Besser mit Corona anstecken als sich impfen lassen? Virologe mit unheilvoller Einschätzung: „kann tödlich enden“

Es gibt Menschen, die einer Corona-Impfung skeptisch gegenüberstehen. Ob Ungeimpfte, die sich mit Covid anstecken, vielleicht sogar profitieren könnten, erfahren Sie hier.
Eine Covid-Impfung und eine durchgemachte Corona-Infektion haben dieselbe Folge: Der Körper produziert Antikörper, die eine erneute Infektion in der Regel deutlich milder verlaufen lassen. Das Problem einer Ansteckung bei fehlendem Impfschutz: Das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs steigt. Ursache dafür ist, dass unser Organismus in der Regel noch keinen Kontakt mit dem Krankheitserreger Sars-CoV-2 hatte, was eine Überreaktion der Abwehr zur Folge haben kann. Die Gefahr eines sogenannten Zytokinsturms wächst. Bei einer Immunisierung mit einem mRNA- oder Vektorimpfstoff dagegen, werden für den Menschen harmlose Bestandteile des Virus (Vektorimpfstoffe) oder nur die Bauanleitung für Corona-Antikörper (mRNA-Technologie) verabreicht. Infolge produziert der Körper Antikörper gegen Covid-19, was ihn bei einer tatsächlichen Ansteckung robuster auf die Viren reagieren lässt. Ob man sich beim Schwimmen im Hallenbad mit Corona anstecken kann, verrät 24vita.de*.
Indes kommt eine israelische Studie zu dem Ergebnis, dass die natürliche Immunität nach einer überstandenen Infektion ausgeprägter sein könnte als nach einer vollständigen Impfung. Das Portal Bild.de wirft vor diesem Hintergrund die Frage auf, ob es da nicht schlauer wäre, sich bewusst mit Corona anstecken zu lassen, als auf den Impfschutz zu setzen. Virologe Dr. Martin Stürmer und Mediziner Dr. Thomas Aßmann geben eine Einschätzung ab.
Virologe im Interview: „Die Impfung ist ganz klar der bessere Weg zur Immunisierung“
„Es ist oft der Fall, dass die Antikörpertiter nach einer Infektion höher sind als nach einer Impfung. Und damit auch die Schutzwirkung vor einer Infektion“, wird Aßmann von der Bild zitiert. Der Arzt rät aber gänzlich davon ab, eine bewusste Corona-Infektion zu riskieren. Die individuellen Risiken seien viel zu hoch, wird er weiter zitiert. Virologe Dr. Martin Stürmer ist derselben Ansicht: „Es wäre nicht klug, aus den Ergebnissen der Studie zu schlussfolgern, dass eine absichtliche Infektion sinnvoll sein könnte.“ Es sei nie klar, wie die Krankheit beim Einzelnen verläuft, „Covid-19 kann tödlich enden“, so Stürmer. Berücksichtigen sollte man Stürmer zufolge außerdem, dass Ungeimpfte Covid-19 schneller übertragen als Geimpfte. So könnten andere angesteckt werden, bei denen der Verlauf „möglicherweise schlimmer ist als bei einem selbst. Die Impfung ist ganz klar der bessere Weg zur Immunisierung“, so Stürmer.
Eine neue Studie legt der Pharmazeutischen Zeitung (PZ) zufolge außerdem nahe, dass ehemalige Covid-19-Patienten eine Impfdosis bekommen sollten, weil sie so auch vor Virusvarianten geschützt sind. Wissenschaftler um Zijun Wang, unter anderem von der Rockefeller University in New York, hatten herausgefunden, dass bei ehemaligen Covid-19-Patienten, die nach ihrer Erkrankung nicht geimpft wurden, auch noch nach sechs bis zwölf Monaten erstaunlich hohe Antikörperwerte nachweisbar waren. Patienten, die nach überstandener Krankheit eine mRNA-Impfung erhalten hatten, konnten sich den Forschern zufolge über eine noch bessere Immunantwort freuen – die auch gegen als bedenklich eingestufte Virusvarianten Wirkung zeigte, so die PZ. *24vita.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA (jg)
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