Waschlappen statt Dusche: Wer den Kretschmann-Rat befolgt, spart Energie und schont die Haut – so gehen Sie vor
Die Energiepreise steigen. Entsprechend versuchen viele Bürger, ihren Verbrauch zu reduzieren. Vor allem im Bad kann immens gespart werden.
Sie lieben Ihre heiße Dusche am morgen? Ein teures Vergnügen, das Sie mehr als 600 Euro jährlich kostet. Der Bund der Energieverbraucher hat berechnet, dass alleine durch Duschen im Jahr 668 Euro Stromkosten anfallen – für eine einzelne Person. Für die Rechnung wurde von einer täglichen elfminütigen 40 Grad Celsius warmen Dusche und einem Strompreis von 30 Cent/kWh ausgegangen. Rund 176 Liter Wasser und 6,1 kWh Energie würden so täglich verbraucht werden, so der Bund der Energieverbraucher. Wer nur noch kalt duscht, soll auf diesem Weg ganze 400 Euro einsparen können.

Sie sträuben sich, morgens kalt zu duschen? Dann könnte die Waschlappen-Idee etwas für Sie sein. Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sprach sich Mitte August 2022 in einer Debatte im SWR für den Lappen aus: Auf das Duschen, befand er, könne man hin und wieder verzichten. „Auch der Waschlappen ist eine brauchbare Erfindung!“, zitierte ihn unter anderem die Süddeutsche Zeitung. Obwohl Kretschmann für seine Aussage einiges an Kritik einstecken musste: Die Hautpflege mit dem Waschlappen hat tatsächlich einige Vorteile.
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Körperpflege mit dem Waschlappen: günstig und gut für die Haut
Es liegt auf der Hand, dass die Reinigung mit dem Waschlappen Energie und so Kosten spart. Doch auch für die Haut ergeben sich viele Vorteile. So warnen Dermatologen und Dermatologinnen vor zu häufigem Duschen. Die tägliche heiße Dusche schwächt die Hautbarriere, wie Dermatologin Dr. Stefanie Derendorf vom Portal Utopia, das sich mit nachhaltigem Lebensstil befasst, zitiert wird. Eine Austrocknung der Haut kann die Folge sein und auch die Anfälligkeit für diverse Hautkrankheiten wie Pilzinfektionen steigt.
Eine intakte Hautbarriere verhindert, dass schädliche Mikroorganismen und Fremdstoffe in den Körper eindringen können. Doch wie hält man das größte Organ des Menschen, die Haut, gesund?
- Achten Sie darauf, Ihre Haut nicht zu „überpflegen“: Vor allem empfindliche Haut wie die im Gesicht reagiert überempfindlich auf bestimmte Substanzen in Gesichtscremes, Reinigungsmitteln oder Make-up, was unschönen Ausschlag zur Folge hat.
- Verwenden Sie besser milde, pH-neutrale Waschsubstanzen.
- Achten Sie vor allem bei empfindlicher Haut darauf, nicht zu heiß und nicht zu lange zu duschen. Dem Verbrauchermagazin Ökotest zufolge reiche es aus dermatologischer Sicht bei gesunder Haut aus, nur zweimal die Woche zu duschen. Jedoch wird auch eingeräumt, dass Gesicht, Intimbereich und Achselhöhlen häufiger gereinigt werden sollen.
Wie oft sollte man eigentlich duschen? Hautärztin verrät, ob zweimal wöchentlich ausreicht

Die Reinigung mit dem Waschlappen: So gehen Sie vor
Drei bis vier Waschlappen brauchen Sie für die tägliche Reinigung. Einen für Intimbereich, einen für den Bereich um den Po, einen für den restlichen Körper und gegebenenfalls einen extra Waschlappen fürs Gesicht. Produkte aus Biobaumwolle eignen sich am besten, informiert das Portal Utopia. Diese sind sanft zur Haut und lassen sich in der Waschmaschine heiß waschen. Dazu benötigen Sie noch etwas pH-neutrale Seife oder ein festes Seifenstück und schon kann es losgehen:
- Machen Sie den Waschlappen unter dem Wasserhahn oder mithilfe einer Schüssel Wasser nass.
- Drücken Sie den Lappen aus und geben Sie etwas Seife darauf.
- Reiben Sie den Waschlappen dann sanft über Ihre Haut – je nach Körperregion wechseln Sie den Lappen. Für den Po, die Intimzone, den restlichen Körper und das Gesicht verwenden Sie jeweils einen separaten Waschhandschuh.
- Danach werden die Waschlappen ausgewaschen und nochmal sanft über die jeweilige Hautpartie gerieben.