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Chris Whitaker: „Was auf das Ende folgt“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Sven Trautwein

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Eine amerikanische Kleinstadt. Ein dreijähriges Kind verschwindet. Teenager, die Gangster werden wollen. Eindringlich und komisch zugleich. Der zweite Roman von Chris Whitaker. Mein Buchtipp.

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Chris Whitakers Roman „Was auf das Ende folgt“ beleuchtet das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt, ähnlich wie Stewart O‘Nan in „Ocean State“. Es sind auch hier wieder die kleinen Leute, die die Geschichte ausmachen. Dreh- und Angelpunkt der Handlung sind zwei Heranwachsende, die unbedingt Gangster werden wollen. Es ist ein eindringlicher und zum Teil lustiger Blick in die amerikanische Gesellschaft.

Chris Whitaker „Was auf das Ende folgt“: Über das Buch

Cover zum Roman „Was auf das Ende folgt“ von Chris Whitaker
Chris Whitaker „Was auf das Ende folgt“ © Piper

Ein Kind verschwindet, eine Mutter verzweifelt - und eine ganze Stadt stürzt in die Krise Tall Oaks ist eine perfekte kalifornische Kleinstadt. Jeder kennt jeden und das Böse ist hier fremd. Die idyllische Fassade bekommt Risse, als der dreijährige Harry Monroe eines Nachts spurlos verschwindet. Trotz des riesigen Medienrummels und der besessenen Polizeiarbeit bleibt sein Schicksal ein Rätsel. Harrys verzweifelte Mutter stürzt sich in eine Suche, die mit jedem Tag aussichtsloser erscheint, während sie ihre Trauer mit Alkohol und Männern zu betäuben versucht. In Tall Oaks ist nichts mehr, wie es war. Hinter ihrem Mitgefühl verbergen die Bewohner eigene Geheimnisse. Jeder in Tall Oaks wird zum Verdächtigen, und ungeheuerliche Dinge kommen ans Licht, die die Stadt für immer verändern ...

Piper

Chris Whitaker hat mit „Was auf das Ende folgt“ seinen zweiten Roman vorgelegt, der nun auf Deutsch erschienen ist. Es gelingt dem britischen Autor gut, das Kleinstadtgeflecht einer amerikanischen Vorstadt abzubilden. In einem Interview hatte Whitaker gesagt, dass er Bücher, die weit weg von seinem Heimatort spielen, bevorzugt. Da er das Schreiben als Therapie verstehe, gelängen ihm Phantasiereisen jenseits des großen Ozeans besser, als auf der britischen Insel. Und das gelingt ihm hier durchaus. Das Setting und die Charaktere wirken authentisch.

Mag der Ort Tall Oaks auch fiktiv und die Fassade blitzsauber sein, sind es die kleinen Leute, die Geschichten hinter den Gesichtern, die dem Roman ihren unnachahmlichen Stempel aufdrücken. Ich musste mehrmals hin und herblättern, um wirklich noch einmal nachzulesen, dass Whitaker kein amerikanischer Schriftsteller ist. Zu Schriftstellern, die ihn fasziniert und geprägt haben, zählen unter anderem Cormac McCarthy, Jane Harper und die irische Autorin Maggie O‘Farrell.

Autor Chris Whitaker
chris-whitaker-72dpi.jpg © David Calvert / Piper Verlag

Die Protagonisten des Buches sind auf der Suche nach dem großen Glück und auch nach Geld. Endlich raus aus der Kleinstadt, die nur einengt. Finanziell unabhängig sein. Dieser Druck der Jugend erinnert ein wenig an Whitakers eigene Geschichte. Bevor er mit dem Schreiben begann, arbeitete er im Finanzbereich. Dies klappte nicht wirklich gut. Schließlich setzte er alles auf eine Karte, um Schriftsteller zu werden. Er selbst bezeichnet dies für sich und seine Frau als eine „sehr lange und schwierige Zeit“.

Chris Whitaker „Was auf das Ende folgt“: Mein Fazit

Die Charaktere in „Was auf das Ende folgt“ sind von ihren Erfahrungen und von ihrem Leben gezeichnet. Ihr Vorort ist ihr Lebensmittelpunkt, doch sie träumen von viel mehr. Eindrücklich haben sich nicht nur Manny und Duchess bei mir eingeprägt. Sie ließen mich an ihren Gefühlen teilhaben und mit den kleinen Nebenhandlungen machten sie das Buch lesenswert.

Chris Whitaker „Was auf das Ende folgt“

Aus dem Englischen von Wolfgang Müller

2022, Piper ISBN-13 978-3-492-07152-9

Preis: Gebunden 22 €, E-Book 18,99 €, 400 Seiten (Abweichend vom Format) Jetzt bestellen (werblicher Link)

Chris Whittaker

Chris Whitaker arbeitete zehn Jahre als Finanztrader, bevor er sich dem Schreiben zuwandte. Seine Romane gewannen zahlreiche Preise. „Von hier bis zum Anfang“ (Hier bestellen - werblicher Link) wurde vom Guardian zum Buch des Jahres gekürt. Whitaker lebt zusammen mit seiner Ehefrau und drei Kindern in Hertfordshire.

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