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Was Sie über die Oscars bislang noch nicht gewusst haben

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Von: Michael Sapper

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München - Am Sonntag blickt die ganze Film-Welt wieder auf Hollywood. In Los Angeles findet die 87. Oscar-Verleihung statt. Doch woher stammt eigentlich der Name? Wir haben Fakten für Sie zusammengefasst, die Sie noch nicht kannten.

Update vom 24. Februar 2017: Viele Filme gehen ins Rennen - aber welche Meisterwerke holen einen oder mehrere Oscars? Wir haben die Favoriten und Prognosen für die Oscars 2017 zusammengefasst.

Update vom 24. Januar 2017: Ende Februar werden wieder die Oscars vergeben. Gut einen Monat vorher werden die Nominierungen bekannt gegeben. Hier finden Sie den Live-Stream von den Nominierungen für die Oscars 2017.

Update vom 22. Februar 2016:

In 24 Kategorien werden die Oscars 2016 vergebenm. Die Nominierungen sorgen im Vorfeld für Diskussionen. Auf der Liste findet sich kein einziger schwarzer Schauspieler bzw. Künstler. Wir haben

alle Nominierungen der Oscars 2016

zusammengefasst.  

Auf dem Roten Teppich versammelt sich am Sonntag wieder die Créme de la Créme der Film-Branche. Die Academy of Motion Picture Arts and Science lädt ein und alle Stars und Sternchen folgen. Die 87. Oscar-Verleihung findet im Dolby Theatre in Hollywood statt. Aber warum heißt der Oscar eigentlich Oscar, welche Deutschen waren bislang erfolgreich und was hat es mit den Dankesreden auf sich? Damit Sie wirklich mitreden können, haben wir für Sie die wichtigsten und kuriose Fakten zusammengefasst.

Woher hat der Oscar seinen Namen?

Der offizielle Name lautet "Academy Award of Merit". Oscar war nicht etwa der Erfinder der Statue oder derjenige, der die Verleihung ins Leben gerufen hat. Um ehrlich zu sein: Keiner weiß so genau, woher der Name kommt. Es gibt vier Geschichten: Walt Disney meinte, dass ein Mann die Trophäe "Oscar" nannte. Er glaubte, es sei die offizielle Bezeichnung und bedankte sich anschließend bei der Verleihung für seinen 'Oscar'. Die Schauspielerin Bette Davis soll den Ritter mit ihrem Ehemann Harmon Oscar Nelson verglichen haben und der Filmkolumnist Sidney Skolsky behauptete, sich den Namen ausgedacht zu haben.

Allerdings kursiert hartnäckig folgende Anekdote als Geburtsstunde des Oscars: Die ehemalige Bibliothekarin der Academy soll, als sie zum ersten Mal die Statue sah, gesagt haben: "Der sieht ja aus wie mein Onkel Oscar!"

Woher kommt die Statue und wie viele gab es? 

Entworfen wurde der wichtigste Film-Preis von Art Director Cedric Gibbons im Jahr 1928. Die Statue ist knapp 35 Zentimeter groß und vier Kilogramm schwer und bildet einen goldenen Schwertträger ab, der auf einer Filmrolle thront. Die Figur ist überzogen mit echtem 24-Karat Gold. Der Sockel ist einer Filmrolle nachempfunden. Seit der ersten Verleihung sind 2.947 Statuen (Stand nach der 86. Verleihung) an die Filmindustrie vergeben worden. Seit 1982 übernimmt die R.S. Owens & Company die ehrenvolle Aufgabe, den begehrten Film-Preis herzustellen.

Seit wann werden die Oscar-Awards verliehen?

Die Akademie ist im Jahr 1927 geboren worden, als MGM-Chef Louis B. Mayer bei einem Abendessen mit seinen Gästen über eine Gruppe diskutierte, die die Filmindustrie auszeichnen soll. Nur eine Woche später fanden sich 36 geladene Gäste im Los Angeles Ambassador Hotel ein und gründeten die "International Academy of Motion Picture Art and Science". Die erste Verleihung fand am 16. Mai 1929 statt. Übrigens: Die erste Verleihung war zugleich die kürzeste. Nach 15 Minuten war die Premiere wieder vorüber. Erst seit 1953 gibt es eine Live-Übertragung im Fernsehen.

