Frauen zeigen häufiger Impf-Beschwerden - Sind sie deshalb besser vor Covid geschützt?
Eine starke Reaktion auf die Corona-Impfung ist ein gutes Zeichen, so die Ansicht einiger Forscher. Vor allem Frauen sind betroffen. Warum das so ist, erfahren Sie hier.
Die einen spüren nur leichten Schmerz an der Einstichstelle, die anderen liegen eine Woche flach: Die Reaktionen auf die Corona-Impfung fallen individuell sehr verschieden aus. Beschwerden nach der Immunisierung sind grundsätzlich ein gutes Zeichen, so Professor Michael Schaefer, Pharmakologe und Koordinator der Impfaktivitäten an der Universität Leipzig. Die Impfreaktionen würden zeigen, dass Energie in das Immunsystem gelenkt werden, damit es eine Verteidigung gegen das Coronavirus aufbaut, wird Schaefer vom Mitteldeutschen Rundfunk zitiert: „Durch die Impfreaktionen nehmen wir eine Art Schonhaltung ein. Wir belasten uns nicht zusätzlich, denn hohe Belastungen würden dazu führen, dass die Immunreaktion herabgeregelt wird, etwa durch Stresshormone.“
Doch was sagt das über den Impfschutz aus? Sind Menschen, die heftig reagieren vielleicht sogar besser gegen Covid geschützt? Immunforscher Robert Finberg zufolge spricht das angeborene Immunsystem auf die erste Impfung an, weshalb anhand der Impfreaktionen nicht abgeleitet werden könne, wie gut sich der Impfschutz ausprägt. Interessant werde es allerdings nach der zweiten Impfung, wie Deutschlandfunk Nova als drittes Programm des Deutschlandradios weiter informiert. Die Impfreaktion nach der zweiten Immunisierung zeige, dass eine erworbene Immunantwort auf Covid-19 generiert wurde und die volle Schutzwirkung eintritt, so Carlos Guzmán, Leiter der Abteilung Vakzinologie und Angewandte Mikrobiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung, gegenüber ZDFheute. 24vita.de* verrät, warum nach der Corona-Impfung bei einigen viele Nebenwirkungen auftreten und bei anderen gar keine.

Umfrage zum Thema Corona-Impfung
Jüngere und Frauen mit heftiger Corona-Impfreaktion
„Ältere Menschen reagieren normalerweise weniger stark auf bestimmte Reize als jüngere“, erklärt Guzmán. Das erkläre auch, dass die Wirksamkeit bestimmter Impfstoffe in dieser Altersgruppe etwas geringer ausfallen kann, wird er weiter vom ZDF zitiert. Doch nicht nur bei jüngeren Menschen werden heftigere Impfreaktionen beobachtet. Es gibt auch Unterschiede in Hinblick auf das Geschlecht. So leiden Frauen nach der Impfung häufiger an Symptomen wie Schüttelfrost, Fieber und Kopfschmerzen als Männer. Wissenschaftler erklären das der Apotheken Umschau zufolge unter anderem mit der Wirkung der Geschlechtshormone: Östrogen steigere die Schlagkraft des Immunsystems etwas, was auch zu einer stärkeren Immunantwort nach Impfungen führe, heißt es. die Impfreaktion zeigt demnach, dass das Immunsystem stark und intakt ist. (jg) - *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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