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Wie sicher ist der Moderna-Impfstoff? Neuer Sicherheitsbericht meldet 107 schwerwiegende Nebenwirkungen

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Von: Juliane Gutmann

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Seit 27. Dezember 2020 sind 713.067 Impfungen mit dem Moderna-Impfstoff in Deutschland durchgeführt worden. Wie bei jeder Impfung kann es auch hier zu Komplikationen kommen.

Der Corona-Impfstoff des US-Biotechnologieunternehmens Moderna wurde am 6. Januar 2021 in der Europäischen Union zugelassen. Es handelt sich wie bei dem Biontech-Produkt um einen mRNA-Impfstoff. Bei der mRNA-Technologie wird nicht klassisch ein Antigen (also der Krankheitserreger selbst oder Teile von ihm) verimpft, sondern die Bauanleitung für das Corona-spezifische Spike-Protein. Dieses nutzt das Coronavirus, um an Körperzellen anzudocken und in diese einzudringen. Die mRNA-Impfung führt dazu, dass der Körper dazu angeregt wird, diese Spike-Proteine zu produzieren. Infolge wird das Immunsystem aktiviert und bildet Antikörper gegen das Protein.

Symptome wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, leichtes Fieber oder andere Krankheitsanzeichen nach einer Impfung sind ein Zeichen dafür, dass die körpereigene Abwehr Antikörper produziert. Die meisten Impfreaktionen sind harmlos und verschwinden innerhalb kurzer Zeit. Doch es gibt auch Menschen, die mit schweren Komplikationen auf eine Corona-Impfung reagieren.

Erfahren Sie hier, welche Nebenwirkungen eine Biontech- und Astrazeneca-Impfung bergen kann.

Moderna-Impfung bietet bis zu 96 Prozent Schutz vor Ansteckung mit Coronaviren

Jede Impfung und jede medikamentöse Therapie kann Nebenwirkungen hervorrufen. In Hinblick auf die Corona-Impfstoffe sind schwerwiegende Nebenwirkungen nach aktuellem Kenntnisstand sehr selten. Deutschen Behörden wie dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge überwiege der Nutzen von Corona-Impfungen. So heißt es etwa vonseiten des RKI: „Die Daten aus den Zulassungsstudien und Beobachtungsstudien insbesondere aus Großbritannien und Israel zeigen, dass alle verfügbaren Covid-19-Impfstoffe hochwirksam gegen schwere Verläufe von Covid-19 sind. Das bedeutet, selbst wenn man erkranken würden, wäre das Risiko schwer zu erkranken sehr gering“.

Ein Aufkleber, der auf eine Impfung mit dem Impfstoff Moderna hinweist, klebt im Impfzentrums des Klinikum Stuttgart im Impfpass eines Impflings. Wie jeder Impfstoff kann auch der von Moderna Nebenwirkungen zur Folge haben. Meist sind diese allerdings harmlos.
Ein Aufkleber, der auf eine Impfung mit dem Impfstoff Moderna hinweist, klebt im Impfzentrums des Klinikum Stuttgart im Impfpass eines Impflings. Wie jeder Impfstoff kann auch der von Moderna Nebenwirkungen zur Folge haben. Meist sind diese allerdings harmlos. © Marijan Murat/dpa

Die vollständige Impfung mit dem Moderna-Präparat schützte jüngere Menschen sehr gut vor einer Ansteckung mit Coronaviren (96 Prozent), wie das Portal Gesundheitsinformation.de informiert. Dieses wird vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) betrieben. Bei Menschen über 65 Jahre lag der Wert bei 86 Prozent. Doch Impfreaktionen können auch bei der Moderna-Impfung auftreten.

Moderna: Nebenwirkungen und Todesfälle im Überblick

In der Moderna-Zulassungsstudie beobachteten die Studienleiter leichte vorübergehende Nebenwirkungen wie Schmerzen und Rötung an der Einstichstelle bei 92 Prozent der etwa 30.000 Studienteilnehmer. Über Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen nach der Impfung klagten 83 Prozent der Impf-Probanden. Hinweise auf schwere Nebenwirkungen gab es während der Zulassungsstudie zwar nicht, allerdings heißt es vonseiten des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: „Die Zulassungsstudie zum Impfstoff Moderna wird fortgesetzt. (...) Deshalb kann es in den nächsten Monaten noch weitere Erkenntnisse zur Wirksamkeit und zu Nebenwirkungen geben“. Wenn jetzt nach und nach in Deutschland und weltweit Millionen von Menschen gegen Corona geimpft werden, sei allein aufgrund von Zufall zu erwarten, dass immer wieder nach einer Impfung schwerere Erkrankungen auftreten würden, so das IQWiG-Statement.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) als deutsches Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel berichtet indes in seinem Sicherheitsbericht vom 6. April von 107 schwerwiegenden Impfkomplikationen nach einer Moderna-Impfung. Als schwerwiegende Reaktionen gelten solche, die eine Behandlung im Krankenhaus notwendig machen oder Reaktionen, die als medizinisch bedeutsam eingeordnet wurden, so das PEI. „In sieben Fällen verstarben Personen nach Impfung mit dem Covid-19- Impfstoff Moderna“, heißt es im Bericht. Zu den gemeldeten schweren Komplikationen zählten anaphylaktische Reaktionen auf den Impfstoff und Thrombosen in den Venen. Auch eine arterielle Thrombose wurde gemeldet. Zur Einordnung veröffentlichte das PEI auch die Gesamtzahlen der Impfungen: „Bis zum 02.04.2021 wurden laut Angaben des Robert Koch-Instituts 14.381.068 Impfungen durchgeführt, davon 713.067 Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff Moderna“, heißt es. (jg)

Was Sie nach einer Corona-Impfung bei Verdacht auf eine Thrombose sofort tun müssen und wie Sie diese überhaupt erkennen, erfahren Sie hier.

Mehr Quellen: https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/; https://www.pei.de/DE/newsroom/dossier/

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