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Wechsel von Sommer- auf Winterzeit: Wann kommt die Zeitumstellung?

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Von: Marcus Giebel

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Die Zeitumstellung begleiten jedes Jahr entscheidende Fragen: Wird die Uhr vor- oder zurückgestellt? Aber auch: Wann wird die Zeit in diesem Herbst umgestellt?

München - Im Herbst fallen die Blätter von den Bäumen, die Temperaturen sinken, die Tage werden zunehmend kürzer und irgendwann ist es wieder Zeit, die Uhren umzustellen. Doch wann genau springen wir in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern von der Sommer- in die Winterzeit? Darüber zerbrechen sich viele Menschen Jahr für Jahr den Kopf. Denn es wäre schon besonders ärgerlich, den richtigen Zeitpunkt zu verpassen, damit seiner Zeit voraus zu sein und viel zu früh bei einem Termin aufzukreuzen.

Ist es schon an diesem Wochenende - also am 16. Oktober - schon so weit? Die klare Antwort lautet: Nein! Noch haben wir zwei Wochen Sommerzeit vor uns. Seit 1996 gilt nämlich die Regel, dass diese am letzten Sonntag im Oktober endet. Das ist in diesem Jahr der 30. Oktober - die Zeitumstellung kann also kaum später im Jahr stattfinden als es 2022 der Fall ist.

Zeitumstellung 2022: Winterzeit beginnt am 30. Oktober um 3 Uhr nachts

Die meisten Menschen werden den genauen Zeitpunkt verschlafen, denn er liegt mitten in der Nacht. Um 3 Uhr früh am 30. Oktober werden die Uhren auf 2 Uhr zurückgestellt, wir gewinnen also eine Stunde dazu. Damit wird dieser eigentlich zum längsten Tag des Jahres - nehmen wir die reine Zahl der Stunden, Minuten oder Sekunden als Maßstab.

Digitale Uhren und Funkuhren bekommen ein entsprechendes Signal, wenn die Sommerzeit endet und die Winterzeit beginnt und stellen sich selbständig um. Dagegen müssen wir bei analogen Uhren wie Armband- oder Wanduhren selbst Hand anlegen. Echte Uhrliebhaber haben an diesem 30. Oktober also einiges umzustellen.

Auch die Zeitanzeigen in digitalen Geräten wie Computern, Tablets oder Handys springen automatisch um. Damit gibt es also eigentlich keine Ausrede mehr, sollte man das Ende der Sommerzeit doch verpasst haben und eine Stunde zu früh zu einem Termin erscheinen.

Zeitumstellung im Rückblick: In Deutschland auch in beiden Weltkriegen genutzt

Am 30. Oktober wechseln wir damit wieder in die eigentliche Zonenzeit, wie auch kreiszeitung.de berichtet. Die sogenannte Mitteleuropäische Zeit, kurz MEZ. Sie wird neben Winterzeit auch Standard- oder Normalzeit genannt. Dagegen wird die Mitteleuropäische Sommerzeit, die dieser also eine Stunde voraus ist, mit MESZ abgekürzt.

Hintergrund des Wechsels ist die Hoffnung, Energie zu sparen - gerade an langen Sommerabenden. Daher erklären sich auch die Anfänge in Deutschland, denn erstmals wurde die Zeitumstellung 1916 durchgeführt - also im Ersten Weltkrieg. Somit waren die Angriffe an Sommertagen über längere Zeit möglich. Das Vorgehen wurde auch 1917 und 1918 beibehalten und dann wieder 1940 im Zuge des Zweiten Weltkriegs genutzt.

Eine Uhr steht vor zwei Kürbissen
Zeitumstellung, die zweite 2022: Wann wechseln wir von Sommer- zurück in Winterzeit? © IMAGO / Bihlmayerfotografie

Zeitumstellung in Deutschland: Seit 1996 endet Sommerzeit immer Ende Oktober

Nachdem 1949 vorerst letztmals eine Zeitumstellung stattgefunden hatte, folgte eine Pause von drei Jahrzehnten. Erst 1980 wurde in beiden Teilen Deutschlands wieder auf die Sommerzeit zurückgegriffen - diesmal auch als Reaktion auf die westlichen Nachbarländer, die wegen der Folgen der Ölkrise von 1973 bereits wieder mit Zeitumstellungen hantierten. 1996 sorgte die EU für eine Vereinheitlichung der Regelung - bis dahin etwa wurde in Deutschland bereits Ende September auf Winterzeit umgestellt.

Mittlerweile dauert die Phase der Sommerzeit in der EU 30 oder 31 Wochen, denn sie beginnt Ende März. Damit gilt sie länger als die Normalzeit, der dann noch gut 20 Wochen bleiben.

Inwiefern die Zeitumstellung wirklich zu Energieeinsparungen führt, ist durchaus umstritten. Darüberhinaus wird von Kritikern darauf verwiesen, der Biorhythmus bei Mensch und Tier gerate durcheinander. Die Stimmen, die eine Abschaffung der Zwei-Zeiten-Regelung fordern, werden Jahr für Jahr laut.

Zeitumstellung und die EU: Kommission und Parlament sind für Abschaffung

2018 schlug sogar die Europäische Kommission vor, die Zeitumstellung zu begraben. Das Parlament stimmte dem Ansinnen zu, womit der Ball seither beim Europäischen Rat liegt. Eigentlich war die Abschaffung bereits für das Jahr 2021 geplant, doch noch steht eine Entscheidung aus.

Laut der Europäischen Kommission gibt es viele Gründe, die für ein Ende der Zeitumstellung sprechen. Neben negativen Auswirkungen auf die Gesundheit würden mehr Fahrradunfälle verzeichnet, zudem leide die Energieeinsparung unter dem Wechsel der Zeiten. Womöglich läuft die Zeit der Zeitumstellung also bald ab. Aber sicher erst nach dem 30. Oktober 2022. (mg)

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