Steuererklärung: Senken Kosten für psychologische Hilfe die Steuerlast?

Unter bestimmten Voraussetzungen können Betroffene Behandlungskosten, die die Krankenkasse nicht übernimmt, in ihrer Steuererklärung angeben und ihre Steuerlast senken.
Privatrechnungen für Behandlungen, Zuzahlungen, Arznei, eine neue Brille oder Augenoperation, die Zahnspangen für die Kinder – längst nicht alle Ausgaben übernehmen die Kassen. Aber, so informierte die Stiftung Warentest laut Test.de*: „Für die Steuer zählen alle privat bezahlten Medikamente und Behandlungen, die medizinisch notwendig und angemessen waren.“ Wie steht es mit dem Eigenanteil? Jeder müsse - je nach Familienstand und -größe - einen Teil seiner Gesundheitskosten selbst tragen, die seine Kasse nicht übernimmt. Allerdings: „Sobald die Grenze aber überschritten ist, wirken sie sich steuermindernd aus.“
Senken Kosten für psychologische Hilfe die Steuerlast?
Wie steht es mit den Behandlungskosten, wenn es um die Hilfe bei einer psychischen Belastung geht? In der Regel kommt die Krankenkasse für die Behandlungskosten auf, wenn es sich um eine diagnostizierte psychische Störung mit „Krankheitswert“ handelt - etwa Angststörungen oder Depressionen. Dies erklärte die Vereinigte Lohnsteuerhilfe einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge. Unter bestimmten Voraussetzungen könnten Betroffene Behandlungskosten, die die Krankenkasse nicht übernimmt, in ihrer Steuererklärung angeben - und ihre Steuerlast senken, so die Experten laut dpa. Das gilt auch für mit der Therapie verbundene Ausgaben wie Fahrtkosten.
Lesen Sie zudem: Kinderbetreuung: Das können Sie als Eltern jetzt alles von der Steuer absetzen
Welche Nachweise braucht man für die Steuererklärung?
Wichtig ist dem Bericht zufolge, dass Betroffene ein amtsärztliches Attest oder eine Bescheinigung des Medizinischen Diensts der Krankenversicherungen einholen. Das Finanzamt rechne dann eine zumutbare Eigenleistung an. Sie sei individuell unterschiedlich - und abhängig von Faktoren wie der Höhe der Einkünfte, dem Familienstand, der Anzahl der Kinder. Überschreiten die Krankheitskosten die zumutbare Belastungsgrenze, könnten Betroffene diese im Prinzip unbegrenzt absetzen, berichtete dpa.
Lesen Sie zudem: Steuererklärung 2020: Was Sie zur neuen Abgabefrist im Herbst wissen müssen
Steuererklärung: Zuzahlungen zu rezeptpflichtigen Medikamenten geltend machen?
Was ist zum Beispiel mit den Kosten für Arznei- und Verbandsmittel? „Alle Zuzahlungen zu rezeptpflichtigen Medikamenten können geltend gemacht werden, außer die zu Verhütungsmitteln“, informierte die Stiftung Warentest. Als Nachweis diene die Quittung. Sie enthalte einen Vermerk, wenn die Apotheke das Kassenrezept einbehalten habe. Privatpatienten weisen, wie es auf Test.de außerdem heißt, ihre Kosten durch Rezeptkopie und Abrechnung der Krankenversicherung nach. Habe die Versicherung nur ein günstigeres Präparat gezahlt, könne der Aufpreis abgerechnet werden. (ahu) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Auch interessant: So prüfen Sie Ihren Steuerbescheid auf mögliche Fehler - Kontrolle lohnt sich.