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Durchgebrutzelt in der Hölle - so war‘s bei Judas Priest im Zenith

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Von: Armin Rösl

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Judas Priest am Dienstagabend im Münchner Zenith © Armin Rösl

Draußen ist Sommer - und drinnen die Metal-Hölle. Bei Judas Priest wurde das Zenith am Dienstagabend zum Paradies für Metal-Jünger.

München - So muss es in der Hölle sein: Stickig heiß, gefühlte 50 Grad, das Feuer lodert meterhoch, davor geht der Teufel in schwarzem Mantel auf und ab und schreit. Genau so ist es am späten Dienstagabend, als die Heavy-Metal-Legenden Judas Priest im ausverkauften Zenith zum Tanz bitten.

Sänger Rob Halford schreitet auf der Bühne stolz und erhaben auf und ab und lässt immer wieder seinen "Halford-Scream" los, jenen hohen Schrei, der bei Heavy-Metal-Fans Kult ist. Mit seinen aktuell 66 Jahren (oder ist er gar 666, die Teufelszahl?) beherrscht er ihn immer noch perfekt, singt beziehungsweise schreit über viereinhalb Oktaven wie eh und je.

Schweiß, Kondenswasser, verspritztes Bier - überall ist es nass

Im Publikum Wassertropfen allüberall, vom Schweiß des Vordermannes, der seine Haare zum Trommel-Stakkato schüttelt, von oben, wo das Kondenswasser herunter tropft, von der Seite, wo der/die Nächste sich einen Teil des Bechers voll Wasser oder Bier ins Gesicht spritzt. Und überall der Geruch von ehrlichem Schweiß. Vorne immer wieder Feuerwalzen auf der Leinwand über der Bühne, in der heißen Hölle Zenith geht's kräftig zur Sache, Rob Halford und seine Jungs lassen niemanden ungeschoren davonkommen, laut und satt gibt's auf die Ohren.

"Firepower" heißt das Album, dass Judas Priest im März veröffentlicht haben und mit dem sie jetzt auf Tour sind. Mit viel Feuer (ganz ohne Pyrotechnik) und Power, mit zeitlosen Klassikern wie "Turbolover" und "Breaking the law" und "Painkiller". Da brutzeln die Fans in der Hölle, aber sie lassen es gerne und mit körperlicher Hingabe mit sich geschehen. 

Mit Judas Priest für gut 90 Minuten in der Hölle schmoren - und das am Ende des heißesten Tag des Jahres: Das Zenith ist an diesem Abend für Metal-Jünger das Paradies.

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Armin Rösl

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