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Schoko-Schock: Kann man sterben, wenn man zu viel Schokolade isst?

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Von: Juliane Gutmann

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Sie sind ein großer Freund von Schokolade und verputzen regelmäßig große Mengen? Das kann im Extremfall eine Art Vergiftung auslösen – vor allem, wenn Sie eine bestimmte Sorte wählen.

Die wohl beliebteste Süßigkeit weltweit: Schokolade. Es gibt sie in den verschiedensten Geschmacksrichtungen und Formen. Ob weiße, dunkle und Vollmilch-Schokolade: Die Supermarktregale sind voll mit der süßen Leckerei. So unterschiedlich wie die Schoko-Variationen sind die, die sie genießen. Wo die einen diszipliniert nur ein kleines Stück nach dem Abendessen naschen, vertilgen andere ganze Großpackungen auf einmal. Ist letzteres schädlich?

Schokolade besteht hauptsächlich aus Fett und Zucker, was beides bekanntlich Übergewicht fördert. Zu viele Kilos auf den Rippen erhöhen das Risiko, diverse Krankheiten zu entwickeln, etwa Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Krebs. Auch einseitige Ernährung kann sich negativ auf unseren Körper auswirken. Wer bestimmte Lebensmittelgruppen komplett vom Speiseplan eliminiert, läuft Gefahr, einen Mangel zu entwickeln. Daher raten Ernährungsmediziner zu einem ausgewogenen Ernährungsstil und dazu, Genussmittel wie Süßigkeiten nicht im Übermaß zu essen.

Mädchen hält Schokoladentafel hoch
Schokolade hat in jeder Altersgruppe unzählige Anhänger. © Eloisa Ramos/Imago

Kann man eine Überdosis Schokolade erwischen?

Schokolade ist eine Mischung aus Kakaomasse, Zucker, Kakaobutter und Geschmacksstoffen wie zum Beispiel Vanille. Daneben können Milchpulver, Sahnepulver, Fruchtzubereitungen usw. zugesetzt werden, so eine Information der Uni Köln. Dem Kakao selbst wird gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben, weil die Kakaobohne neben Magnesium und Kalzium wertvolle Pflanzenstoffe enthält. „Kakao – und damit Schokolade – enthält herzgesunde Inhaltsstoffe wie Polyphenole und Flavonoide, die unter anderem Entzündungen reduzieren können“, zitiert die AOK Dr. Chayakrit Krittanawong vom Baylor College of Medicine in Houston, der eine große US-amerikanische Studie geleitet hat. Sogar herzschützende Wirkung konnten die Wissenschaftler nachweisen, jedoch nicht in jedem Fall: „Moderate Mengen scheinen die Arterien zu schützen, aber es ist wahrscheinlich, dass große Mengen dies nicht tun“, so Krittanawong der AOK zufolge.

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Gefährlicher Inhaltsstoff in Schokolade – vor allem für Tiere

Im Kakao enthalten ist auch der stimulierende Wirkstoff Theobromin. Dieser ist strukturverwandt mit dem Coffein und hat wie dieses eine anregende Wirkung auf das Nervensystem. Es wirkt also aufputschend auf den menschlichen Körper. „Die größte Menge Theobromin ist in Kakaopulver zum Backen enthalten (14-26 mg/g). Dunkle Schokolade mit 90 % Kakao enthält 26 mg/g, Zartbitter-Schokolade 5-8 mg/g und Milchschokolade nur 1,5-2 mg/g“, so eine Information der Justus-Liebig Universität Giessen. Wo der Mensch eher unempfindlich auf den Wirkstoff reagiert, haben Tiere eine niedrige Toleranzschwelle. So ergeben sich Vergiftungserscheinungen wie Zitteranfälle beim Hund bereits nach Aufnahme von 250 bis 500 mg/kg Körpermasse, bei der Katze bei 200 mg/kg Körpermasse, so die Uni Giessen.

Für Tiere kann zu viel Theobromin sogar tödlich enden. Beim Menschen auch? Ja, wenn man viel zu viel des Pflanzenstoffs zu sich nimmt. Wie bei einer Koffeinvergiftung wirkt sich ein Zuviel von Theobromin sehr anregend auf den Körper aus. Blutdruck und Puls steigen, die Blutgefäße im Hirn verengen sich, man wird unruhig, fängt an zu zittern. Bei einer Überdosis kann es außerdem zu Krampfanfällen, Erbrechen und Durchfall kommen. Auch der Tod durch Herzrhythmusstörungen oder Atemstillstand ist möglich. Doch eine tödliche Menge Theobromin zu essen, ist sehr unwahrscheinlich. So schreibt Naturwissenschaftler Brian Clegg in seinem Buch „Die Vermessung des Körpers“: „Um eine gefährliche Dosis zu erwischen, müsste ein Erwachsener etwa fünf Kilo Milchschokolade vertilgen“. (jg)

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