1. Startseite
  2. Leben
  3. Gesundheit

Warum gibt es Killer-Bakterien in der Ostsee?

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Martina Lippl

Kommentare

Vibrio vulnificus is a bacterium commonly found in warm, brackish waters and estuaries, although with the warming of the oceans, has been detected in more northern waters as well.
Vibro vulnificus ist ein Bakterium, das häufig und Brackwasser und Flussmündungen gefunden wird. Eine Vibronen-Infektion ist lebensgefährlich. © PRNewsFoto/NNFF

Sie lauern in warmen Wasser und sind unsichtbar, doch sie sind tödlich: Bakterien namens Vibrio vulnificus. Denn sie fressen sich langsam ins Fleisch. Die fiesen Mikroben lauern auch in der Ostsee.

Wie jetzt bekannt wurde, ist ein Urlauber nach dem Baden in der Ostsee an einer sogenannten Vibrionen-Infektion gestorben. Wie Bild.de berichtet, bemerkte ein 73-Jähriger, der in Ahrenshoop (Darß) Urlaub gemacht hatte, auf der Heimfahrt, dass sich sein Bein plötzlich blau verfärbte. Offiziell sind 2014 in Mecklenburg-Vorpommern sechs Erkrankungen gemeldet worden. Welche Gefahr lauert in der Ostsee, von der bisher kaum einer weiß? 

Was sind Vibrionen - Vibrio vulnificus Bakterien?

Vibrio vulnificus ist ein Bakterium, das häufig in Brackwasser und Flussmündungen gefunden wird. Die Mikroben vermehren sich stark in Wassertemperaturen über 20 Grad. Vibrionen sind ein natürlicher Bestandteil der Bakterienflora im salzhaltigen Meerwasser.

Bei einer langanhaltenden Wassertemperatur von über 20 Grad "muss mit Vibrionen an der gesamten Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns einschließlich der Boddengewässer gerechnet werden", schreibt das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Mecklenburg Vorpommern in seinem Vibrionen-Infoblatt.

In diesem Sommer sind laut The National Necrotizing Fasciitis Foundation (NNFF) auch in Florida, Louisiana und anderen US-Küstenregionen zahlreiche Infektionen gemeldet worden. Einige Opfer haben Gliedmaße aufgrund der fleischfressenden Bakterien verloren. Andere sind demnach gestorben. Aufgrund der oft tödlichen Folgen und schweren Erkrankungen macht die US-Stiftung NNFF immer wieder auf die Gefahr von Vibrio-Bakterien aufmerksam.

Infektion mit Vibrio vulnificus Bakterien

Für eine lebensbedrohliche Infektion, genügt ein Kratzer - ein winziger Schnitt in der Haut. Bei Menschen mit einer chronischen Grunderkrankung, wie beispielsweise Diabetes, oder auch Älteren können die fleischfressenden Bakterien in einem rasanten Tempo eine schwere Wundinfektion und Sepsis (Blutvergiftung) hervorrufen.

Auch Austern oder Garnelen können mit Vibrionen verseucht sein. Wer Krabben pult oder andere Meeresfrüchte roh verzehrt und sich dabei versehentlich verletzt, kann sich auch beim Essen, laut Dr. James Oliver, Professor für Biologie an der University of North Carolina, infizieren.

Wie kann man sich vor den Killer-Bakterien schützen?

Wichtig ist es, zu wissen, dass es Vibrio vulnificus Bakterien geben kann und deswegen auch wachsam zu sein, raten Experten.

Wer in warmem Salzwasser schwimmt oder angelt, sollte seine Haut auf Kratzer oder Verletzungen hin untersuchen. Wer eine Wunde bemerkt, sollte immer ein Auge darauf haben. Wenn sich die Stellen entzünden, sollten die Betroffenen einen Arzt aufsuchen.

In den meisten Fällen können die fleischfressenden Bakterien mit einer Antibiotika-Therapie gestoppt werden. Doch die Behandlung der Wunden ist heikel, da eine Infektion oft schnell und aggressiv verläuft.

Mehr Infos: Das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Rostock hat ein Merkblatt zu Virbrionen - das Sie hier runterladen können- herausgegeben.

ml

Auch interessant

Kommentare