Kinderkrankengeld: Anträge haben sich 2021 mehr als verdoppelt

Im zurücklegenden Pandemie-Jahr haben mehr Eltern als je zuvor Kinderkrankengeld in Anspruch genommen. Schuld daran sind nicht nur Corona-Erkrankungen.
Die Zahl der Anträge auf Kinderkrankengeld* hat sich im vergangenen Jahr bei der Techniker Krankenkasse (TK) mehr als verdoppelt. Eine Auswertung der TK, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, zeigt einen Anstieg der Anträge von 353.000 im ersten Corona-Jahr 2020 auf 786.000 im vergangenen Jahr. 2019 waren es 501.000 Anträge.
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Mehr Anträge auf Kinderkrankengeld durch Corona-Sonderregeln
Die TK geht davon aus, dass der Anstieg unter anderem mit den Corona-Sonderregeln für das Kinderkrankengeld zusammenhängt. Wegen der Pandemie war die Zahl der Kinderkrankentage im vergangenen Jahr von sonst zehn auf 30 pro Elternteil verdreifacht worden. Die Leistung wurde nicht nur gewährt, wenn Eltern wegen kranker Kinder nicht zur Arbeit konnten, sondern auch wenn diese wegen eingeschränkten Schul- oder Kitabetriebs zu Hause betreut werden mussten.
Das Kinderkrankengeld beträgt 90 Prozent des Nettoverdienstes. Der Schul- und Kitabetrieb war im vergangenen Jahr bis weit ins Frühjahr hinein eingeschränkt.
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Ungewöhnlich viele Anträge im Sommer
Außerdem gab es nach TK-Angaben im Sommer eine „außergewöhnlich hohe Anzahl von Anträgen“. Die Zahlen deckten sich mit Berichten aus Kinderarztpraxen, wonach damals ein Anstieg der Virusinfekte beobachtet wurde. Die Techniker Krankenkasse hat nach eigenen Angaben knapp elf Millionen Versicherte. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.