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Corona-Pandemie verschlechtert Kinder-Augen – Augenärzte empfehlen folgende Verhaltensregel

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Von: Juliane Gutmann

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Immer mehr Kinder brauchen eine Brille.
Immer mehr Kinder brauchen eine Brille. © Andreas Poertner/Imago

Viele negative Folgen einer Covid-Infektion sind bereits bekannt. Doch nicht nur die Krankheit selbst, auch veränderte Lebensgewohnheiten schaden der Gesundheit.

Corona-Lockdowns und Kontaktbeschränkungen haben nicht wenige auf die Couch gelockt. Fitnessstudios waren geschlossen und auch Sportvereine, Tanz- und Yoga-Studios mussten auf ihre Besucher verzichten. Doch nicht nur die Fitness wurde durch die Corona-Pandemie negativ beeinflusst. Auch die Augengesundheit profitierte keineswegs. Wie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Chinese University of Hongkong herausfanden, nahm die Zahl der kurzsichtigen Kinder während der Pandemie zu. Der Hauptgrund, den die Forscher/innen annehmen: Die Kinder verbrachten weitaus weniger Zeit im Freien. Auch zu viel Zeit vor dem PC-Monitor, vor dem Fernseher und der häufige Blick aufs Smartphone können der Entwicklung des Auges schaden.

Für ihre Studie haben die Forschenden um Jason Yam die Augen von insgesamt 1.793 Kindern im Alter von sechs bis acht Jahren untersucht, wie der Spiegel informiert. Die Studienleiter unterteilten die Kinder in zwei Gruppen: Die Daten der einen Gruppe wurden vor der Corona-Pandemie gesammelt, die andere Gruppe wurde kurz vor der Pandemie sowie acht Monate später untersucht. Fokus der Forschung lag zum einen auf der Messung der Sehstärke der Schulkinder. Zum anderen wurden sie nach ihren Gewohnheiten rund um die Mediennutzung befragt.

Umfrage zum Thema Augen-Gesundheit

Kinder wurden während Corona häufiger kurzsichtig

Das Studienergebnis: Rund jedes fünfte Kind entwickelte während der Corona-Zeit eine Kurzsichtigkeit (medizinisch Myopie). In der anderen Gruppe waren es rund ein Drittel der Kinder. Unter Berücksichtigung aller Faktoren wie Alter, Geschlecht oder einer Kurzsichtigkeit der Eltern, lag die Zahl der neuen Myopie-Fälle allerdings in der Corona-Gruppe höher, so die Forschenden. „Wir haben einen potenziellen Anstieg der Myopie-Inzidenz, eine signifikante Abnahme der Zeit im Freien und Zunahme der Bildschirmzeit bei Schulkindern in Hongkong“, so das Fazit der Wissenschaftler/innen. Die geschätzte Ein-Jahres-Inzidenz lag bei den Sechs-, Sieben- und Achtjährigen bei rund 28, 27 und 26 Prozent, verglichen mit rund 17, 16 und 15 Prozent bei den Kindern der Prä-Corona-Gruppe, so der Spiegel.

Allerdings handelt es sich bei der Studie um eine Beobachtungsstudie, bei der beide Teilnehmergruppen über einen unterschiedlichen Zeitraum hinweg beobachtet wurden, was zu Kritik an den Studienergebnissen führte. Allerdings belegen bereits andere Studien wie eine des King’s College London, dass der fehlende Wechsel zwischen Nah- und Fernsehen, wie es in der Natur möglich ist, Kurzsichtigkeit fördert. Daher raten Augenärzte, dass Kinder so häufig wie möglich im Freien spielen sollten. (jg)

Zur chinesischen Studie

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