Lieber nicht für Kinder: Vermeintlich gesunder Früchtetee enthält häufig Zucker
Dürfen Kinder Früchtetee trinken? Was Sie als Eltern über Aromen, Zuckergehalt und Teesorten wissen sollten.
Am wohl gesündesten ist es, wenn Ihre Kinder nichts anderes als Wasser, im besten Fall sogar ohne Kohlensäure, trinken. Nur bleibt da für viele der Geschmack auf der Strecke und man würde an der Realität vorbeileben. Darum greifen Eltern gerne ab und an zu vermeintlich gesunden Alternativen wie Fruchtsäfte oder auch Früchtetee. Aber diese Getränke enthalten nicht selten Zucker und der ist bekanntermaßen schädlich für die Zähne und kann mitunter zu Übergewicht oder im schlimmsten Fall zur Volkskrankheit Diabetes führen. Welchen Tee Eltern ihren Kindern dennoch bedenkenlos anbieten können, lesen Sie im Folgenden.
Ist Früchtetee überhaupt richtiger Tee oder was bedeutet aromatisierter Tee?

Wie aus den Leitsätzen für Tee, Kräuter- und Früchtetee sowie deren Extrakte und Zubereitungen vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hervorgeht, handelt es sich bei der Bezeichnung Tee lediglich um Aufgüsse, die aus den Bestandteilen des Teestrauches Camellia sinensis hergestellt werden. Somit ist Früchtetee also im Grunde gar kein Tee, sondern ein teeähnliches Erzeugnis, das aus anderen Pflanzen gewonnen wird. Werden die Früchte hingegen durch Aromen ergänzt oder ersetzt, spricht man von aromatisiertem Früchtetee. Letzterem wird neben Aromen auch häufig Zucker zugesetzt, weshalb er für Kinder ungeeignet ist.
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Verbraucherzentrale testet 76 aromatisierte Früchtetees: 25 Prozent enthalten neben Aromen auch Zucker
Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein hat sich bei 76 aromatisierten, losen Früchtetees, davon 16 Bio-Tees, die Zutatenlisten näher angeschaut und stellt fest: Fast alle überprüften Früchtetees enthalten Aromen, 25 Prozent sogar zugesetzten Zucker. Während die getesteten Bio-Früchtetees mit der Süße aus Früchten auskommen, enthalten 21 Früchtetees der Verbraucherzentrale zufolge gezuckerte oder kandierte Früchte. Aber die Früchtetees enthalten dem Bericht nach nicht nur schädlichen Zucker, sondern auch Aromastoffe aus dem Labor, die für einen intensiveren Geschmack sorgen sollen. Diese Aromastoffe sind zwar nicht gesundheitsschädlich, aber:
Wer häufig aromatisierte Tees trinkt, gewöhnt sich an den intensiven Geschmack. Tee ohne Aroma oder mit der echten Frucht hinterlässt dann bei vielen oft nur noch ein fades Geschmackserlebnis.
Sind intensive Aromen im Tee, enthält dieser häufig gar keine richtigen Früchte mehr.
Neugeborene, Säuglinge, Babys, Kinder: Welche Tees sind gut, welche lieber nicht?
Der Windelhersteller Pampers informiert auf seiner Homepage darüber, welche Tees Ihre Kinder trinken dürfen, und wovon sie besser die Finger lassen sollten:
Für Neugeborene, Säuglinge, Babys und Kinder geeignet: | Für Neugeborene, Säuglinge, Babys und Kinder nicht geeignet: |
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ungesüßter Früchtetee (ab 7. Monat), Hagebutten- und Hibiskustee evtl. zu sauer | Tee mit Zucker (schadet Zähnen) oder Aromen (Vanille, Apfel, Himbeere) |
Rooibostee | koffeinhaltige Tees (Schwarz, Grün, Mate) |
Kräutertee (Fenchel, Kümmel, Anis, Melisse, Salbei, Kamille) bei Bedarf/nicht täglich | Pfefferminztee (kann Magenschleimhaut reizen) |
Außerdem sollten Sie darauf achten, Ihren Kindern keinen Tee zu geben, wenn Sie allergisch darauf reagieren. Dass ein Tee zu viel Säure für Ihr Kind enthält, erkennen Sie an wunden Stellen am Mund oder beim Windelnwechseln.