Mumps: Harmlos oder gefährliche Kinderkrankheit?

Mumps oder Ziegenpeter gehört zu den bekannten Kinderkrankheiten. Doch immer mehr Erwachsene stecken sich mit dem Virus an. Eine Infektion kann unfruchtbar machen.
Das Mumps-Virus entzündet vor allem die Ohrspeicheldrüsen. Bei manchen Kindern schwellen die Drüsen so stark an, dass es aussieht, als hätten sie Hamsterbacken. In der Regel verläuft die Krankheit jedoch harmlos. Nach überstandener Krankheit sind Betroffene lebenslang gegen das Virus immun.
Doch seit einigen Jahren gibt es, nach Berichten der Ständige Impfkommission (STIKO), wiederholt Mumps-Ausbrüche in Schulen und Universitäten. Die Betroffenen waren größtenteils zwischen 15 und 39 Jahre alt. Die STIKO empfiehlt deswegen erstmals eine Nachimpfung. Da der Verlauf der Infektion böse Folgen haben kann.
Nach der Pubertät können Komplikationen auftreten. Jungen können im schlimmsten Fall unfruchtbar werden, wenn das Virus die Hoden infiziert.
Für Frauen sind die Mumps-Viren besonders in der Schwangerschaft gefährlich. Die Frauen können innerhalb der ersten drei Monate ihr Kind verlieren. Missbildungen oder Frühgeburten sind dagegen nicht bekannt. Bei jungen Frauen können die Mumpserreger die Eierstöcke befallen und entzünden, in manchen Fällen werden die Betroffenen dann unfruchtbar.
Das Virus ist hochansteckend und verbreitet sich vor allem in der kalten Jahreszeit. Es gibt keine bestimmte Therapie. In der Regel werden vor allem die Symptome behandelt.
Mumps, Masern und Röteln
Die STIKO empfiehlt nach 1970 geborene Erwachsene ihren Impfstatus zu überprüfen. Da es keinen alleinigen Impfstoff gegen Mumps mehr gibt, muss für die Impfung auf einen Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff zurückgegriffen werden.
Gegen Mumps wird normalerweise gemeinsam mit Masern und Röteln geimpft. Diese Kombination trägt den Namen MMR-Impfung und ist generell gut verträglich.
Impfempfehlungen für Erwachsene
Impfung | Wer braucht sie? | Auffrischung |
---|---|---|
Diphtherie | alle Personen | alle 10 Jahre |
Tetanus | alle Personen | alle 10 Jahre |
FSME | Personen in Risikogebieten | alle 3 bis 5 Jahre |
Hepatitis A | Gefährdete Personen, etwa bei Kontakt mit Infizierten oder im Gesundheitsdienst | |
Hepatitis B | Gefährdete Personen, etwa bei Kontakt mit Infizierten oder im Gesundheitsdienst | alle 10 Jahre |
HPV | keine Regelleistung, ungeimpfte Erwachsene Frauen nach individueller Beratung | |
Influenza (Grippe) | Personen ab 60 Jahren, med. Personal, Schwangere, chronisch Kranke | jährlich mit dem aktuellen Impfstoff |
Keuchhusten | Ungeimpfte bei der nächsten Diphtherie und Tetanusimpfung | |
Masern | nach 1970 Geborene, Ungeimpfte und nur einmal Geimpfte | |
Pneumokokken | Personen über 60, medizinisches Personal | nur bei bestimmten Vorerkrankungen |
Polio (Kinderlähmung) | alle Personen einmalig im Erwachsenenalter | |
Röteln | Ungeimpfte oder nur einmal geimpfte Frauen im gebärfähigen Alter | |
Tollwut | gefährdete Personen, z.B. Forstarbeiter | notwendig |
Windpocken | Frauen mit Kinderwunsch, die keine Antikörper gegen den Erreger haben |
ml