München - Der Kinoregisseur Marcus H. Rosenmüller hat mit „Le Comte Ory“ seine erste Oper inszeniert - und ist dafür nach der Premiere am Sonntagabend im Münchner Cuvilliés-Theater gefeiert worden.
Gioachino Rossinis Oper, die mit Nachwuchstalenten des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper auf die Bühne gebracht wurde, erntete ordentlichen Applaus und Bravo-Rufe, Rosenmüller selbst, der mit einem breiten Grinsen auf die Bühne kam, wurde gleichermaßen bejubelt. Es war Rosenmüllers Debüt als Opernregisseur.
Er verlegt die Geschichte um den Verführer Ory, der es sich in den Kopf gesetzt hat, die Gräfin Adèle zu erobern, in die Kulisse einer mitgenommenen Bowlingbahn und reichert sie mit Slapstick-Einschüben und Zitaten aus der Popkultur an. So kommt Graf Ory lässig im Big-Lebowski-Look aus dem gleichnamigen Film samt Bademantel daher, die Damengesellschaft rund um Adèle scheint eher einem Neunzigerjahre-Musikvideo entsprungen zu sein.
Rosenmüller, der mit Filmen wie „Wer früher stirbt ist länger tot“ oder „Sommer in Orange“ bekannt wurde, baute auch noch einen scherenschnittartigen Kurzfilm in die Inszenierung ein. Zusammen mit der Musik des Bayerischen Staatsorchesters unter der Leitung von Oksana Lyniv gelang so ein sehr unterhaltsamer Opernabend, an dem es ebenso viel zu sehen wie zu hören gab.
dpa