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Intensivbetten-Abbau in Deutschland? Klinik spricht von Falschmeldung – und hat dringende Bitte

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Von: Juliane Gutmann

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Ein Intensivbett ist weit mehr als nur ein Bett mit den notwendigen Gerätschaften: auch gut ausgebildetes Personal muss bereit stehen.
Ein Intensivbett ist weit mehr als nur ein Bett mit den notwendigen Gerätschaften: auch gut ausgebildetes Personal muss bereit stehen. © Bernd Wüstneck/dpa

Was ist dran am Gerücht, dass in Deutschland Intensivbetten abgebaut werden? Das Klinikum rechts der Isar in München bezieht Stellung – und appelliert an alle Bürger.

Wer aktuell über soziale Medien wie Facebook auf den Hinweis stößt, dass Krankenhäuser Betten abbauen, sollte skeptisch werden. Im Netz kursieren aktuell einige Verschwörungstheorien und falsch recherchierte Informationen, die immer hinterfragt werden sollten. Darauf weist aktuell die Deutsche Krankenhausgesellschaft hin. Sie thematisiert auch die Spekulation, dass Krankenhäuser aktuell Intensivbetten abbauen würden – und haben eine eindeutige Botschaft: Bei solchen Behauptungen würde es sich um Falschmeldungen handeln.

Auch das Münchner Klinikum rechts der Isar veröffentlichte auf seiner Facebook-Seite eine Stellungnahme zu den Vorwürfen, Intensivbetten würden abgebaut werden:

Intensivbetten-Abbau: „Bitte fallt nicht auf solche Lügen und Falschbehauptungen herein!“

Im Post stellt das Klinikum klar: Die Meldung über Intensivbetten-Abbau ist schlichtweg falsch. Die Krankenhäuser hätten die Zahl der für Covid-19 geeigneten Betten von rund 22.000 auf rund 28.000 aufgestockt. Hinzu komme eine Reserve von etwa 11.000 Betten. Wie das Gerücht über Bettenabbau zustande gekommen ist, erklären sich die Fachleute mit der im DIVI-Intensivregister einsehbaren Zahl an belegten und verfügbaren Intensivbetten. Diese Zahl würde stetig sinken.

Grund dafür ist, dass ein Intensivbett im Register nur dann als Intensivbett aufgelistet werden kann, wenn es über die nötigen Geräte und ausreichend Personal verfügt. Eine im Register sinkende Anzahl von Intensivbetten sei darauf zurückzuführen, dass ein Corona-Patient oftmals mehr Pflegeaufwand als ein durchschnittlicher Intensivpatient bedeutet und entsprechend mehr Personal nötig wird. Auch ein Wegfall von Personal, etwa durch Krankheit oder eine auferlegte Corona-Quarantäne, hat zur Folge, dass im Register Intensivbetten wegfallen.

Der eindringliche Appell des Klinikums rechts der Isar: „Bitte fallt nicht auf solche Lügen und Falschbehauptungen herein!“ Die Situation sei zwar aktuell noch beherrschbar, allerdings sei dies stark von der Zahl der Neuinfektionen abhängig. Damit sich die Zahl nicht noch weiter nach oben schraubt, würden als einzige Mittel derzeit folgende Maßnahmen helfen: Kontaktvermeidung, Maske, Handhygiene und die Corona-App. (jg) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.

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