktlich zum Wochenende legt sich der aktuelle Ostwind zunehmend, es wird neblig; gebietsweise ist auch mit Hochnebel zu rechnen. Im Nordosten des Landes fällt etwas Regen. Der Sonntag wird generell grau und trüb.
Wetter in Deutschland: Milde Temperaturen nächste Woche – Kommt jetzt der Frühling?
Die nächste Woche lockt mit bis zu zwölf Grad Celsius tagsüber nach draußen und auch nachts kühlt der Boden dank Nebel weniger aus, sodass Frost unwahrscheinlicher wird. Das Wetter erscheint wenig winterlich. Einen Frühlingsbeginn sollte man laut Jung deswegen allerdings noch nicht ausrufen.
„Da sollte man dann doch noch etwas abwarten“, mahnt der Wetterexperte. „Zwar zeigen die Wettermodelle bis Ende Februar keinen Wintereinbruch mit Schnee bis in tiefe Lagen, aber das kann sich auch schnell wieder ändern.“ Bislang sei die für Mitte Februar angekündigte „ominöse arktische Kälte“ für Deutschland allerdings nur Theorie.
Heisst es schon jetzt „Winter adé“? Meteorologe Jung diagnostiziert Deutschland „Mildwinter“
Der Klimawandel – dieses Themas wegen wollen Aktivisten am 06. Februar übrigens Deutschland lahmlegen – macht sich laut Jung auch heuer in den meteorologischen Aufzeichnungen bemerkbar. „Der Dezember war 0,1 Grad wärmer als das Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020“, so der Wettermann. „Der Januar war danach deutlich zu warm, es gab eine Abweichung von 2,6 Grad im Vergleich zum neuen Klimamittel und der Februar ist derzeit ebenfalls rund 1,8 Grad wärmer als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020.“
Damit handele es sich bei dem aktuellen Wetter um einen von Langfristwettermodellen bereits angekündigten „Mildwinter“ – Jung zufolge keine Überraschung. „In Zeiten der globalen Erwärmung wird es ja auch immer schwerer, richtig kalte Winter zu bekommen. Der Frühling dürfte nach den aktuellen Langfristwettermodellen ebenfalls sehr warm ausfallen.“ Eher in Richtung „rekordwarmer März 2023“ anstatt „Märzwinter“ gingen die aktuellen Prognosen.