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Negativzinsen schon ab 5.000 Euro – was rät Stiftung Warentest Kleinsparern?

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Von: Anne Hund

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Immer mehr Banken und Sparkassen kündigen die Einführung von Minuszinsen auf Konto­guthaben an. Es trifft zunehmend auch die Kleinsparer.

Geringere Freibeträge und höhere Strafzinsen* auf dem Tagesgeld- oder Girokonto: Kreditinstitute verschärfen nach Angaben des Vergleichsportals Verivox zunehmend bestehende Negativzinskonditionen für Privatkunden. Das berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Zugleich steige die Zahl der Banken und Sparkassen, die das sogenannte Verwahrentgelt erheben. 392 Institute zählte Verivox Ende des dritten Quartals (Stand 29.9.) demnach. Seit Jahresbeginn kamen demnach 214 Geldhäuser hinzu.

Negativzinsen schon ab 5.000 Euro

Lange Zeit wurde vor allem bei großen Summen ab 100.000 Euro ein Verwahrentgelt fällig. Inzwischen erheben der Auswertung zufolge mindestens 135 Institute Negativzinsen ab einem Gesamtguthaben von 50.000 Euro oder weniger pro Kundin und Kunde, wie dpa schreibt. Bei einigen Instituten würden bereits ab 5.000 Euro Negativzinsen fällig. Die meisten Sparkassen und Banken würden sich bei der Höhe des Verwahrentgeltes an dem Zins von 0,5 Prozent orientieren, den sie auf einen Teil ihrer überschüssigen Einlagen zahlen müssen, die sie bei der Europäischen Zentralbank (EZB) parken. „13 Institute belasten Guthaben ihrer Privatkunden allerdings mit 0,55 bis 1 Prozent Strafzinsen“, heißt es ebenfalls in dem dpa-Bericht.

Die Negativzinsen treffen vor allem Neukunden. Will eine Bank von Bestandskunden ein Verwahrentgelt verlangen, muss sie das mit den Betroffenen individuell vereinbaren. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hält dpa zufolge Negativzinsen auf Giro- und Tagesgeldkonten von Verbrauchern allerdings grundsätzlich für unzulässig - unabhängig davon, ob es sich um Neu- oder Bestandskunden handelt.

Stiftung Warentest: Mögliche Alternativen für Kleinsparer

Es gibt noch Banken, die für Erspartes ein kleines Zins­plus bieten, so der Hinweis der Stiftung Warentest. „Negativzinsen für Guthaben auf Giro- und Tages­geld­konten können Sparer vermeiden“, hieß es weiter auf Test.de. „Vor allem ausländische Banken bieten Tages­geld­konten an, bei denen Kunden für täglich verfügbare Gelder sogar noch etwas Zinsen bekommen. Viele Angebote sind ausschließ­lich über Zinsportale wie Check 24, Welt­sparen oder Zinspilot erreich­bar.“

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Sparwil­lige, die ihr Geld unbe­dingt bei einer deutschen Bank anlegen wollten, können dies den Experten der Stiftung Warentest zufolge bei Ford Money, BMW Bank, Mercedes Bank und Volks­wagen Bank tun. „Diese Banken nehmen bisher keine Strafzinsen“, hieß es in dem Beitrag auf Test.de vom 10. August. „Bei Ford Money, einer Onlinemarke der deutschen Ford Bank gibt es sogar eine winzige Verzinsung von 0,05 Prozent für Guthaben beim Tages­geld.“ Welche Banken den höchsten Zins für Tages­geld zahlen, könnten Spare­rinnen und Sparer auch einem Vergleich auf Test.de entnehmen, so ihr Hinweis. Dieser Vergleich enthält den Angaben zufolge „aktuell 61 Angebote und wird alle 14 Tage aktualisiert“. 

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Ein Ende des Trends hin zu Negativzinsen scheint unterdessen nicht in Sicht zu sein. Das Verbraucherportal Biallo.de kam laut dpa zuletzt sogar auf rund 490 Institute, die Negativzinsen auf private Guthaben verlangen (Stand: 27.August.).

Viele Sparer setzen heute derweil nicht mehr auf Zinsanlagen, sondern zum Beispiel auf ETF-Sparpläne. (ahu) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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