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„Was für ein Wucher!“: Spargel- und Paprika-Preise – Darum ist das Gemüse aktuell so teuer

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Von: Maria Wendel

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Die Preise für Paprika, Frühlingszwiebeln und Spargel liegen aktuell so hoch wie lange nicht. Woran das liegt, erfahren Sie hier.

Vielleicht ist es Ihnen beim Einkauf im Supermarkt auch schon aufgefallen: Die Preise für Paprika*, Spargel und Lauchzwiebeln lagen zuletzt deutlich über dem üblichen Niveau. Wie viele Nutzer im Netz berichten, kostet ein Kilogramm Paprika aktuell bis zu 8,99 Euro, ein Bund Frühlingszwiebeln um die 1,25 Euro. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn lag der durchschnittliche Preis für 1 Kilogramm Paprika noch bei 2,56 Euro. In Kalenderwoche 14 schon bei 7,12 Euro – eine Steigerung von 178 Prozent! Um den Jahreswechsel habe man für ein Bund Frühlingszwiebeln hingegen noch 65 Cent bezahlen müssen. Der Preis hat sich also fast verdoppelt. Ist die Corona-Krise allein an den hohen Gemüsepreisen schuld?

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Auswirkungen von Corona auf Anbau von Obst und Gemüse

Die gestiegenen Preise für beispielsweise Paprika und Frühlingszwiebeln lassen sich durch zwei Effekte begründen, berichtet Hans-Christoph Behr, der bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) die Lieferketten für Obst und Gemüse beobachtet. Ein Grund sei der hohe Personalaufwand bei der Ernte: Das meiste Obst und Gemüse wird weiterhin per Hand geerntet. Sowohl in Deutschland als auch in südeuropäischen Ländern werden dazu Saisonkräfte aus dem Ausland herangezogen. Durch die Corona-Pandemie müssten Farmbetriebe bei der Ernte auf Hygiene- und Abstandsregeln achten, was zu einer geringeren Produktivität und längeren Erntezeiten führe. Auch die Mehrkosten für Masken, Handschuhe, Schnelltests etc. müssen ausgeglichen werden, wodurch die Kunden draufzahlen.

Ähnlich ergeht es der Spargelernte in diesem Jahr. Aufgrund der Corona-Pandemie fehlen Arbeitskräfte, aber auch das schlechte Wetter ließ die beliebten Stangen nicht so recht wachsen und erschwerte die Ernte. Das geringere Angebot sorgt für extrem hohe Preise für das liebste Frühjahrsgemüse der Deutschen, wie 24garten.de* berichtet.

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Schlechtes Wetter treibt Gemüsepreise hoch

Die schlechte Witterung führt auch Behr als zweiten Grund für die derzeitigen Wucherpreise für bestimmte Gemüsesorten an. Viele der aktuell in deutschen Supermärkten angebotenen Paprika stammen aus Spanien oder Marokko, weil die deutsche Ernte erst allmählich in Gewächshäusern reif wird. In Spanien und Nordafrika herrschte zuletzt schlechtes, kaltes Wetter. Durch das saisonuntypische Wetter wuchsen die Paprika-Pflanzen in Spanien langsamer, wodurch die Ernte kleiner ausfiel. Knapperes Angebot bedeutet höhere Preise.

Ähnliche Beobachtungen konnten laut AMI für Tomaten, Gurken, Lauchzwiebeln und Auberginen gemacht werden, zum Teil aber weniger stark ausgeprägt. Normalerweise können die Discounter durch ihre Marktmacht die Preise beim Einkauf bestimmen und drücken – doch nicht, wenn das weltweite Angebot knapper ist – so wie jetzt, berichtet Behr laut T-Online.de: Jetzt „sind es die Hersteller, die aufgrund der großen Nachfrage höhere Preise verlangen können.“ Vermutlich müssen Verbraucher noch einige Wochen mit den hohen Preisen leben, bis das Gemüse auch in deutschen und niederländischen Gewächshäusern erntereif ist, dadurch das Angebot wieder steigt und somit die Preise fallen. (mad) *Merkur.de und 24garten.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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