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Herbert Grönemeyer im Kino: herrliche Zeitreise zum „Mensch“-Konzert 2002 auf Schalke!

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Von: Katja Kraft

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Handschlag mit Herbert: Herbert Grönemeyer auf der „Mensch“-Tour 2002.
Handschlag mit Herbert: Grönemeyer 2002. © weihrauch/dpa

Ein Konzertmitschnitt von Herbert Grönemeyers „Mensch“-Tour live auf Schalke aus dem Jahr 2002 ist neu auf Blu-Ray erschienen. Und nun deutschlandweit in ausgewählten Kinos zu sehen. Unser Tipp für Fans!

Es hätte so schön werden können. Die Karten hingen seit einem Jahr an der Pinnwand im Arbeitszimmer. Wer sagt, dass Vorfreude die schönste Freude ist, hat noch nie ein Herbert-Grönemeyer-Konzert erlebt. Zwölf Monate Ausblick darauf, ganz hübsch. Rund drei Stunden dabei sein – fantastisch. Vor 20 Jahren tanzte die Autorin dieser Zeilen das erste Mal bei einer Herbert-Tour zwischen all den anderen euphorisierten Fans. Zu seinem Über-Album „Mensch“, 2002 erschienen und so oft verkauft wie keines zuvor in der deutschen Popgeschichte.

Herbert Grönemeyers 20-Jahre-“Mensch“-Tour fiel Corona-bedingt aus

Heuer hätte Herbert Grönemeyer das mit einer großen Tour feiern wollen. Daraus wurde wie berichtet wegen Corona nichts. Stattdessen wird deshalb am 31. August deutschlandweit im Kino gefeiert. Ausgewählte Lichtspielhäuser zeigen dann die damals entstandene Konzertaufnahme „Mensch Live“ aus der Arena auf Schalke. Gerade ist sie digital in HD remastered und um eine neue Dolby-Atmos-Tonspur ergänzt auch als Blu-Ray erschienen. (Lesen Sie hier: unser großes Interview mit Herbert Grönemeyer)

Konzerte von Herbert Grönemeyer sind immer beglückend

Herrlich klingt sie, diese Zeitreise. „Einen schönen menschlichen Abend“, wünscht der – etwas schlankere, etwas jüngere, aber zeitlos verschmitzte – Herbert. Und tut alles dafür, dass es gelingt. Es wird in diesen Tagen ja viel diskutiert über die Frage, wie groß zu groß ist bei einem Konzert. Wann aus Mega-Event für die Zuschauer nur noch Mega-Abzocke wird, weil man sich angesichts von Tausenden Besuchern irgendwie nicht mehr so richtig hautnah dran fühlt. Nicht so bei Grönemeyer. Der schafft es von dem Moment an, in dem er in die Arena einläuft und die Fans in der ersten Reihe mit Handschlag begrüßt, bis zum Gute-Nacht-Gruß am Ende, „Der Mond ist aufgegangen“, Nähe herzustellen. Mit Selbstironie, Herzlichkeit und Berserker-Energie.

Ein bisschen wehmütig wird man trotzdem. Wenn man sieht, was man ganz verdrängt hatte: Keiner hatte damals ein Smartphone in der Hand. Filmen war überhaupt strengstens verboten. Unvergessen der strenge Security-Mann, der einen fast des Platzes verwiesen hätte, weil man heimlich mit der eingeschleusten Videokamera filmen wollte. Alle lauschen andächtig. Nur der Moment zählt. Eine Zeitreise, die Fans glücklich macht.

Das Kino-Event steigt am 31. August 2022 deutschlandweit in ausgewählten Kinos um 20 Uhr. In München in der Astor Film Lounge im Arri.

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