„Phantastische Tierwesen“: Das erwartet uns in den Fortsetzungen

München – „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ ist nur der erste Teil einer langen Spin-off-Reihe. Das wissen wir über die Fortsetzungen.
Achtung: Dieser Artikel enthält Spoiler zur Handlung von „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ sowie den Fortsetzungen!
„Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ hat weltweit einen ordentlichen Start an den Kinos hingelegt. An die Einspielergebnisse der Harry-Potter-Filme kommt das Spin-off zwar nicht ran, dafür konnte der Film um Newt Scamander und seine Geschöpfe die meisten Fans und Kritiker überzeugen. Er öffnet eine neue Dimension in der magischen Welt von Harry Potter und funktioniert als eigenständiger Film überraschend gut.
Doch wir leben in der Zeit der langgezogenen Filmreihen und mehrteiligen Buchadaptionen - so ist es nicht überraschend, dass „Phantastische Tierwesen“ nie als abgeschlossener Film geplant war. Erst in den Fortsetzungen wird sich zeigen, ob das Spin-off auch als Reihe gelingt. Vieles zu den kommenden Teilen ist schon bekannt oder lässt sich erahnen. Dazu gehört ein zentrales Problem, das die Serie lösen muss – und das wird Fans der „Phantastischen Tierwesen“ nicht unbedingt gefallen.
„Phantastische Tierwesen“: So viele Filme sind geplant
Ursprünglich sollte „Phantastische Tierwesen“ eine Trilogie werden, aber dann gab J.K. Rowling bekannt, dass die Serie aus insgesamt fünf Filmen bestehen wird. Rowling selbst wird, wie schon im ersten Teil, das Drehbuch schreiben. Auch das Team um Regisseur Davis Yates, der schon an vier Harry-Potter-Filmen gearbeitet hat, ist weiter dabei, ebenso wird Produzent David Heyman dem Franchise vermutlich treu bleiben.
Die Fortsetzungen werden in einem zweijährigen Rhythmus erscheinen, Teil zwei kommt also im November 2018 in die Kinos. Das Drehbuch dafür soll schon fertig sein, die Dreharbeiten werden im Sommer 2017 beginnen. Der genaue Titel ist noch nicht bekannt, aber Hauptdarsteller Eddie Redmayne hat in einem Interview verraten, dass alle Filme die Worte „Phantastische Tierwesen und…“ im Titel tragen werden. Der zweite Teil der Reihe soll in England und Paris spielen, zeitlich findet die Handlung ein paar Jahre nach den Ereignissen des ersten Films statt.
„Phantastische Tierwesen“: Diese Charaktere kommen im zweiten Teil zurück
Am Ende von „Phantastische Tierwesen“ gehen die meisten Hauptcharaktere getrennte Wege. Newt Scamander verlässt New York per Schiff, Jacob Kowalski verliert seine Erinnerungen an sein magisches Abenteuer und eröffnet seine Bäckerei. Doch tatsächlich sollen alle vier Helden im zweiten Teil wieder zu sehen sein. Jacob-Darsteller Dan Fogler spricht in einem Interview davon, dass sein Charakter eine interessante Story vor sich hat.
Doch neben dem Quartett gibt es eine Reihe weiterer Figuren aus Teil eins, die eine wichtige Rolle in den Fortsetzungen spielen werden. Einer davon ist Credence Barbone. Tatsächlich wurde der Junge, in dem die dunkle Macht des Obskurus lauert, am Ende nicht von den Flüchen der Auroren umgebracht. Im Film sieht man einen schwarzen Fetzen, der ans Tageslicht schwebt, das subtile Zeichen dafür, dass Credence überlebt hat. Laut David Yates gibt es außerdem eine Szene, die es nicht in den fertigen Filme schaffte: In dieser steigt Credence in ein Schiff und verlässt die Stadt.
„Phantastische Tierwesen“: Das wissen wir über die Handlung von Teil zwei
Ein neues Cast-Mitglied für den zweiten Teil der „Phantastischen Tierwesen“ wurde schon bestätigt: Zoe Kravitz, bekannt aus den Divergent-Filmen, wird Newts Jugendliebe Leta Lestrange verkörpern. Wie David Heyman in einem Interview erklärte, ist Newt noch immer verliebt in Leta, deswegen hat sie Macht über ihn. Das schreit also nach einem komplizierten und hoffentlich nicht allzu kitschigen Dreiecks-Beziehungsdrama zwischen Newt, Leta und Tina. Gleichzeitig hoffen Fans, mehr über Newts Vergangenheit zu erfahren. Obwohl er aus unbekannten Gründen aus Hogwarts verbannt wurde, darf er zaubern und arbeitet sogar für das Ministerium, in dessen Auftrag er sein Buch schreibt. Rowling versprach auf Twitter, diesen Widerspruch in den nächsten Filmen aufzuklären.
