Nietnagel: So entfernen Sie ihn sanft - ohne ihn herauszuziehen
Reißt die Nagelhaut ein und es bilden sich Hautfetzen, spricht man von einem Nietnagel. Wie es dazu kommt – und warum Sie ihn nicht herausziehen dürfen, lesen Sie hier.
Manche finden sie einfach nur unästhetisch, andere wiederum verspüren dadurch sogar Schmerzen: Die Rede ist von Nietnägeln. Mit diesem Begriff aus der Kosmetik wird meist ein seitlicher Einriss in der Nagelhautfalte eines Fingers verbunden. Sie entstehen dann, wenn der Fingernagel herauswächst.
Nietnägel: So entsteht er - und warum Sie ihn niemals herausziehen sollten
Was viele allerdings nicht wissen: Dieser ist mit der Haut des Fingers verwachsen. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt. Wenn also der Fingernagel weiter herauswächst, löst er sich allmählich von der Haut ab. Wenn der Nagel allerdings diese mitzieht, entstehen Risse in der Hornhaut und somit kleine, harte Hautfetzen, die zwischen Nagel und Hautfalte abstehen.
Oftmals kommen sie auch zum Vorschein, wenn die Nagelhaut besonders trocken und spröde ist. Allerdings leiden häufig auch Personen, die öfters aus Stress oder Nervosität an den Nägeln kauen, unter Nietnägeln. Wer zudem oft die Hände wäscht, dessen Nagelhaut wird ständig aufgeweicht und so auf Dauer immer empfindlicher. Dafür sorgt auch der häufige Kontakt mit Putzmitteln, die aggressive Reinigungstenside enthalten.
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Dies sieht nicht nur ungepflegt aus, sondern kann in manchen Fällen sogar Schmerzen bei Betroffenen auslösen. Damit es nicht so weit kommt, ist es daher ratsam, Nietnägeln nicht nur richtig vorzubeugen, sondern diese auch entsprechend zu behandeln. Um sie schnell loszuwerden, knabbern manche diese schließlich ab oder ziehen sie sogar heraus. Davon sollten Sie allerdings besser Abstand nehmen – ansonsten kann es sein, dass Bakterien in die dadurch entstehende Wunde eindringen und sich der Nagel bzw. das Nagelbett entzünden.
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So verhindern und entfernen Sie einen Nietnagel
Stattdessen ist es ratsam, Nietnägel präventiv den Kampf anzusagen, indem Sie mehrmals die Woche die Nagelhaut sanft zurückschieben. Am besten funktioniert das mit einem Rosenholzstäbchen oder einen Nagelhautschieber aus Gummi. Letzterer empfiehlt sich besonders bei empfindlichen Nägeln. Seien Sie aber vorsichtig, ansonsten verletzen Sie die Nagelhaut, was wiederum zu Entzündungen führen kann. Das gilt auch für einen Nagelhautschieber aus Edelstahl. Mit diesem lässt sich die Nagelhaut nicht nur sorgfältig zurückschieben, sondern auch Reste von der Nagelplatte lösen.
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Sollte sich die Nagelhaut allerdings wider Erwarten nicht zurückschieben lassen, ist es ratsam, zuvor für einige Minuten die Hände in warmem Wasser einweichen zu lassen. Stattdessen können Sie auch einen speziellen Nagelpflegestift oder eine reichhaltige Handcreme verwenden. Das hat den netten Nebeneffekt, dass zugleich auch Ihre Hände gepflegt werden und sich zart anfühlen.
Zudem macht es Sinn, überstehende Hautfetzen vorsichtig zu entfernen. Doch anstatt zu "knibbeln" oder eine spitze Schere zu benutzen, sollten Sie zu einer sogenannten Nagelhautzange greifen. Mit dieser knipsen Sie die Nietnägel, mit denen man allzu gerne an Pullis & Co. hängenbleibt, vorsichtig ab. Wenn Sie sich das nicht zutrauen, können Sie auch alternativ ein Pflaster über den Nietnagel kleben und warten, bis er herauswächst.
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Nietnagel hat sich entzündet: Diese Hausmittel helfen dagegen
Ist ein Nietnagel allerdings bereits entzündet, wird die Hautfalte meist heiß, rot und schwillt an. Dann empfiehlt es sich, einen Kühlbeutel auf die betroffene Stelle zu legen oder den Nietnagel mit einer speziellen Creme aus der Apotheke einzuschmieren. Alternativ können Sie auch pflanzliche Hausmittel wie eine Tinktur aus Ringelblume und/oder Teebaumöl darauf tupfen, um die Entzündung zu lindern.
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jp