- Frankfurt/Main - Menschentrauben an den Ständen, Gedränge in den Gängen: Zehntausende Leser strömten am ersten Publikumstag auf die 58. Frankfurter Buchmesse. Die Veranstalter rechneten am Samstag mit rund 70 000 Besuchern. Die weltgrößte Bücherschau geht an diesem Sonntag nach fünf Tagen zu Ende. Dann können an vielen Ständen auch Bücher gekauft werden.
Regelrecht belagert waren vor allem jene Orte, an denen die Buchmessenbesucher TV-Prominenz hautnah erleben konnten. Hunderte Zuhörer bedrängten sich gegenseitig bei den Auftritten von Hape Kerkeling, Alfred Biolek, Marianne Rosenberg, Eva Herman oder Marcel Reich-Ranicki. "Ich sehe ihn!", riefen die einen, die anderen fotografierten mangels freier Sicht die Bildschirme, auf denen die öffentlichen Interviews übertragen wurden.
Für Behinderungen im Gewühl sorgten großformatige Papiertaschen, in denen Nicht-Fachbesucher Verlagsprospekte horteten und den Klagen der Verlage zufolge auch so manches geklaute Buch hinausschmuggelten.
Ruhiger ging es derweil im Congress Center zu, wo knapp 200 Pädagogen am "1. Lehrerkongress" teilnahmen. Im Rahmen des neuen Sonderschwerpunkts "Zukunft Bildung" der Buchmesse beschäftigten sich die Teilnehmer unter anderem mit der Frage, ob Bücher Kindern Werte mitgeben können oder wie Lesen in der Schule positiv vermittelt werden kann.
Auch der Preise-Regen war am Samstag noch nicht versiegt: Zeichner und Bestseller-Autor Walter Moers erhielt für seine Hitler-Persiflage "Adolf - Der Bonker" den "Sondermann"-Preis für den besten nationalen Comic-Zeichner. Zum besten internationalen Comic wählte die Jury "Sin City" des Amerikaners Frank Miller, einen der härtesten Comics der vergangenen Jahre.