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Schneller Corona-Patient, wer mit Kindern zusammenlebt? Studie kommt zu eindeutigem Ergebnis

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Von: Juliane Gutmann

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Erhöht der Kontakt mit Kindern das Covid-19-Risiko? Eine neue Studie hat sich mit der Frage befasst.
Erhöht der Kontakt mit Kindern das Covid-19-Risiko? Eine neue Studie hat sich mit der Frage befasst. © Gao Jing/dpa

Um der Frage nachzugehen, wie der Kontakt mit Kindern sich auf das Corona-Infektionsrisiko auswirkt, haben Forscher die Daten von zwölf Millionen Briten analysiert.

Immer wieder kursieren Gerüchte, dass Kinder Covid-19 in Familien hineintragen könnten – obwohl sie keine oder nur sehr leichte Symptome zeigen. Dass dem nicht so ist, konnten nun britische Forscher der London School of Hygiene and Tropical Medicine und der Universität von Oxford in einer Studie nachweisen. Die Auswertung von etwa zwölf Millionen Gesundheits-, Krankenhaus- und Sterbedaten von rund zwölf Millionen Briten ergab: Je nach Alter der Kinder ist das Zusammenleben nicht mit einem erhöhten Corona-Ansteckungsrisiko verbunden.

In einer Vorab-Veröffentlichung, die noch fachwissenschaftlich geprüft werden muss, erklären die Forscher: „Unter 9.157.814 Erwachsenen unter 65 Jahren war das Zusammenleben mit Kindern im Alter von bis zu elf Jahren nicht mit einem erhöhten Risiko für eine Sars-CoV-2-Infektion oder eine Covid-19-bedingte Krankenhaus- oder Intensivstation-Aufnahme assoziiert, jedoch mit einem reduzierten Risiko für einen Corona-bedingten Tod.“ Bei den Menschen, die mit Kindern im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren zusammenlebten, war das Risiko, sich mit Covid-19 anzustecken, den Forschern zufolge nur sehr geringfügig erhöht (zu 1,08 Prozent). Das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs oder das Risiko, an Covid-19 zu versterben, war aber auch in dieser Gruppe nicht höher als bei kinderlosen Paaren. Keinen Zusammenhang zwischen dem Zusammenleben mit Kindern und dem Corona-Ansteckungsrisiko fanden die Forscher bei den 2.567.671 Erwachsenen, die älter als 65 Jahre waren.

Corona-Ansteckung durch Kinder? „Wir beobachteten keine Veränderungen des Risikos nach der Schließung von Schulen“

Auch der Aspekt der Schulpflicht wurde in der Studie berücksichtigt. So erstreckte sich der Untersuchungszeitraum von Februar bis August 2020 – in dieser Zeit waren die Schulen in England anfangs noch geöffnet. Ab dem 20. März durften dann nur noch jene Schüler hingehen, die Anspruch auf eine Notbetreuung hatten, und später wurden die Bildungseinrichtungen für die Sommerferien schließlich ganz geschlossen, wie das Portal Spektrum.de informiert. „Wir beobachteten keine Veränderungen des Risikos nach der Schließung von Schulen“, schreiben die britischen Forscher in ihrer auf dem Portal medrxiv veröffentlichten Studie. Insgesamt wäre das Zusammenleben mit Kindern der Gesundheit eher zuträglich, so fügen die Wissenschaftler hinzu: „Das Zusammenleben mit Kindern jeden Alters war auch mit einem geringeren Risiko verbunden, an Nicht-Covid-19-Ursachen zu sterben“. Auch scheinen Kinder, die unter allergischen Vorerkrankungen wie Heuschnupfen, Neurodermitis oder Asthma leiden, nicht häufiger an Covid-19 zu erkranken* als gesunde Gleichaltrige, wie 24vita.de* berichtet. (jg) *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA.de.

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