Husten, Schnupfen, Halsweh? Welcher Erkältungstee aus einem mediterranen Gewächs Abhilfe schaffen soll

Während der Wintermonate erwischt viele von uns eine fiese Erkältung. Der Körper wird in der Regel selbst mit den Viren fertig. Doch man kann ihn dabei unterstützen.
Sich gemütlich mit einer Tasse Tee aufs Sofa legen: Das macht im Winter weit mehr Spaß als im Sommer. Außer, man liegt mit einer Erkältung flach. Bei kalten Außentemperaturen fühlen sich Grippe- und Erkältungsviren wohl und können sich besser vermehren als im Sommer. Wenn dann auch noch nasskaltes Wetter und damit verbundenes Frösteln die Immunabwehr schwächt, haben Viren leichteres Spiel. Gegen virale Infekte gibt es keine ursächlich wirkende Arznei in der Apotheke zu kaufen – aber viele Produkte, die die Symptome lindern sollen. Mittel gegen Halsschmerzen, Ohrenweh, Fieber oder Schnupfen: Die Regale in Apotheke und Drogerie sind voll davon. Die Stiftung Warentest hat Erkältungspräparate getestet – mit ernüchternden Ergebnissen.
Sie zählen zu denjenigen, die auf Hausmittel gegen Erkältung setzen? Schwitzkuren, Kamillentee inhalieren, Erkältungsbäder oder Ingwersud trinken: Die Bandbreite der Hausmittel, die Erkältungssymptome lindern, ist lang. Vor allem dem Trinken kommt eine wichtige Rolle zu. In den kalten Monaten bietet sich Tee an: „Tee tut immer gut bei Erkältung; er wärmt von innen und macht ein gutes Gefühl. Und er befeuchtet die Atemwege - und das ist wichtig, damit der Körper mit diesen lästigen Keimen fertig werden kann. Dann funktioniert das Selbstreinigungssystem des Körpers“, zitiert der Bayerische Rundfunk Kräuterexpertin Karin Greiner auf br.de.
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Polyphenole in der Zistrose sollen antiviral wirken
Salbei-, Thymian-, Pfefferminz- oder Kamillentee und viele mehr: Die Auswahl an fertigen Tees, die bei Husten, Schnupfen etc. Linderung verschaffen sollen, ist enorm groß. Wohl jeder hat einen Erkältungstee zu Hause im Regal. Auch dem Zistrosentee (auch Cistustee genannt) wird heilsame Wirkung bei Erkältungsbeschwerden nachgesagt. Er soll dank enthaltener Antioxidantien unser Immunsystem stärken und Polyphenole in der Pflanze sollen antibakteriell wirken. Letztere sekundären Pflanzenstoffe sollen sogar Schwermetalle binden und aus dem Körper schleusen können, heißt es vonseiten der Plattform Utopia.de. Getrocknetes, geschnittenes Zistrosenkraut (Cistus incanus herba) ist z.B. in der Apotheke erhältlich. Doch wie sinnvoll ist der Genuss von Zistrosentee bzw. anderen Zistrosenprodukten?
Eine Studie des Instituts für Transfusionsmedizin an der Charité Berlin zeigte positive Effekte von Zistrosenextrakt bei Erkältungssymptomen. Ein Forscherteam um Ulrich Kalus von der Charité - Universitaetsmedizin hatte untersucht, wie sich die Einnahme eines Zistrosenextraktes auf Erkältungssymptome auswirkt. „Die subjektiven Symptome nahmen im Laufe der Behandlung mit Cistus signifikant ab, während die Behandlung mit Placebo zu einem weniger deutlichen Rückgang der Symptome führte“, so das Resultat der Forscher. Auch Entzündungswerte hätten in der Cistus-Behandlungsgruppe signifikant abgenommen, heißt es weiter. Als Hauptwirkstoff sehen die Wissenschaftler die Polyphenole in der Pflanze: Sekundäre Pflanzenstoffe, die antivirale Wirkung entfalten sollen – auch gegen das Influenzavirus.
Die Verbraucherzentrale ist zurückhaltender: „Für eine antivirale Wirkungsweise des Lebensmittels / Nahrungsergänzungsmittels Zistrose gibt es keinerlei Belege“, heißt es auf der Website der Organisation. In Zell- und Tierstudien konnte zwar ein antiviraler Effekt der enthaltenen Polyphenole z.B. gegen Vogel- und Schweinegrippeviren gezeigt werden, aber die wenigen Humanstudien seien methodisch umstritten bzw. entsprechen nicht dem Goldstandard, heißt es weiter vonseiten der Verbraucherzentrale. Ob man am Grippevirus erkrankt ist, merkt man anhand einiger Symptome.
Hochdosierte Zistrosenprodukte nicht ohne ärztlichen Rat einnehmen
Vor allem der Wirkstoffgehalt von Zistrosenprodukten spielt eine wesentliche Rolle. Hier warnt die Verbraucherzentrale: Aufgrund des möglicherweise hohen Polyphenolgehaltes könnte es zu Wechselwirkungen mit Medikamenten kommen. Daher sollte man die Einnahme von hochdosierten Zistrosenprodukten mit dem behandelnden Arzt absprechen.