Würden Sie diese blutigen Gerichte runterkriegen?

Blut wird auf der ganzen Welt gegessen. Auch in Deutschland kann man noch einige Gerichte essen, in denen der Lebenssaft verarbeitet ist, nicht nur an Halloween.
Blut im Essen hat nicht gerade eine große Lobby. Es erinnert uns wohl einfach zu sehr an die Schlachtung und den Tod des Tieres und der intensive metallische Geschmack ist auch nicht jedermanns Sache. Deshalb wird es hierzulande meist als Schlachtabfall behandelt und nur in Fischfutter und Düngemittel verwendet. Aber Blut ist auch voller wertvoller Nährstoffe (Eiweiß und Eisen) und deshalb gibt es sie noch, die Gerichte, die mit Blut zubereitet werden.
Blutwurst
Wir starten ganz klassisch mit der Blutwurst. Diese Kochwurst aus Schweineblut, Speck, Schwarte und Gewürzen, wie Salz, Pfeffer, Majoran, Thymian, Piment und Ingwer wird kalt und erwärmt gegessen. In allen Teilen Deutschlands hat sie Fans, aber auch in anderen Ländern wie Finnland, Spanien und Frankreich kommt Blutwurst häufig auf den Tisch.
Viele andere Wurstwaren
Wenn Sie gedacht haben, Sie wären bei anderen Wurstsorten sicher vor Blutgenuss, haben Sie sich leider getäuscht. Deutsche Wursthersteller dürfen Blutplasma bis zu einem Anteil von 12% verwenden. Es erhöht die Fähigkeit zur Wasser- und Fettbindung im Brät bei der Brühwurstherstellung und wird deshalb häufig verwendet. Auch fertiger Gulasch, Fleischrouladen oder Fleischklopse dürfen Blutplasma enthalten. Kochschinken dagegen nicht.
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Panhas
Dieses "arme Leute"-Essen wird in Westfalen gerne zubereitet. Hierfür wird Speck gewürfelt und kurz gebrüht. Dann erhitzt man Knochenbrühe mit Schweineblut, würzt das Ganze mit Salz, Pfeffer, Piment, Nelken, Muskat, Majoran und zerkleinerten Zwiebeln, bevor man es mit Buchweizenmehl zu einer festen Masse bindet. Unter diese wird kurz vor dem Abschluss dann der Speck gemengt.
Tote Oma
Das Gericht mit dem mehr als zweifelhaften Namen wird aus Grützwurst oder Blutwurst hergestellt und ist in Sachsen und Thüringen ein echter Renner. Braten Sie für das Gericht Zwiebelwürfel in einer Pfanne an und erwärmen Sie darin Blut- und Grützwurst, bis sie eine breiige Konsistenz angenommen hat. Zu diesem Leckerbissen werden oft Sauerkraut und Salzkartoffeln serviert.
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Swartsuur
Auch in Norddeutschland kommt Blut auf den Teller. Ein traditionelles Gericht an Schlachttagen ist die Blutsuppe Swatsuur, was Schwarzsauer heißt. Der Name kommt vom Schweineblut, das durch das Hinzufügen von Essigsud zu einer schwarzen Suppe gerinnt, zu der Fleischreste und Schwarten gegeben werden. Gewürze wie Lorbeer, ganze Pfefferkörner, Nelken, Zwiebeln und etwas Zucker und Wurzelgemüse werden im Essigwasser aufgekocht und geben der Suppe Geschmack.
Coq au vin à la bourguignonne
Wer hätte gedacht, dass bei diesem Klassiker der gehobenen Küche Blut im Spiel ist? In einem Rezept von Paul Bocuse ist das aber tatsächlich der Fall. Der legendäre französische Starkoch bindet die Sauce zusätzlich mit Hähnchen- oder Schweineblut.
Campari
Viele tun es als Legende ab, aber es war wahr: Bis vor kurzem wurde der Bitter mit gemahlenen Cochenilleschildläusen eingefärbt. Allerdings ist nicht das Blut, sondern der Panzer der Läuse für die intensive rote Farbe verantwortlich. 2006 wurde der natürliche Farbstoff Karmin laut Wikipedia dann durch künstliche Lebensmittelfarben ersetzt.
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