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Süchtig nach Zucker? Dann steckt wohl Ihr sechster Sinn dahinter

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Von: Jasmin Farah

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Ständig Heißhunger auf Süßes? Dann ist wohl Ihr Körper dran schuld.
Ständig Heißhunger auf Süßes? Dann ist wohl Ihr Körper dran schuld. © pixabay

Ständig Heißhunger auf Brot, Pasta und Süßes? Dann haben Sie wohl den sechsten Sinn. Wofür der ist – und warum Sie dadurch zunehmen, erfahren Sie hier.

Der Schokoriegel ruft bereits, obwohl sie erst zu Mittag eine große Portion Pasta verdrückt haben? Dann könnte es daran liegen, dass Sie einen sechsten Sinn haben. Damit brauchen Sie nicht mehr länger schlechtes Gewissen haben – schließlich können Sie nichts für Ihre Heißhungergelüste.

Wer besonders nach Zucker giert, könnte nämlich einen weiteren, besonderen Geschmackssinn haben, den andere nicht besitzen. Normalerweise haben Menschen nur fünf: salzig, süß, sauer, bitter und Umami. Doch australische Forscher haben nun Erstaunliches herausgefunden: Es soll tatsächlich einen sechsten Geschmacksinn geben – und zwar für Kohlenhydrate.

Viele Übergewichtige besitzen einen sechsten Sinn für Kohlenhydrate

Wer diesen besitzt, soll daher auch mehr stärkehaltige Lebensmittel verzehren und damit einhergehend einen größeren Taillenumfang aufweisen. "Wir haben uns das Verhältnis zum Bauchumfang deshalb genauer angeschaut, weil er oftmals ein guter Wert ist, um das Risiko, an einer ernährungsbedingten Krankheit zu erkranken, besser einschätzen zu können", so die mitwirkende Forscherin Julia Low.

Die Wissenschaftler vermuten, dass das Verlangen nach Kohlenhydraten bei Betroffenen deshalb so groß ist, weil sie schnell viel Zucker liefern. Die Forscher der Deakin University gehen sogar weiter: Sie glauben sogar, dass manche Menschen sogar Stärke aus der Nahrung herausschmecken können. Dazu haben sie in einer Studie, die jetzt im Fachmagazin "Journal of Nutrition" veröffentlicht wurde, 34 Erwachsene untersucht.

Dabei stellten sie fest, dass diejenigen, die diesen besonderen Geschmackssinn aufwiesen, zwei gängige Kohlenhydrate in Brot, Pasta und Reis erschmecken konnten. Zudem analysierten sie die Verbindung zwischen den Betroffenen, ihrem Kohlenhydratkonsum und ihrem Gesamtkalorienbedarf sowie ihrem Taillenumfang.

Süßer Geschmackssinn ist gestört - Betroffene essen daher mehr Zucker

Das Pikante daran: Obwohl ihr Verlangen nach Brot & Co. besonders ausgeprägt war, war der Geschmackssinn, der für süß zuständig ist, verringert. Das heißt: Die Betroffenen führten sich daher auch mehr Zucker als gewöhnlich zu, da sie einfach kein Gefühl dafür hatten. Die Forscher drücken es so aus: Je weniger jemand Süßes schmecken kann, desto mehr verlangt es demjenigen danach. Die kuriose Folge: Die Betroffenen fügten je einen Teelöffel mehr Zucker zu ihren Mahlzeiten hinzu als diejenigen, die keinen solchen sechsten Sinn besaßen.

Diese Mutter hatte genug von der Zuckersucht ihrer Tochter - und setzte sie auf Entzug. Wie es der Familie erging, lesen Sie hier.

Studienleiter, Professor Robin Dando von der Cornell University, ist sich sicher: "Bereits vergangene Studien haben gezeigt, dass Übergewichtige wohl süß nicht so intensiv wie Normalgewichtige erleben können. Auch unsere Untersuchungen sind zu dem Schluss gekommen, dass sie deshalb intensivere Stimuli benötigen, um denselben zufriedenstellenden Belohnungseffekt durch Zucker zu erhalten", schließt er.

Globale Epidemie: Übergewicht als Folge von sechstem Sinn?

Doch darin liege genau die Crux: Wer täglich zu viel Zucker oder zuckerhaltige Nahrungsmittel zu sich nimmt, der nimmt schnell an Gewicht zu. Und das sei laut Dando derzeit noch immer "der Hauptgrund für den massiven und globalen Anstieg von Fettleibigkeit".

So hat sich die Anzahl der Fettleibigen in vielen Ländern auf der Welt fast verdoppelt. Dazu können Sie mehr hier lesen.

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jp

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