Herzrasen bis Bluthochdruck: Diese Symptome sprechen für Schilddrüsenüberfunktion
Wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert, sprechen Mediziner von einer Schilddrüsenüberfunktion. Warum eine Behandlung so wichtig ist und wie Sie die Krankheit erkennen.
Ständig Hunger, doch Sie verlieren Gewicht? Sie fühlen sich nervös und gereizt? Dann könnte eine Schilddrüsenüberfunktion dahinter stecken. Diese Krankheit führt dazu, dass die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Beim Menschen liegt die schmetterlingsförmige Hormondrüse im Hals vor der Luftröhre und stellt lebenswichtige Botenstoffe her. Dazu zählen die Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), die den Sauerstoff- und Energieverbrauch des Körpers, aber auch Körperwärme und Wasserhaushalt regulieren.
Liegt eine Schilddrüsenüberfunktion vor, schüttet das Organ zu viele Hormone aus, was den ganzen Körper aus dem Gleichgewicht bringt. Die Krankheit kommt relativ häufig vor: Schätzungen gehen davon aus, dass einer von 100 Menschen betroffen ist.

Symptome von Schilddrüsenüberfunktion: Schlaflosigkeit bis Herzrasen
Ein Kropf kann bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion entstehen, muss es aber nicht. Die Schwellung der Schilddrüse ist dabei so ausgeprägt, dass sie sichtbar am Hals hervorsteht. Sind zu viele Hormone im Blutkreislauf, nimmt das Einfluss auf viele verschiedene Stoffwechselvorgänge und Körperfunktionen, wie das Portal Gesundheitsinformation, das vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) betrieben wird, berichtet.
Folgende Symptome können auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen:
- Herzklopfen und Herzrasen
- Bluthochdruck
- in seltenen Fällen sogar Herzrhythmusstörungen
- Gewichtsverlust trotz Heißhungerattacken
- Zittern
- nervöse Unruhe und Gereiztheit
- Schlaflosigkeit
- Schwäche und Müdigkeit
- Durchfall
Ursachen der Schilddrüsenüberfunktion: Häufig steckt Autoimmunerkrankung dahinter
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten ist die Basedow-Krankheit für eine Überfunktion verantwortlich. Die Autoimmunerkrankung führt dazu, dass der Körper Abwehrstoffe gegen Teile der Schilddrüse produziert und diese bekämpft. Die Schilddrüse reagiert mit Wachstum und es kommt zu einer Überproduktion von Hormonen.
Auch eine Schilddrüsenautonomie ober eine Schilddrüsenentzündung können eine Überfunktion zur Folge haben. Erstere ist dadurch gekennzeichnet, dass Schilddrüsenzellen nicht mehr auf die Signale der Hirnanhangdrüse reagieren, die im Normalfall die Hormonausschüttung steuert.
Therapie der Schilddrüsenüberfunktion
Wird eine Schilddrüsenüberfunktion nicht behandelt, können Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose entstehen, was Schlaganfall oder Herzinfarkt zur Folge haben kann. Daher sind eine frühzeitige Diagnose vom Arzt und eine entsprechende Behandlung wichtig. Diagnostizieren Mediziner eine Schilddrüsenüberfunktion, sind Thyreostatika das Mittel der Wahl. Die Medikamente normalisieren die Funktion der Hormondrüse. Zeigt eine medikamentöse Behandlung keine Wirkung, kann die Drüse entfernt oder mit Radiojod behandelt werden.
Zu den Quellen: www.gesundheitsinformation.de; www.internisten-im-netz.de
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.