Keine Panik! Die acht Mythen über Kopfläuse

Sie sorgen dafür, dass der Kopf gehörig juckt und manche Menschen sich ziemlich ekeln: Läuse. Die winzigen Parasiten sind lästig, aber harmlos. So werden Sie die Blutsauger wieder los.
Läuse-Alarm im Kindergarten und Schule macht vielen Eltern zu schaffen. Gerade die Kleinen fangen sich schnell eine Laus ein. Aber Läuse fühlen sich auch bei Erwachsenen wohl.
1. Kopfläuse übertragen Krankheiten
Falsch! Kopfläuse sind harmlos und übertragen keine Krankheiten. Aber ihre Bisse können gehörig jucken, und sie verbreiten sich schnell. Kopfläuse sind kleine Insekten mit sechs Beinen und höchstens drei Millimeter groß. Auf der Internetseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Sie eine Broschüre mit dem Titel Kopfläuse...was tun?
2. Kopfläuse bekommen nur ungepflegte Menschen
Falsch! Läuse mögen alle Köpfe! Jeder kann sich Kopfläuse einfangen! Läuse sind nicht wählerisch, wenn es um die Nahrungsquelle geht. Die Hygiene auf dem Kopf spielt für die winzigen Tierchen keine Rolle. In der Regel werden Kopfläuse durch direkten Körperkontakt - also Kopf-zu-Kopf übertragen.
3. Läuse können springen
Falsch! Läuse können nicht springen und nicht fliegen! Doch sie können wahnsinnig schnell von einem Kopf zum anderen Kopf krabbeln. Deswegen verbreiten sich die Tierchen gerne im Kindergarten, in der Schule aber auch in der U-Bahn. Wo eben Menschen ihre Köpfe dicht beieinander haben, wie beim Schmusen oder auch Kuscheln.
4. Haustiere können Kopfläuse übertragen
Falsch! Haustiere könne keine Kopfläuse übertragen.
5. Kopfjucken ist DAS Symptom für Läuse
Falsch! Ein juckender Kopf ist kein eindeutiger Beweis, dass man Läuse hat. Nur wer eine lebende Laus, Larven oder Nissen findet, kann sicher sein. Die Blutsauger sind grau-braun, zwei bis drei Millimeter groß und kann nicht springen. Die Bisswunden sind als kleine rote Punkte meist in m Nacken oder an den Schläfen zu erkennen.
6. Mit einem heißer Föhnluft, lassen sich Läuse abtöten
Wenn es um die Behandlung von Kopfläusen geht, werden immer wieder verschiedene Hausmittel empfohlen. Gelegentlich haben sie auch Erfolg. Doch Läuse mittels eines Föhns abzutöten, ist laut Experten absolut unzuverlässig. Auch ein Saunabesuch hilft nicht.
7. Man kann sich vor Kopfläusen schützen
Falsch! Jeder der Kontakt zu anderen Menschen hat, kann Kopfläuse bekommen. Die besten "Vorbeugung" ist eine regelmäßige Kontrolle von Haaren und Kopfhaut.
8. Es ist möglich die Läuse aushungern zu lassen
Ohne eine Blutmahlzeit trocknet eine Kopflaus relativ schnell aus. Spätestens nach 55 Stunden wäre eine Laus gestorben. Deswegen verlässt das Tierchen den Kopf eigentlich nicht. Weibchen legen die Eier an der Kopfhaut ab. Nach cirka 6-10 Tagen schlüpfen Larven.
Das sollten Sie bei Kopfläusen tun
Die Haare mit einem feinen Kamm durchzugehen, kann helfen, die Parasiten aufzuspüren. Das geht am besten, wenn die Haare feucht sind. Experten empfehlen den Kopf vorher mit einer Haarspülung zu befeuchten und dann mit einem Läusekamm systematisch zu durchsuchen. Die Eier, die sogenannten Nissen, kleben meist im Nacken oder hinter den Ohren fest an den Haaren - in der Regel sehr dicht an der Kopfhaut.
So werden Sie Kopfläuse wieder los
Falls Sie Läuse gefunden haben, starten Sie einen Rundruf. So ersparen Sie sich und ihrem Kind eine Wiederansteckung.
Um die Tierchen wieder loszuwerden, gibt es verschiedene Mittel etwa auf Insektizid-Basis oder mit Silikon- oder Pflanzenölen. Alle Mittel gegen Kopfläuse können die Haut reizen und müssen in der Regel nach sieben oder acht Tagen erneut angewendet werden. Wichtig ist, sie in trockenem Haar zu verwenden, da sonst der Wirkstoff verdünnt werden kann. Ergänzend ist das Auskämmen mit einem Laus- oder Nissenkamm sinnvoll. Beide haben sehr eng aneinander liegende Zinken. Mit dem Kämmen beginnt man direkt am Haaransatz und sollte Strähne für Strähne mindestens zweimal sorgfältig durchgehen.
Zur Schule oder in den Kindergarten darf das Kind erst wieder, wenn es mit einer als wirksam anerkannten Therapie behandelt wurde - eine entsprechende Liste gibt es auf den Seiten des Robert Koch-Instituts.
dpa/tmn/ml