Kreditberatung: Diese fünf Fehler kommen Ihnen teuer

Wer eine Immobilie kaufen möchte, benötigt oftmals auch ein Darlehen von der Bank. Dumm für Sie nur, wenn der Bankberater selbst keine Ahnung davon hat.
Eine Haus oder eine Wohnung zu kaufen ist für viele Deutsche ein Lebensprojekt. Schließlich ist eine Immobilie eine kostspielige Anschaffung, die gut überlegt sein muss.
Finanzberatung: Lieber genau nachfragen
Daher ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld genauestens zu informieren – und in vielen Fällen auch den günstigsten Kreditanbieter zu finden. Dort können sich Kaufwillige von ausgebildetem Fachpersonal über alle etwaigen Kostenfallen aufklären lassen.
Doch laut Stiftung Warentest ist auf einige Bankberater in dieser Hinsicht kein Verlass. So sollen 21 untersuchte Banken und Kreditunternehmen im Praxistest sehr schlecht abgeschnitten haben. Genauer gesagt: Manchen Finanzberatern unterliefen grobe Fehler bei der Beratung.
Baufinanzierung: Finanzberatungen in der Kritik
So ließen sich die Tester der Stiftung Warentest bei diversen Kreditanbietern beraten, mit dem Vorwand, eine Eigentumswohnung für 250.000 bis 425.000 Euro finanzieren zu wollen.
Ihre Voraussetzung: Sie hatten alle ein Eigenkapital von etwa 25 Prozent zur Verfügung. Zudem gaben die Tester an, eine Kredittilgung von circa drei Prozent im Jahr stemmen zu können.
Doch nur wenige Kreditinstitute konnten laut Stiftung Warentest mit guten Finanzierungskonzepten und niedrigen Zinsvorschlägen punkten. Doch woran lag es?
Immobilienkauf: Grobe Fehler bei Kreditberatung
Angeblich hatten viele Berater selber zu wenig Ahnung von der Materie und konnten daher keine umfassenden Finanzierungskonzepte präsentieren.
So sollen manche angeblich nicht gewusst haben, was alles zu den Nebenkosten zählt oder sie gingen von zu niedrigen Lebenshaltungskosten aus. Andere empfahlen den Testern zusätzlich zur Kredittilgung noch einen Bausparvertrag – und berücksichtigten damit das angegebene Budget der Tester nicht.
Die Folge: Die Monatsrate der empfohlenen Finanzierung belief sich jeweils auf mehr als 100 Euro – und war damit höher als die Rate, die der Kunde überhaupt zur Verfügung hatte.
Außerdem passten viele Berater nicht die Kreditsumme an die finanziellen Verhältnisse ihrer Kunden an. Das bedeutet: Manchmal berechneten sie die Kredite viel zu hoch, so dass teilweise mehr als 40.000 Euro Eigenkapital ungenutzt blieb.
Dadurch zahlt der Kunde aber drauf – schließlich übernimmt er dann Zinsen auf einen Kreditanteil, den er eigentlich nicht benötigt.
Doch auch das Gegenteil soll passiert sein: So kalkulierten manche Berater zu wenig Darlehen im Finanzierungsplan ein – sodass am Ende sogar bei einigen mehr als 10.000 Euro für einen Immobilienkauf fehlten.
Allerdings fanden die Tester nicht nur die Beratung bedenklich – auch die Zinsvorschläge diverser Kreditinstitute konnten unterschiedlicher nicht sein.
So verlangten die günstigen Banken bis zu ein halbes Prozent weniger Zinsen als die Teuersten im Test. Da Darlehen meist über Jahre laufen, macht sich dies auch bei den Kosten bemerkbar.
Plus für Kreditinstitute: Lange Zinsbindung möglich
Allerdings konnten die meisten Kreditanbieter mit flexiblen Krediten und langen Zinsbindungen von bis zu 20 Jahren bei den Testern punkten.
Aber nicht, was ihre Bedingungen anging. Hier tappten die meisten Tester im Dunkeln. So erfuhren sie angeblich nur wenig darüber, bis wann das Darlehen abbezahlt ist oder wie der Gesamtkredit sich am Ende zusammensetzt.
Daher ist es sicherlich ratsam, sich nicht abspeisen zu lassen und mehrere Gespräche beim Kreditinstitut zu verlangen, bevor Sie sich entscheiden – besonders dann, wenn immer wieder neue Fragezeichen auftauchen.
Von Jasmin Pospiech