Frage geklärt: Soll man Nudeln nach dem Kochen abschrecken oder nicht?
Wohl eine der größten Streitfragen beim Kochen von Nudeln ist das anschließende Abschrecken: Darf man oder darf man nicht?
Gehören Sie zu denen, die die heiße Pasta immer direkt nach dem Kochen mit kaltem Wasser begießen oder eher zu der Gruppe, die sich diesen Schritt niemals trauen würden? Wer ist denn nun im Recht? Die Antwort: beide Parteien, denn es kommt eben darauf an, wie man die Nudeln weiter verwendet.
Soll man Nudeln nach dem Kochen abschrecken oder nicht?

Der Schritt, Pasta mit kaltem Wasser abzuschrecken, kann durchaus sinnvoll sein. Durch das Abspülen mit kaltem Wasser wird die Stärke, die beim Kochen aus der Pasta austritt und sich wie ein Film über die Nudeln legt, abgespült. Dadurch kleben die Nudeln beim Servieren nicht zusammen. Dieser Vorteil ist zugleich auch ein Nachteil, denn ohne den Stärkefilm bleibt die Sauce, die mit den Nudeln serviert wird, nicht mehr so gut an den Teigwaren haften. Zudem kühlen die Nudeln durch das Abschrecken schneller ab. Das Ergebnis: lauwarme Nudeln.
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Bei diesen Gerichten lohnt es sich dennoch, die Nudeln abschrecken:
- Nudelsalat: Wenn Sie Nudeln kochen, um diese später in einem kalten Gericht zu servieren, dann lohnt sich das Abschrecken gleich aus zwei Gründen. Zum einen wird der Kochvorgang durch das Abschrecken gestoppt und die Nudeln garen nicht nach. Sie sind beim Verzehr also perfekt al dente und nicht matschig. Zum anderen sind die Nudeln schneller kalt und können direkt zu einem Nudelsalat weiterverarbeitet werden.
- Pfannengerichte: Wenn Sie Spaghetti oder andere asiatische Nudeln wie Soba-, Udon- oder Reisnudeln für Pfannengerichte verwenden, sollten diese nach dem Kochen immer abgespült werden. Der stärkehaltige Film auf den Nudeln würde sonst dazu führen, dass sie beim Braten verkleben und verklumpen. Durch das Abspülen kühlen die Nudeln zwar ab, was aber nicht tragisch ist, da sie in der Pfanne sowieso wieder erhitzt werden.
- Meal Prep / Vorrat: Wenn Sie Nudeln als Vorrat vorab kochen, dann ist das Abschrecken ebenfalls sinnvoll, damit die Pasta nicht zusammenklebt.
Bei allen anderen Gerichten gilt: Hände weg vom kalten Wasser!
Wenn Sie Nudeln heiß mit Sauce servieren, sollten Sie sie nie abspülen, sondern nur kurz abtropfen lassen. Der Stärkefilm auf der Pasta ist entscheidend dafür, dass die Sauce an den Nudeln haften bleibt.
Profi-Tipp: Warum Sie Nudelwasser nicht wegschütten sollten:
Wie zuvor erwähnt, enthält das Nudelwasser viel Stärke, was sich perfekt zur Bindung von dünnen Pastasaucen eignet. Aber kannten Sie schon folgende Tipps, was Sie mit Nudelwasser anstellen können?
▪️ Grundlage für Suppen und Eintöpfe: Das übrig gebliebene Nudelwasser verleiht Eintöpfen und Suppen eine gewisse Reichhaltigkeit, vergleichbar mit Instant-Brühe. Aber Vorsicht bei der Dosierung, nicht, dass das salzige Nudelwasser Ihnen die Suppe versalzt.
▪️ Zum Backen von Brot und Pizzateig: Anstelle von Wasser kann auch mit Nudelwasser gebacken werden. Die zusätzliche Stärke sorgt für eine stärkere Bräunung und knusprigere Kruste.
▪️ Zum Dämpfen diverser Gemüsesorten: Sie brauchen kein zusätzliches Salz zum Wasser hinzufügen.
▪️ Zum Reis kochen: spart Ressourcen und das Ergebnis ist wirklich lecker.
▪️ Zum Pflanzengießen: Nudelwasser enthält viele Mineralstoffe, die sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Dafür muss das Nudelwasser aber ungesalzen sein.
Falls Sie diese Ratschläge nun am liebsten sofort umsetzen möchten, dann empfehlen wir Ihnen dieses einfache Rezept für Spaghetti in cremiger Pistazien-Ricotta-Sauce.