Außerdem muss man nicht wie Queenie ein Leglimentor sein, um zu ahnen, dass Grindelwald nicht lange in der Gewalt des Zaubereiministeriums MACUSA (Magical Congress of the United States of America) bleiben wird. Johnny Depps Rolle als dunkler Magier soll in den kommenden Teilen ausgebaut werden. Er ist der Voldemort der „Phantastischen Tierwesen“, der ultimative Bösewicht der Serie, der laut Buchvorlage Europa in Angst und Schrecken versetzte. Seine Flucht aus New York könnte die Goldstein-Schwestern und Jacob dazu antreiben, die Stadt ebenfalls zu verlassen, möglicherweise, um Newt zu warnen.
Als weiterer Gegenspieler zu Gridelwald soll außerdem der junge Albus Dumbledore in zweiten Teil der Reihe eingeführt werden. Wer ihn spielt, ist noch nicht bekannt.
„Phantastische Tierwesen“ - Auf diesen Konflikt läuft die Reihe hinaus
Die Handlung von „Phantastische Tierwesen“ umspannt laut Rowling 19 Jahre und endet 1945, also zum Ende des zweiten Weltkriegs. Schon die Harry-Potter-Bücher besitzen unverkennbare Parallelen zur Zeit des Nationalsozialismus, daher ist es naheliegend, dass Rowling auf diesem Motiv aufbaut. Dazu passt auch die Ankündigung von Yates, wonach die kommenden Filme wesentlich düsterer werden sollen.
Eingefleischte Fans von Harry Potter verbinden das Datum 1945 aber mit noch einem weiteren Ereignis. In diesem Jahr fand das legendäre Duell zwischen Dumbledore und Grindelwald statt. Es liegt nahe, dass „Phantastische Tierwesen“ auf diesen Kampf zusteuert. Möglicherweise wird dabei auch die Vergangenheit der beiden einstigen Freunde, die erst in „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“ angerissen wurde, genauer beleuchtet.
„Phantastische Tierwesen“ – Wird Newt als Protagonist ersetzt?
Damit steht die Reihe aber vor dem gleichen Problem, mit dem schon der erste Teil zu kämpfen hat: Newt und seine Tiere stehen zwar formal im Zentrum, gleichzeitig soll aber der Konflikt zwischen Dumbledore und Grindelwald etabliert werden. Diese beiden Handlungsstränge passen nicht so recht zusammen, besonders auf lange Sicht.
Gut, „Phantastische Tierwesen“ endet mit Grindelwalds Verhaftung, an der Newt maßgeblich beteiligt war. Sobald er wieder frei ist, wird er vermutlich eine Rechnung mit dem Forscher begleichen wollen. Doch in keinem der Filme und Bücher des Harry-Potter-Universums gibt es einen Hinweis darauf, dass Newt in irgendeiner Form am Kampf gegen Grindelwald beteiligt war. J.K. Rowling weiß, wie sehr ihre Fans auf derartige Zusammenhänge achten.
Es scheint also, als würde Newts Geschichte in den Hintergrund rücken, während sich die Reihe eher auf Dumbledore und Grindelwald fokussiert. Etwas Ähnliches hat Heyman in einem Interview angedeutet. Darin sagte er, Eddie Redmayne werde wohl nicht im Zentrum aller Filme stehen. Das ergibt im Rahmen der Geschichte zwar Sinn, erscheint aber schade, nachdem Newt und seine Freunde im ersten Teil von „Phantastische Tierwesen“ als Helden des neuen Franchises etabliert wurden.
Der Fokuswechsel von Newt zu Dumbledore lässt einen beunruhigenden Schluss zu: Wäre es möglich, dass Rowling den Protagonisten ihres ersten Films im Lauf der Serie sterben lässt? Dieser radikale Schritt ist aber sehr, sehr unwahrscheinlich. Zum einen ist es nicht Rowlings Stil, zum anderen befindet sich Newt im Vorwort des Schulbuches „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ im Ruhestand und Rowling wird auch von dieser Vorlage nicht abweichen. Was mit Tina geschieht, steht dort übrigens ebenfalls. Das wollen wir aber an dieser Stelle noch nicht verraten.
sr