Erstmals Todesfälle durch Kiffen nachgewiesen

Kiffen entspannt und soll gesund sein. Aber Kiffen ist gefährlich. Wer einen Joint raucht, muss mit Herzversagen rechnen. Erstmals konnte ein Rechtsmediziner nun eine tödliche Wirkung nachweisen.
Der Rechtsmediziner Dr. Benno Hartung von der Uniklinik Düsseldorf konnte erstmals zwei Todesfälle auf den Konsum von Cannabis zurückführen. In beiden Fällen handelte es sich um zwei junge körperlich gesunde Männer, die beim Kiffen unerwartet verstorben waren. Todesursache: Herzversagen in Folge des Cannabis-Konsums.
Bis jetzt zählte Cannabis zu den sogenannten weichen eher harmlosen Drogen. Cannabis selbst ist nur mäßig giftig. Die gesundheitlichen Folgen des Cannabiskonsums sind bislang noch nicht hinreichend geklärt. Bekannt ist, dass der Cannabiswirkstoff die Herzfrequenz beschleunigen und den Blutdruck im Liegen erhöhen können. Doch scheinbar wurde der Effekt auf das Herz-Kreislauf-System unterschätzt. Kiffen kann im Einzelfall tödliche Folgen haben.
Um zu beweisen, dass der Joint tödlich war, musste Dr. Benno Hartung und sein Team erst alle anderen Todesursachen nach und nach ausschließen. Deswegen wurde bei den Männern nach der Autopsie toxikologische, histologische, immunhistochemische und genetische Untersuchungen durchgeführt. Erst nach dem Vorliegen aller Ergebnisse, konnten die Wissenschaftler davon ausgehen, dass das Rauchen von Cannabis in beiden Fällen die tödlichen Herzprobleme ausgelöste hatte.
Die Befunde und Ergebnisse der Untersuchungen sind in der Fachzeitschrift "Forensic Science International Magazin" veröffentlicht worden.
In Deutschland fällt Cannabis unter das Betäubungsmittelgesetz und ist verboten. Seit Anfang des Jahres kann man aber Marihuana in Colorado (USA) legal kaufen.
ml