So viel Geld verdienen Medizintechniker und Pharma-Referenten - hätten Sie es gedacht?

Manche Berufe erweisen sich trotz Krise als robust. Was etwa verdienen Medizintechnikerinnen und Medizintechniker - und wieviel Geld bekommen Pharma-Referenten?
- Bestimmte Berufe erweisen sich als besonders robust in der Krise.
- Ein Portal nennt Gehälter etwa von Medizintechnikern, Pharma-Referenten und Software-Entwicklern.
- Viele Aufträge gebe es gerade auch in der Baubranche.
Krisensichere Berufe und welche Gehälter man dort erwarten kann
Kurzarbeit* und Einstellungsstopps* – die Auswirkungen der Corona-Krise* geben weiterhin den Takt auf dem Arbeitsmarkt vor. Bestimmte Berufe erweisen sich trotz der wirtschaftlichen Auswirkungen als besonders robust. Die Analysten von "Gehalt.de" haben 7.683 Datensätze erhoben und die Einkommen von diesen Berufen untersucht, die dem Portal zufolge strukturellen Schwankungen aktuell trotzen können.
Das Ergebnis: In der IT-Branche und in der Pharmazie gebe es besonders lukrative Einkommen von bis zu 71.600 Euro im Jahr. Aber auch der Beruf des Medizintechnikers sei derzeit besonders gefragt. Die Erklärung liefert das Portal gleich mit: Grund hierfür ist - gerade in der Coronakrise - die steigende Nachfrage nach Arznei- und Desinfektionsmitteln sowie technischen Produkten wie Beatmungsgeräten.
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Top-Gehälter für Pharma-Referentinnen und Pharma-Referenten
Demnach sind Medizintechniker in einer guten Position und beziehen in Deutschland ein Jahresgehalt von 47.200 Euro. Pharma-Referenten erhalten mit rund 71.600 Euro das höchste Gehalt unter allen ausgewerteten Berufen. "Die Pharma-Branche galt schon vor Corona-Zeiten als lukrativer Wirtschaftszweig – die Gehälter liegen hier laut Branchenindex durchschnittlich rund 20 Prozent über dem üblichen Gehaltsniveau", so Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.
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E-Commerce-Branche erholt sich
Nach einer anfänglichen Schockstarre im März konnte sich der Online-Handel im April erholen, sodass der Branchenumsatz von Januar bis April 5,8 Prozent über dem Vorjahreswert lag, wie Gehalt.de zudem berichtete. Viele Online-Händler* könnten von dem Strukturwandel profitieren und planen bereits jetzt für eine Zeit nach Abklingen der Pandemie. "Für den Aufbau und die Pflege eine Online-Shops beziehen ECommerce-Manager*innen ein jährliches Gehalt von 43.600 Euro. Category Manager*innen tragen die Verantwortung für die Warengruppen und kommen auf ein Bruttojahresverdienst von 47.400 Euro."
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IT – Gute Zukunftsperspektiven für Softwareentwickler*innen
Die IT zählt dem Portal zufolge traditionell zu den "höher vergüteten Branchen für Arbeitnehmer*innen", da hier ein reger Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte herrsche. Obwohl die Nachfrage in der Krise "leicht sank", sei die Geschäftslage besser als in der Gesamtwirtschaft. Das Fazit: "Im Vergleich stehen Softwareentwickler*innen – hier werben große deutsche als auch amerikanische Tech-Unternehmen um die besten IT-Fachkräfte." Dementsprechend fallen die Gehälter vergleichsweise hoch aus: "Beschäftigte verdienen als Softwareentwickler*innen für Mobile-Lösungen ein Jahresgehalt von 54.200 Euro. CNC-Fachkräfte beziehen 38.700 Euro und Systemingenieur*innen in Embedded Systems rund 59.700 Euro jährlich."
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Bauwirtschaft bleibt trotz Krise stabil
Volle Auftragsbücher und kaum Kurzarbeit – die Baubranche ist trotz der Corona-Krise ausgelastet, wie das Portal zudem berichtet. Eine Mehrzahl der Unternehmen befürchte keine Auswirkungen der Pandemie auf die Auftragslage. "Weiterhin gefragt sind beispielsweise Dachdecker*innen (36.200 Euro) oder Anlagenmechaniker*innen für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (36.300 Euro)." Das lukrativste Einkommen in der Baubranche liegt in dieser Auswertung demnach für den technischen Zeichner vor. Beschäftigte dieser Berufsgruppe beziehen Gehalt.de zufolge ein Jahresgehalt von rund 38.700 Euro.
Alle Ergebnisse zu den Berufen im Überblick:
Beruf | Q 1 (Euro) | Median (Euro | Mittelwert (Euro) | Q3 (Euro) |
---|---|---|---|---|
Pharmazie | ||||
Pharma-Referent*in | 56.984 | 71.631 | 71.631 | 83.998 |
Medizintechniker*in | 39.996 | 47.222 | 50.661 | 58.479 |
E-Commerce | ||||
E-Commerce-Manager*in | 35.511 | 43.563 | 46.854 | 54.972 |
Category Manager*in | 38.440 | 47.364 | 53.794 | 62.115 |
IT | ||||
Softwareentwickler*in für Mobile-Lösungen | 46.945 | 54.160 | 57.953 | 68.147 |
Systemingenieur*in Embedded Systems | 51.419 | 59.674 | 67.722 | 83.402 |
CNC-Fachkraft | 33.520 | 38.746 | 40.464 | 45.434 |
Baubranche | ||||
Anlagenmechaniker*in - Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik | 31.379 | 36.325 | 37.936 | 42.088 |
Technische*r Systemplaner*in bzw. Zeichner*in | 32.266 | 38.746 | 41.079 | 47.416 |
Dachdecker*in | 31.475 | 36.153 | 37.773 | 42.345 |
Quelle: Gehalt.de.
Zur Methodik: Das Vergleichsportal Gehalt.de hat 7.683 Datensätze von Beschäftigten aus standfesten Berufen in der Corona-Krise analysiert. Die Daten stammen von Fachkräften und sind maximal 12 Monate alt.
Bei den Gehaltsangaben handelt es sich um Bruttojahresgehälter im Median auf Basis einer 40 Stundenwoche und 28 Urlaubstagen – inklusive variabler Bestandteile wie Boni, Prämien, Tantiemen, Provisionen und möglicher Überstundenvergütung.
So lesen Sie die Daten: Der Median beschreibt die Mitte aller Daten: 50 Prozent liegen über dem Wert, 50 Prozent darunter. Der Median ist daher genauer als der Durchschnittswert, der durch Ausreißer verzerrt werden kann. Q1 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen unter diesem Wert, Q3 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen über diesem Wert.
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ahu
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