Die erfolgreichsten Filme und Darsteller aller Zeiten

Ganz oben bei den Schauspielerinnen thront Katherine Hepburn mit vier Triumphen. Bei den Herren teilen sich Jack Nicholson, Daniel Day Lewis und Walter Brennan mit je drei Erfolgen den ersten Rang. Allerdings krönt an der Spitze Walt Disney. Der Filmemacher verließ 26 Mal als Sieger die Bühne und wurde 37 Mal nominiert. Auch Tom und Jerry müssen bei diesem Punkt genannt werden. Sieben Oscars holten der Kater und die Maus in der Kategorie der animierte Trickfilme.

Welcher Film ist der beste aller Zeiten bei den Oscars?

Drei Streifen teilen sich den Titel "erfolgreichster Film aller Zeiten". Titanic (1998), Ben Hur (1960) und Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs (2003) haben je elf Oscars abgesahnt. Der dritte Teil der Herr der Ringe-Saga holte sich jede Kategorie, in der er nominiert war. Die meisten Nominierungen hatte Titanic (14).

Wer sitzt in der Jury?

Mittlerweile ist die Größe der Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences auf 6000 Filmschaffende angewachsen. Sie bilden die Jury und haben mehrere Stimmen für jede Kategorie, die sie entweder auf Papier oder Online abgeben können. Nach Angaben der Filmakademie zählen Mitarbeiter der Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers die Stimmen aus. Am Ende kennen nur zwei Mitarbeiter vorab den Ausgang der Wahl.

Welche Oscar-Kategorien gibt es?

Es gibt 24 Kategorien. Neben den bekannten, wie bester Film, beste Regie und den Haupt- und Nebendarstellerinnen gibt es jedoch auch die weniger glamourösen: bester Ton, bester Schnitt, bestes Make-up und beste Frisuren sowie beste visuelle Effekte. Die "jüngste" Kategorie wurde 2002 eingeführt: Bester animierter Spielfilm. Bislang wurden drei Sparten aus der Verleihungszeremonie gestrichen: Die beste Regieassistenz, die beste Originialgeschichte und die beste Tanzregie werden nicht mehr prämiert.

Wer zählt zu den größten Unglücksraben?

Wo es Gewinner gibt, muss es auch Verlierer geben. Zu den tragischsten gehören in der Oscar-Geschichte die beiden Filme Die Farbe Lila (1985) und Am Wendepunkt (1977). Beide sind elf Mal nominiert worden, gingen jedoch leer aus. Auch der Schauspieler Peter O'Toole hat in über vierzig Jahren für keine seiner acht Nominierungen eine Auszeichnung erhalten. Ein Trost: 2003 wurde er für sein Lebenswerk geehrt.

Die Dankesrede

Alle Oscar-Nominierten müssen für eine Siegesrede vorbereitet sein. Am besten ist es, gleich zwei parat zu sagen. Nachdem die Sieger die Bühne verlassen haben, müssen sie nochmals vor der Backstage-Kamera sprechen. Meryl Streep saß nach dem Gewinn für ihre Margaret Thatcher-Rolle (“The Iron Lady”) 15 Minuten lang hinter den Kulissen auf einem Stuhl. Der Sieges-Schock hatte ihr die Knie weich werden lassen. Auch kurios: Halle Berry sagte in ihrer kurzen Dankesrede - die Sprechzeit ist auf 45 Sekunden begrenzt - ganze 32 Mal das Wort "Danke". Wer die vorgeschriebene Zeit überzieht, wird eiskalt vom Orchester übertönt.

