Minimalisten-Portemonnaie bei der Höhle der Löwen – mehr Ordnung für die Hosentasche
Auf dem Markt werden die verschiedensten Portemonnaie-Varianten angeboten. Doch kaum eine Variante ist klein, flach und bietet ausreichend Platz. In genau diese Kerbe schlägt Lockcard.
Gut, genau genommen ist das Lockcard Wallet mehr ein Kartenhalter als ein Portemonnaie – aber eben ein sehr cleverer. Erdacht wurde der minimalistische Geldbeutel von Aaron Rau (21, Gerstetten) und Jonas Weber (20, Heidenheim), die ihre Erfindung in der RTL-Sendung „Die Höhle der Löwen“ (DHDL) vorstellten.
Die einzelnen Module des Wallets werden aktuell noch mit 3D-Druckern hergestellt und der gesamte Prozess transparent auf den Social Media-Kanälen des Unternehmens gezeigt.
Vorstellung bei der Höhle der Löwen – wie funktioniert das Lockcard Wallet?
Lockcard bietet problemlos Platz für bis zu 15 Karten (z.B. Gesundheits-, Kredit- und Bankkarte, Personalausweis, Führerschein) – ganz wie ein klassischer Kartenhalter. Dazu kommen noch diverse Module, die Platz für Schlüssel, Bargeld oder einen Ortungschip bieten. Jeder Nutzer kann sich sein Wallet also individuell zusammenstellen. Wer zum Beispiel mehr Platz für Münzen benötigt, kann hier zu der großen Variante greifen, die bis zu zwölf Münzen sowie ein paar Scheine fasst. Genau das unterscheidet sie auch von er Konkurrenz, wo es für Bargeld oder Schlüssel nur selten (hochwertige) Optionen gibt.
Welche Vorteile bietet das Wallet gegenüber einem Portemonnaie?
Portemonnaies sind in der Regel größer als Kartenhalter und bieten dementsprechend auch mehr Stauraum für Geldscheine, Münzen, Karten, Quittungen und Co. Aber das bedeutet häufig auch, dass man die Geldbeutel nicht mehr einfach so in der Hosentasche verstauen kann, sondern einen Rucksack oder eine Tasche dabei haben sollte. Kartenhalter bieten hier ein paar Vorteile, zum Beispiel:
- Format: Kartenhalter sind kleiner und flacher als Portemonnaies und passen damit bequem in Hosen- oder kleine Handtaschen.
- Überblick: Da man die Karten in der Halterung einfach auffächern kann, hat man einen schnelleren Überblick. Bonuspunkte gibts dafür, dass man sie auch nicht aus der häufig sehr engen Kartentasche im Geldbeuten pfriemeln muss.
- Kosten: Gerade Menschen, die nicht unbedingt Wert auf ein riesiges Portemonnaie legen, kommen mit einem Kartenhalter oft günstiger weg. Die Lockcard Basisvariante mit regulärem Münzfach (Platz für Scheine und bis zu sechs Münzen) gibt es z.B. im Shop für 19,99 Euro. Andere Modelle mit ähnlichem Prinzip, aber anderem Material liegen beispielsweise bei 23 Euro (z.B. anders & komisch vom Avocadostore).
Tipp: Für den Notfall sollte man immer eine bestimmte Menge an Bargeld zu Hause haben.
„Ist die Idee nicht etwas von gestern?“ – die möglichen Investoren sind skeptisch
Auf Nachfrage von Carsten Maschmeyer, ob das Produkt in der heutigen Zeit noch zeitgemäß sei, wo doch die meisten Menschen mit Karte, dem Smartphone und sogar Uhr oder Ring zahlen könnten, reagieren die beiden Erfinder gelassen. „Wir würden am liebsten nur unser Handy dabei haben. Aber jetzt ist es nun mal so, dass wir in Deutschland einen Führerschein brauchen und einen Personalausweis“, kontert Aaron. Und weiter: „Und jetzt ist es auch so, dass man beim Bäcker jetzt nicht mehr immer mit Karte bezahlen kann, deshalb braucht man doch Bargeld.“
Dagmar Wöhrl fallen zudem noch die Einkaufswagen ein, für die man auch mindestens immer 50 Cent oder einen entsprechen Chip dabei haben sollte. Auch Trinkgeld lässt sich zum Beispiel nicht immer mit der EC-Karte zahlen. Ist das minimalistische Wallet also doch ein Produkt der Zukunft? Anschließend durften die möglichen Investoren selbst ran und die Funktionsweise des Walles prüfen.

Wissen Sie übrigens, wie viel Bargeld die Deutschen im Schnitt bei sich tragen?
Lockcard bei die Höhle der Löwen – wie geht‘s weiter?
Da das aktuelle Geschäft gut läuft, soll das Start-up mithilfe der „Löwen“ wachsen. Die beiden Lockcard-Entwickler wünschten sich 200.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile. Ihr ultimatives Ziel: Nicht nur größer werden, sondern auch auf nachhaltigere Materialien umsteigen. Jonas sagte in der Sendung: „Mit einem Investment möchten wir nicht nur skalieren, sondern auch zu 100 Prozent auf nachwachsende und recycelte Rohstoffe umsteigen.“
Aaron und Jonas wollten mindestens einen der Investoren bei DHDL (u. a. Dagmar Wöhrl, Ralf Dümmel und Carsten Maschmeyer) überzeugen – stattdessen überzeugten sie alle fünf. Jeder von ihnen machte den beiden ein Angebot. Am Ende schlugen die jungen Erfinder beim Deal von Team Dümmel-Maschmeyer zu. Sie boten für 20 Prozent der Lockcard Firmenanteile auch Merch und eine Plakatkampagne an. Jetzt bleibt abzuwarten, was in Zukunft aus dem Portemonnaie für Minimalisten wird – und aus Aaron und Jonas.