Eine Patientin (49) aus Langwedel fragt nach Vorsorgeuntersuchungen zur Makula-Degeneration. Sie möchte wissen, warum diese keine Kassenleistung sind und fragt, ob es sinnvoll ist, sich einer solchen Untersuchung dennoch zu unterziehen.
Dr. Herkert: Die Antwort ist ganz klar: Es ist durchaus sinnvoll, die Vorsorgeuntersuchungen auf Grünen Star und Makula-Degeneration durchführen zu lassen, auch wenn diese keine Kassenleistungen sind. Denn für den Einzelnen ist es immer lohnender, Vorsorge zu betreiben. Gerade beim Grünen Star und bei der Makula-Degeneration wirken sich die Anfänge der Erkrankung nicht auf das subjektive Wohlbefinden und auf die Sehschärfe aus, so dass nur eine augenfachärztliche Untersuchung in der Lage ist, die Frühstadien aufzudecken.
Einfluss der Lebensführung auf den grünen Star
Ein Patient (72) aus Rotenburg fragt, ob die Lebensführung Einfluss auf den grünen Star hat.
Dr. Herkert: Ich habe seine Frage verneint: Die Lebensführung hat keine Auswirkung auf den Grünen Star. Es gibt keine Erkenntnisse, dass in irgendeiner Form das Weglassen von Genussmitteln oder zu viel Lesen beziehungsweise Fernsehen sich negativ auf den Grünen Star auswirkt.
Zeitpunkt für eine Star-Operation
Eine Patientin (72) aus Verden fragt, wann eine Star-Operation durchgeführt werden soll.
Dr. Herkert: Hierbei handelt es sich um eine subjektive Entscheidung. So lange die Patienten in ihrem alltäglichen Ablauf ihrer Routine nicht wesentlich beeinträchtigt sind, vor allem noch gut lesen können, muss eine Star-Operation nicht erfolgen. Ausnahme: Wenn die Patienten am Straßenverkehr teilnehmen, sollte mit dem Augenarzt entsprechend abgeklärt werden, ob dieses noch möglich ist. Hier gibt es vom Gesetzgeber bestehende Sehschärfewerte, die nicht unterschritten werden dürfen. Wenn sie der Patient unterschreitet und trotzdem fahren möchte, sollte dann doch eine Star-Operation in Angriff genommen werden.
Nachstar-Laserbehandlung
Eine Patientin (42) aus Bassum fragt nach einer Nachstar-Laserbehandlung.
Dr. Herkert: Diese Behandlung wird prinzipiell vorgenommen, wenn nach der Operation des Grauen Stars sich ein Nachstar bildet, der die Sehschärfe beeinträchtigt. Der Eingriff ist relativ harmlos und einfach durchzuführen. Die Komplikationsrate ist sehr gering, so dass bei einem Sehschärfeabfall nach erfolgter Star-Operation eine Laserbehandlung sinnvoll ist.
Trockene Augen
Eine Patientin (78) aus Achim ruft wegen ihrer trockenen Augen an.
Dr. Herkert: Prinzipiell handelt es sich bei trockenen Augen um eine chronische, das heißt dauerhafte Erkrankung, die auch regelmäßig und konsequent behandelt werden muss. Patienten müssen konsequent regelmäßig Tropfen nehmen. Die Auswahl der Tropfen richtet sich nach dem subjektiven Erfolg, das bedeutet: Die Tropfen sind richtig, die dem Patienten am besten helfen.
Sehschwankungen nach Star-OP
Bei einer Patientin (52) aus Syke sind nach frischer Star-Operation Sehschwankungen aufgetreten.
Dr. Herkert: Sehschwankungen nach einer Star-Operation sind durchaus möglich. Sie sind auf die ablaufenden Wundheilungsvorgänge zurückzuführen. Auch wenn die Sehschärfe am Anfang besser ist, kann es sich in den ersten Wochen durchaus wieder verschlechtern, auch mal wieder ansteigen.