1. Startseite
  2. Leben
  3. Karriere

Erschreckend: So wenig haben Sie als Niedriglöhner am Ende Ihres Berufslebens wirklich verdient

Erstellt:

Kommentare

Wenn Sie nur für den Mindestlohn arbeiten, haben Sie am Ende Ihres Berufslebens erschreckend wenig verdient.
Wenn Sie nur für den Mindestlohn arbeiten, haben Sie am Ende Ihres Berufslebens erschreckend wenig verdient. © Peter Steffen/dpa

Wie entwickelt sich Ihr Einkommen mit dem Alter? Wie viel Geld geht verloren, wenn Sie Elternzeit nehmen? Und wie wenig haben die, die für den Mindestlohn arbeiten?

Wie verändert sich das Einkommen im Laufe des Berufslebens und wie beeinflusst eine Schwangerschaft oder Arbeitslosigkeit das Gehalt? Die Analysten von Gehalt.de haben in der aktuellen Studie "Gehaltsbiografie 2019" die Lebenseinkommen von Beschäftigten in Deutschland untersucht.

Führungskräfte verdienen im Alter von 60 Jahren sechsstellig

"Die Übernahme von Personalverantwortung sowie der Wechsel in ein Großunternehmen machen sich sehr stark beim Gehalt bemerkbar", erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de. "Allerdings ist der berufliche Werdegang stets durch individuelle Entscheidungen mit persönlichen Vorlieben geprägt. Nicht jeder fühlt sich in einem Konzern wohl oder will leitende Aufgaben übernehmen." Laut Studie starten Fachkräfte ihre Karriere mit 20 Jahren und einem Durchschnittseinkommen von 30.131 Euro. Mit 60 Jahren haben sie ihr Gehalt auf 50.662 Euro gesteigert. Das durchschnittliche Einkommen von Beschäftigten mit Personalverantwortung beträgt 104.573 Euro. Im Alter von 60 Jahren erhalten sie ein Bruttogehalt in Höhe von 128.682 Euro.

Ebenfalls lesenswert: Von 20 bis 60: So entwickelt sich Ihr Gehalt im Laufe des Lebens.

Durchschnittliches Jahresgehalt und Lebenseinkommen von Führungskräften

AlterGehaltLebenseinkommen
2562.847 €62.847 €
3079.419 €314.235 €
3592.873 €711.330 €
40104.908 €1.175.695 €
45119.255 €1.700.235 €
50122.949 €2.296.510 €
55125.648 €2.911.255 €
60128.681 €3.668.176 €
Durchschnitt104.573 €

Lesen Sie auch: Gehalts-Check: 100 beliebte Berufe im Vergleich.

Weiterbildungen und Jobwechsel lohnen sich auch im Alter

Wie groß der Einkommensunterschied durch bestimmte Lebensereignisse sein kann, zeigt der Blick auf ausgewählte Szenarien. So hat eine Einzelhandelskauffrau, die von ihrem Karriereanfang bis zum 60. Lebensjahr stets bei dem gleichen Arbeitgeber tätig ist, 1,25 Millionen Euro verdient. In einem zweiten Szenario wird die Kauffrau im Alter von 30 Jahren Mutter und kehrt erst mit 45 Jahren in die Vollzeitstelle zurück. Mit 60 Jahren hat sie rund 1,14 Millionen Euro verdient – das sind im Vergleich der Szenarien etwa zehn Prozent weniger und ergibt eine Differenz von über 100.000 Euro.

In einem anderen Rechenbeispiel absolviert die Kauffrau im Alter von 25 Jahren eine Zusatzqualifikation zur Fachwirtin und wechselt mit 30 Jahren in eine neue Firma. Dort studiert sie nebenberuflich Betriebswirtschaft und arbeitet anschließend in einem Großunternehmen weiter, in welchem sie Personalverantwortung übernimmt. Bis zum 60. Lebensjahr hat sie rund 2,9 Millionen Euro verdient. "Die berufliche Unterbrechung durch eine Familiengründung hat einen hemmenden Einfluss auf die Gehaltsentwicklung. Sie ist kein 'Karrierekiller', nimmt jedoch viel Kraft und Zeit in Anspruch. Doch auch im Alter von über 40 Jahren fördern Weiterbildungen und Arbeitgeberwechsel den Gehaltszuwachs enorm", so Bierbach.

Lesen Sie auch: Gehalt und Lohn: Was ist eigentlich der Unterschied?

Top-Branchen: Bankenwesen, Software- und Automobilindustrie

Zu den Top-Branchen zählen unter anderem das Bankenwesen sowie die Software- und die Automobilindustrie. Hier verdienen Fachkräfte im Alter von 60 Jahren um die 70.000 Euro pro Jahr. Führungskräfte kommen im gleichen Alter auf über 140.000 Euro und im Bankenwesen sogar fast 180.000 Euro. Weniger lukrativ sind hingegen das Hotel- und Gaststättengewerbe, der Einzelhandel sowie das Handwerk. 60-jährige Fachkräfte beziehen hier zwischen 30.000 und 40.000 Euro und Führungskräfte gleichen Alters zwischen 87.000 und 95.000 Euro pro Jahr.

Ebenfalls interessant: Gehalt nach der Ausbildung: Das sind die Top- und Flop-Berufe.

Durchschnittliches Jahresgehalt und Lebenseinkommen von Fachkräften

AlterGehaltLebenseinkommen2030.131 €30.131 €2537.138 €150.655 €3044.217 €336.345 €3548.357 €557.430 €4049.716 €799.215 €4549.329 €1.047.795 €5049.230 €1.294.440 €5549.293 €1.540.590 €6050.662 €1.837.717 €Durchschnitt45.341 €

AlterGehaltLebenseinkommen
2030.131 €30.131 €
2537.138 €150.655 €
3044.217 €336.345 €
3548.357 €557.430 €
4049.716 €799.215 €
4549.329 €1.047.795 €
5049.230 €1.294.440 €
5549.293 €1.540.590 €
6050.662 €1.837.717 €
Durchschnitt45.341 €

Lesen Sie auch: Gehalt Ü50: In diesen Jobs räumen alte Hasen richtig ab.

Mindestlohn und ALG II im Vergleich: Einkommensdifferenz von 8.000 Euro im Jahr

In einem weiteren Vergleich haben die Gehaltsexperten untersucht, wie hoch das Lebenseinkommen für Mindestlohn- und ALG-II-Empfänger nach 40 Jahren ist. Das Ergebnis: Beschäftigte, die vom 20. bis zum 60. Lebensjahr auf Mindestlohnniveau arbeiten, erhalten insgesamt 783.120 Euro. ALG-II-Empfänger beziehen im gleichen Zeitraum 452.148 Euro.

Ebenfalls interessant: Gehalts-Vergleich: Sehen Sie hier, ob Sie mehr verdienen als der Durchschnitt.

Jahreseinkommen aller Beschäftigten

AlterGehalt
2030.131 €
2537.428 €
3045.213 €
3551.819 €
4055.527 €
4557.456 €
5058.213 €
5558.121 €
6058.658 €
Durchschnitt50.296 €

Lesen Sie auch: Fast 100 Prozent mehr Gehalt: In diesen Jobs lohnt sich Berufserfahrung.

Wollen Sie über aktuelle Karriere-News auf dem Laufenden bleiben? Dann folgen Sie unserer Branchenseite auf dem Karriereportal Xing.

Auch interessant

Kommentare