Medizinisches Cannabis und sein Wirkspektrum

Cannabis bietet für die Medizin verschiedene Anwendungsmöglichkeiten, auch wenn es kein Allheilmittel ist. Ärzten ist es seit März 2017 erlaubt, medizinischen Cannabis als Alternative zu herkömmlichen Methoden zu verschreiben.
Es ist zwar nicht für die massenhafte Verwendung geeignet, kann aber vielen Patienten mit verschiedenen Leiden helfen. Wir betrachten daher in diesem Artikel das Wirkspektrum von medizinischem Cannabis.
In vielen Fällen ist es schwer, ein Rezept vom Arzt zu erhalten. Häufig sieht der Arzt in synthetischen Medikamenten eine bessere Alternative oder ist von der Wirkung von Cannabis als Arzneimittel nicht überzeugt. Einfacher ist der Kauf von CBD-Öl, das in Deutschland frei verkäuflich ist.
Cannabidiol (CBD) wird ebenfalls aus der Cannabispflanze gewonnen und soll ähnlich heilwirksame Eigenschaften aufweisen. Der Rauschzustand tritt allerdings nicht ein, weil hierfür das THC verantwortlich ist. In frei verkäuflichen CBD-Produkten, die mittlerweile auch in Online-Shops wie nordicoil.de zu kaufen sind, dürfen maximal 0,2 Prozent THC enthalten sein. Für einen Rauschzustand reicht dies nicht aus.
Cannabis als Medizin
Die Blüten der Hanfpflanze werden seit tausenden von Jahren nicht nur als Rauschmittel, sondern auch als Heilpflanze eingesetzt. Daher war der Genuss und Vertrieb auch lange Zeit erlaubt. Im Rahmen der Opiumkonventionen von 1929 ist Cannabis in Deutschland allerdings verboten worden. Allmählich verschwand daher auch die Pflanze aus den Regalen der Apotheken und seine Verwendung als Arzneimittel. Seit zwei Jahren ist medizinisches Marihuana allerdings wieder erlaubt, was die Behandlung auf Rezept ermöglicht.
Laut dem neuen Gesetz werden die Kosten für die Blüten als Arzneimittel von der Krankenkasse übernommen, wenn ihnen nicht anders wirksam geholfen werden kann. Damit kann schwerkranken Menschen in einigen Fällen bestmöglich geholfen werden. Ärzte verschreiben medizinischen Cannabis, wenn sie keine andere Therapie für sinnvoll halten und Aussicht darauf besteht, dass schwerwiegende Symptome gelindert werden können.
- Appetitsteigerung bei HIV-Patienten
- Chronische Schmerzen
- Epilepsie
- Muskelspastiken bei Multipler Sklerose
- Übelkeit und Erbrechen bei der Chemotherapie
Die Heilwirkung der Cannabispflanze ist allerdings noch nicht umfassend erforscht. In anderen Bereichen gibt es ebenfalls Erfolge für die Patienten zu verzeichnen, allerdings werden Einzelfälle noch nicht von umfassenden Studien gestützt. Die medizinische Forschung hat hier noch viel Arbeit vor sich, da häufig nicht klar ist, welche Substanzen der Cannabispflanze für welche Effekte verantwortlich sind. Am besten erforscht sind die Cannabinoide THC und CBD.
Linderung der Symptome bei einer Chemotherapie
Die größte medizinisch-wissenschaftliche Betrachtung von Cannabis wurde im Zusammenhang mit Übelkeit und Erbrechen bei der Chemotherapie angestellt. Bereits seit den 70er Jahren werden hierzu Forschungen angestellt – allerdings auch hier mit zwiespältigem Erfolg. Einige Studien belegen die Wirksamkeit, bei anderen hingegen konnte keine großartige Verbesserung der Symptome erzielt werden. Schlagen herkömmliche Antiemetika, die Übelkeit und Brechreiz verringern sollen, nicht an, kann Cannabis als Medizin helfen. Dies ist jedoch offenbar von Patient zu Patient verschieden.
Schmerzen lindern mit Cannabis
Ebenso führte bei vielen Krebspatienten medizinischer Cannabis zu einer Linderung der Schmerzen. Auch bei Patienten mit chronischen Schmerzen konnten Erfolge erzielt werden. Vor allem bei Nervenschmerzen (neuropathischen Schmerzen) wurde die Wirkung wissenschaftlich bestätigt. In diesem wie auch anderen Bereichen fehlen jedoch noch Langzeitstudien zur Wirksamkeit und Sicherheit. Bei akuten Schmerzen, wie beispielsweise nach einer OP, wurde bislang allerdings kein höherer Nutzen im Vergleich zu Placebos festgestellt.
Epilepsie abschwächen und verringern
Unter Epilepsiekranken gibt es einige vielversprechende Einzelfälle, in denen Cannabis die Anfälle verringert und abgeschwächt hat. Cannabis hat ihnen geholfen, trotz Anfällen ziemlich normal zu leben. Größer angelegte Studien haben die Wirksamkeit bei dem Dravet- und dem Lennox-Gastaut-Syndrom bestätigt. Für fokale Epilepsien gibt es bislang noch keine aussagekräftigen Studien.
Es zeigt sich also, dass medizinisches Cannabis in vielen Fällen helfen kann, aber dass noch zu wenig in die Forschung investiert wurde, um die Heilpflanze umfassend einzusetzen. Die Branche der Hanfbauern erlebt aufgrund der größeren Liberalisierung im Ausland momentan aber einen großen Aufschwung. Das Interesse an wissenschaftlichen Belegen wird dadurch weiter steigen. Allerdings dauert es noch, bis Studien die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von medizinischem Cannabis abgedeckt haben. Bis dahin haben die Patienten in Deutschland alternativ die Möglichkeit, die frei verkäuflichen CBD-Produkte auszuprobieren, die eine ähnliche Wirkung aufweisen sollen.