Geburtsmonat hat Einfluss auf die spätere Krankheitsgeschichte

Der Geburtsmonat bestimmt über das Leben - zumindest war das bei Horoskopen bisher so. Doch laut Forschern entscheidet er auch über bestimmte Krankheitsrisiken.
Mit den Auswirkungen des Geburtsmonats über das Leben beschäftigt sich normalerweise die Astrologie. Mittlerweile erkennen aber auch Forscher einen Einfluss auf die Gesundheit an.
Schon seit einigen Jahren gibt es wissenschaftliche Untersuchungen zu Geburtsmonat und der damit einhergehenden Lebensqualität. Eine Studie der Columbia-Universität in New York will nun einen Zusammenhang zwischen Krankheitsrisiken und dem Monat, in dem jemand geboren ist, hergestellt haben. Zum Beispiel sei die Wahrscheinlichkeit von Asthma, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ADHS bei einer Geburt zu gewissen Jahreszeiten erhöht.
Wieso hat der Geburtsmonat Einfluss auf spätere chronische Krankheiten?
Als Grundlage für die Studie dient eine Untersuchung der Universität Alicante, die mehr als 29.000 Menschen auf 27 verschiedene chronische Krankheiten prüfte – abhängig von ihrem Geburtsmonat.
Professor Jose Antonio Quesada, der an dieser Forschung teilnahm, erklärte express.co.uk: "In dieser Studie haben wir einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Geburtsmonat und dem Auftreten verschiedener chronischer Krankheiten und langfristiger gesundheitlicher Probleme nachgewiesen."
Das liege daran, dass zu unterschiedlichen Jahreszeiten auch eine unterschiedliche UV-Strahlung herrsche, die den Vitamin-D-Spiegel beeinflusse. Zudem seien Schwangere – und somit auch ihre Föten – in den Wintermonaten häufiger Viren ausgesetzt, die Einfluss auf die spätere Gesundheit hätten.
Letztendlich bedürfe es aber noch weiteren Studien, um die Zusammenhänger besser festmachen zu können.
Geburtsmonat wirkt sich bei Männern und Frauen unterschiedlich aus
Interessanterweise enthüllte die Studie auch Unterschiede bei der Anfälligkeit für Krankheiten bezüglich des Geschlechtes – so sind im Juni geborene Männer der Wahrscheinlichkeit nach zu einem Drittel weniger von Depressionen betroffen und werden zu einem Fünftel weniger von Schmerzen im unteren Rückenbereich heimgesucht.
Frauen, die im Juni geboren wurden, haben ein geringeres Risiko (33 Prozent), an Migräne zu leiden und zu 35 Prozent weniger Beschwerden in den Wechseljahren.
Sehen Sie in der Zusammenfassung, welche Geburtsmonate von welchen Krankheiten betroffen sind
Die Forscher der spanischen Studie stellten eine Liste mit den Krankheitsrisiken bezüglich der Geburtsmonate zusammen – aufgeteilt in Männer und Frauen.
Januar
Männer: Verstopfung, Magengeschwüre, Untere Rückenschmerzen
Frauen: Migräne, Probleme in den Wechseljahren, Herzinfarkt
Februar
Männer: Schilddrüsenerkrankungen, Herzerkrankungen, Arthritis
Frauen: Arthritis, Schilddrüsenerkrankungen, Blutgerinsel
März
Männer: Katarakte (Trübung der Augenlinse), Herzprobleme, Asthma
Frauen: Arthritis, Rheuma, Verstopfung
April
Männer: Asthma, Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen
Frauen: Osteoporose, Tumore, Bronchitis
Mai
Männer: Depressionen, Asthma, Diabetes
Frauen: Chronische Allergien, Osteoporose, Verstopfung
Juni
Männer: Herzleiden, Katarakte, chronische Bronchitis
Frauen: Inkontinenz, Arthritis, Rheuma
Juli
Männer: Arthritis, Asthma, Tumore
Frauen: Chronische Nackenschmerzen, Asthma, Tumore
August
Männer: Asthma, Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen
Frauen: Blutgerinsel, Arthritis, Rheuma
September
Männer: Asthma, Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen
Frauen: Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen, bösartige Tumore
Oktober
Männer: Schilddrüsenerkrankungen, Osteoporose, Migräne
Frauen: Hohes Cholesterin, Osteoporose, Blutarmut
November
Männer: Chronische Hautkrankheiten, Herzleiden, Schilddrüsenerkrankungen
Frauen: Verstopfung, Herzinfarkt, Krampfadern
Dezember
Männer: Katarakte, Depressionen, Herzleiden
Frauen: Chronische Bronchitis, Asthma, Blutgerinsel
Treten diese chronischen Krankheiten wirklich bei jedem auf?
Dass diese Krankheiten tatsächlich auftreten, ist nicht in Stein gemeißelt. Die Forscher betonen lediglich, eine statistische Wahrscheinlichkeit zwischen Geburtsmonat und später auftretenden, chronischen Krankheiten erkannt zu haben. Ob dies auch wirklich eintrifft, entscheidet immer noch der Einzelfall.
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Von Franziska Kaindl