Die beliebtesten Geschenke der Deutschen
Weihnachten naht, und die Enkel erwarten ihre Überraschungen unter dem Christbaum. Aber was? Die Antwort auf diese Frage lässt Millionen Angehörige der älteren Generation in Deutschland verzweifeln.
Sie wissen einerseits nicht, welches elektronische Gadget in dieser Saison Freudensprünge oder heruntergezogene Mundwinkel beim Nachwuchs auslöst. Andererseits ist ihnen klar, dass nichts schenken gar nicht geht. Also haben sich in diesem Jahr so viele wie nie zuvor vorgenommen, einfach einen Gutschein zu ordern. Mit diesem kleinsten gemeinsamen Geschenkenenner soll der Frieden unter dem Christbaum gerettet werden.
Wir werden spendabler und schenken oft das Richtige
Mit durchschnittlich 280 Euro wollen wir Deutschen dieses Jahr laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sechs Euro mehr für Weihnachtsgeschenke ausgeben als im letzten Jahr. Während junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren durchschnittlich 125 Euro für Geschenke einplanen, wollen über 55-Jährige durchschnittlich 356 Euro ausgeben.
Die drei beliebtesten Geschenke, die wir Deutschen kaufen, sind laut dem Handelsverband HDE Geschenkgutscheine, Kosmetik und Bücher bzw. Schreibwaren. Die drei beliebtesten Wünsche sind Geld, Bücher und Geschenkgutscheine. Wunsch und Realität decken sich also ganz gut. Laut der GfK-Umfrage sollen unter vielen Bäumen auch Spielwaren, Videospiele, Parfüms, Kleidung und Accessoires liegen.
Gutscheine boomen weiterhin
Laut Statista landen wieder bis zu 59% Geld- bzw. Gutscheingeschenke unter dem Weihnachtsbaum. Auf Platz zwei folgen Bücher – immer noch, aber mit weitem Abstand. Für den gedruckten Lesespaß planen die Deutschen im Durchschnitt 26 Euro pro Kopf im Geschenkebudget ein, für Kleidung und Spielwaren 23 Euro. Smartphones dagegen sind alles Mögliche, aber kein Geschenkartikel. Sie rangieren in der Geschenkeplanung ganz unten, knapp über der Messbarkeitsgrenze. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung, an der Mitte Oktober 1500 erwachsene Bundesbürger teilnahmen.
Wir werden kreativer und verschenken fast alle etwas
DIY ist absolut in! Selbstgebasteltes wird zunehmend beliebter. Rund 28 Prozent der Befragten geben an, Geschenke selbst zu machen. Beliebt sind auch selbstgebastelte Adventskalender und Weihnachtsdeko.
Insgesamt wollen nach Angaben der GfK neun von zehn Verbrauchern (90 Prozent) etwas zu Weihnachten verschenken. Das bedeutet, dass jeder Zehnte gar nichts schenken will. Wobei: Nach unseren Erfahrungen setzen die wenigsten diesen Vorsatz wirklich in die Tat um.
Online vs. Handel
Im Handel landet der Konsumsegen höchst ungleich verteilt, wenn die Berater mit ihrer Prognose recht behalten. Zu den großen Profiteuren gehören danach die Fachhändler, die ihren Anteil am Weihnachtsgeschäft um drei Prozentpunkte auf 39 Prozent steigern. Dagegen müssen sich die Online-Händler mit 21 Prozent begnügen – genauso viel wie im vergangenen Jahr. Die Ergebnisse bestätigen den von vielen Experten beobachteten Trend, wonach im Internet eher der Versorgungsbedarf für den Alltag bestellt wird, während die Menschen weiterhin in die echten Läden laufen, wenn sie Spaß und Emotion wollen – und für die meisten Deutschen zählt der Weihnachtseinkauf offenbar zur letzteren Kategorie.
„71 Prozent der Bundesbürger bevorzugen den weihnachtlichen Einkauf in der Innenstadt, gerade einmal neun Prozent kaufen Weihnachtsgeschenke lieber bei Online-Händlern“, so Ernst & Young. Viele holen sich Ideen beim Schaufensterbummel, und sie mögen die Atmosphäre in den Innenstädten um diese Zeit. Die Vorteile des Internet-Einkaufs wie absolute Preistransparenz, riesige Auswahl und unbegrenzte Öffnungszeiten zählen dann nicht so sehr. Beim Geschenke-Aussuchen gehe es eher um den sinnlichen Eindruck vom Produkt, dessen sofortige Verfügbarkeit, Beratung und nicht zuletzt um die Möglichkeit, Eingekauftes umtauschen zu können.
Jedoch entwickelt sich die Technologie natürlich weiter und es befinden sich immer öfter Technik-Produkte unter den Geschenken. Hierbei liegt auch der Trend vor, ganz klassische Produkte wie beispielweise Staubsauger oder Kaffeemaschinen in modernster Ausführung mit allen Extras zu verschenken.
Wir machen uns Sorgen ums Geld
Fast einem Drittel der Deutschen und 41 Prozent der über 30-Jährigen bereiten Weihnachtsgeschenke Bauchschmerzen - wegen des Geldes. 16 Prozent rechnen damit, dass sie in der Weihnachtszeit ihren Dispo ausreizen müssen. Jeder Zehnte - bei den unter 30-Jährigen sogar jeder Fünfte - will laut der Studie mindestens ein Weihnachtsgeschenk in Raten zahlen.
Wir sind organisiert – zumindest zum Großteil
Ein Drittel der Deutschen (36 Prozent) hat schon im November mit dem Geschenkekauf angefangen. Die Norddeutschen sind im Durchschnitt sogar noch früher dran: 37 Prozent der Hamburger, 36 Prozent der Schleswig-Holsteiner und 28 Prozent der Niedersachsen haben schon vor Oktober mit dem Shopping begonnen!
Die Chaoten unter uns lassen sich von den Organisationstalenten aber nicht abschrecken: Fast jeder vierte Deutsche (23 Prozent) besorgt Geschenke auf den letzten Drücker. Kein Wunder, so findet man doch in diversen Online-Portalen recht einfach die passenden Gutscheine, die man direkt nach dem Kauf ausdrucken oder per E-Mail verschicken lassen kann.