Kleider und der Schmuck

Die eigentliche Frage auf dem Roten Teppich ist ja: Wer trägt was und von wem? Wie teuer ist das Kleid und wie wertvoll der Schmuck? Im vergangenen Jahr war es Jessica Biels fleischfarbene Chanel-Robe, die einen Preisrekord aufstellte: 100.000 Dollar. Allerdings ist das nicht gegen Charlize Therons  Klunker mit 31 Karat, für den sie 15 Millionen Dollar hätte zahlen müssen. Aber: Die meisten Kleider und Edelsteine sind geliehen. Designer wie Givenchy, Chanel und Dior holen die Roben nach der Oscar-Feier innerhalb von 24 Stunden ab. Beim Schmuck geht es gewöhnlich noch schneller.

Die Bilder der Oscar-Nacht 2014

Wer ist jüngster und ältester Oscar-Gewinner?

Shirley Temple darf sich die jüngste Oscar-Gewinnerin aller Zeiten nennen. Sie war sechs Jahre alt als sie den Ehren-Oscar für 'die herausragende Filmleistung' im Jahr 1934 gewann. Der älteste Oscar-Preisträger ist hingegen Christopher Plummer. Für seine Rolle im Film 'Beginners' im Jahr 2010 bekam der damals 82-Jährige eine goldene Statue. Diesen Rekord könnte in diesem Jahr jedoch Robert Duvall brechen. Der 84-Jährige ist beim Film "Der Richter" als bester Nebendarsteller nominiert.

Welche deutsche Oscar-Gewinner gibt es?

Die Liste der deutschen Schauspieler, die den Oscar gewannen, ist kurz. Sehr kurz. Emil Jannings holte den 'Academy Award' in der Kategorie 'Bester Hauptdarsteller' und das ausgerechnet bei der ersten Verleihung 1929. Er wurde für den Film 'Der Weg allen Fleisches' von 1927 ausgezeichnet. Bei den Frauen sieht die Bilanz auch nicht besser aus: 1937 und 1938 holte Luise Rainer ("Der große Ziegfeld" sowie "Die gute Erde") als beste Hauptdarstellerin ebenfalls einen Goldjungen. Seit dem gewinnen höchstens deutsche Regisseure, Bühnenbildner oder Filmmusiker. Beispielsweise Caroline Link, die 2003 mit ihrem Film "Nirgendwo in Afrika" die begehrte Trophäe holte. Allerdings konnte die Regisseurin die Gold-Statue nicht persönlich abholen, weil ihr Kind krank war. Der letzte deutsche Sieger war Florian Henckel von Donnersmarck 2007 mit seinem DDR-Film "Das Leben der Anderen" in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film". Ein deutscher Teilerfolg war "Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte", wofür der österreichische Regisseur Michael Haneke 2009 einen Oscar verliehen bekam.

Kurioses

Bei der ersten Verleihung ist der Film von Warner Bros. "Der Jazz-Singer" nicht in die Wahl gekommen. Der Grund: Das Stück war einer der ersten gesprochenen Filme und war deshalb nicht mit Stummfilmen vergleichbar, so die Akademie. Aufgrund des Metallmangels während des Zweiten Weltkriegs erhielten die Sieger nur eine golden-bemalte Gipsfigur. Die Namensplaketten werden für jeden Nominierten schon vorab gefertigt und gleich nach der Verleihungsfeier während des traditionellen Governor's Balls auf die Oscar-Statuen montiert. Die Plaketten der Verlierer wandern in den Schmelzofen.

Im Jahr 1938 wurde eine Trophäe auf der Bühne gestohlen. Alice Brady ist als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet worden, konnte aber aufgrund eines gebrochenen Fußes nicht an der Verleihung teilnehmen. Ein unbekannter Mann nahm ihren Oscar entgegen und verschwand. Der Dieb wurde nie wieder gesehen, Brady bekam später eine Kopie des Preises.

Jahrzehntelang sagten die Laudatoren kurz vor dem entscheidenden Moment: "And the Winner is...". Doch damit sich die anderen Nominierten nicht grundsätzlich als Verlierer fühlen, gibt es eine neue Phrase. Ab 1989 heißt es "The Oscar goes to...".

Wann und wo läuft die Oscar-Verleihung?

Alle Informationen rund um die diesjährige Oscar-Verleihung, haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Michael Sapper/ds

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