Makler, Immobilienkaufleute, Hausverwalter – was verdient man in der Immobilienbranche?
Als Makler hat man es geschafft, oder? Um viele Gehälter ranken sich in Deutschland die kühnsten Vorstellungen, doch wie viel verdient man rund um Immobilien wirklich?
Der Wohnungsmarkt ist, besonders in großen Städten wie Berlin, München und Hamburg, ein echter Kampf. Zwar gibt es laut Statistischem Bundesamt mehr als 43 Millionen Wohnungen (Stand Ende 2021). Aber wenn man das runterbricht auf die eigenen Wünsche und (finanziellen) Möglichkeiten, scheinen die doch mitunter unerreichbar. Hilfe findet man zuweilen auf Internetportalen, wo man als Käufer und Verkäufer sowie als Mieter oder Vermieter suchen und inserieren kann. Trotzdem: Ohne die Hilfe von Immobilienmaklern läuft in vielen Fällen kaum etwas.
Das Vertrauen in Makler ist aber gerade bei jungen Menschen nicht groß, schrieb zum Beispiel Capital.de im August 2022, und auch ihr Ruf ist eher negativ. Aber lohnt sich ein Job als Immobilienkaufmann oder -frau oder Makler denn wenigstens finanziell?
Makler, Immobilienkaufleute, Hausverwalter – was verdient man in der Immobilienbranche?
Business Insider (BI) schreibt, dass allein zwischen 2014 und 2017 die Zahl derer, die im Immobilienbereich arbeiten, um fast 21 Prozent gestiegen sei (von 58.000 auf 70.000 Beschäftigte). Auch die Umsätze stiegen in dieser Zeit laut BI um knapp 26 Prozent auf 8,49 Milliarden Euro. Von den steigen Haus- und Wohnungspreisen profitieren die Maklerbüros nach Branchenangaben bis heute. Auch bei Hausverwaltern war ein massiver Anstieg der Umsätze zu beobachten. Ihr Plus lag 2017 bei 36 Prozent.
In Sachen Gehalt sieht es, je nach Region und Stellung, ebenfalls gar nicht so schlecht aus. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit (BA) liegt das monatliche Einkommensmittel bei Immobilienkaufleuten und -assistenten sowie Kaufleuten in der Grund- und Wohnungswirtschaft bei 3.666 Euro (brutto). Von diesen verdienen aber rund 25 Prozent fast 1.000 Euro (brutto) mehr (4.597 Euro/Monat). Am besten verdient man mit einem mittleren Einkommen von 3.767 bis 3.998 Euro (brutto) in Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. Bei den Städten liegen München (4.551 Euro), Frankfurt (4.334 Euro) und Düsseldorf (4.017 Euro) vorne.
Angestellte Immobilienmakler können hier teilweise noch besser verdienen. Für sie weist der Entgeltatlas ein mittleres Bruttoeinkommen von 4.072 Euro aus. Je nach Standort können das allerdings auch nur 3.000 Euro sein – oder mehr als 5.000 Euro. Im Deutschlandvergleich schneiden Bayern und Hamburg (je 4.693 Euro) sowie Berlin (4.039 Euro) am besten ab, während Thüringen (3.397 Euro) und Sachsen (3.133 Euro) die Schlusslichter bilden.
Mit oder ohne Ausbildung – Berufswunsch Immobilienmakler
Grundsätzlich braucht man keine Ausbildung zum Immobilienmakler. Jeder, der einen Gewerbeschein besitzt, könnte also loslegen. Wie viel Erfolg man so, ohne Sachkompetenz, am Ende jedoch haben wird, ist fraglich. Deshalb gehen die meisten angehenden Makler wohl auch den Weg über eine dreijährige Immobilienkaufleute-Ausbildung. Für Quereinsteiger gibt es mit Seminaren und einer staatlichen Prüfung ebenfalls Alternativen. Laut Business Insider kosten solche Lehrgänge um die 1.600 Euro und dauern mehrere Wochen(enden).

Die Sache mit der Makler-Provision
Die meisten Makler sind Freiberufler, ihr Gehalt lässt sich nicht so gut eingrenzen, wie das von angestellten Maklern. Grundsätzlich gilt aber, dass man in diesem Beruf auch von den Provisionen lebt, die mit einer erfolgreichen Vermittlung einhergehen. In der Festanstellung ist das ein Mix aus einem fixen (teils niedrigen) Gehalt und Bonuszahlungen bei Unterschriften.
Und hier kommt es, mal wieder, auf die Region an. Es ist zum Beispiel wesentlich lukrativer, wenn man Luxus-Objekte auf Sylt, rund um den Tegernsee oder in anderen prestigeträchtigen Gegenden vermitteln kann, als kleine Mietwohnungen in einer einkommensschwächeren Region. Angaben der Branche zufolge, lässt sich gerade im Hochpreissegment gut bis sehr gut verdienen. Übrigens, so hoch ist allgemein das Durchschnittsgehalt in Deutschland.