Auf Jobsuche? Das versteckt die Arbeitsagentur vor Ihnen

Die Arbeitsagentur hat verheerende Änderungen bei der Suchfunktion in der Jobbörse durchgeführt. Nun können Sie jedes vierte Stellenangebot nicht mehr sehen.
Vor Kurzem gab es einen Skandal um die Bundesagentur für Arbeit*: Datenhändler machten sich über die Jobbörse her und stellten mehrere tausend gefälschte Stellenangebote ein. Deshalb hat die Arbeitsagentur die Suchfunktion der Jobbörse verändert: Die Stellenangebote privater Arbeitsvermittler werden nun nicht mehr automatisch angezeigt.
Die Bewerber selbst wünschten sich eine Veränderung der Suchfunktion der Arbeitsagentur
Das hätten sich die Bewerber selbst so gewünscht, sagte die Bundesagentur für Arbeit gegenüber dem SWR. Bislang wurden dem Suchenden sämtliche Stellenangebote angezeigt, die er anschließend filtern konnte. Das passiert nun automatisch. Etwa ein Viertel aller Stellenangebote sind davon betroffen. Um diese Angebote zu sehen, muss der Arbeitssuchende nun ein entsprechendes Häkchen setzen. Dann erscheinen auch die Angebote von privaten Arbeitsvermittlern für Firmen.
Lesen Sie auch: Mann (46) erhält Kündigung - als Arbeitsagentur sich meldet, wird es höchst kurios.
Änderung bedeutet das Ende vieler Agenturen
Die Arbeitsvermittler sind jedoch über die Änderung entsetzt. Doris Tomlin, Inhaberin einer Vermittlungsagentur, sieht sogar ihre Existenz in Gefahr. Sie vermittle nun seit 15 Jahren deutschlandweit Bewerber in sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen, nicht an Zeitarbeitsfirmen, und die Jobbörse sei eines ihrer wichtigsten Instrumente.
"Wir können darauf nicht verzichten. Eine Sperrung der Jobbörse für private Arbeitsvermittler ist sicherlich das Ende vieler Agenturen", erklärte sie. Bundesweit sei der Bewerbereingang bei den privaten Arbeitsvermittlern zusammengebrochen, berichtet eine andere Agentur. Deren Anwalt fordert die Arbeitsagentur in einem Schreiben dazu auf, die Stellenangebote privater Arbeitsvermittler in der Suche wieder automatisch anzuzeigen. Auch andere Vermittler haben rechtliche Schritte angekündigt.
Ebenfalls interessant: "Pure Erniedrigung": Mann (52) soll im Jobcenter malen und basteln.
Unterscheidung zwischen überwachten und unüberwachten Stellenangeboten der Arbeitsagentur
Es gibt noch eine zweite Änderung: Neben den überwachten Stellenangeboten gibt es auch die, die nahezu unkontrolliert von Arbeitgebern oder Vermittlern eingestellt werden können. Bislang war dieser Unterschied für die Nutzer nicht zu erkennen - das änderte sich jedoch ebenfalls vor Kurzem. Nutzer sehen nun, ob es sich bei einer Stelle um ein von der Arbeitsagentur betreutes oder ein unbetreutes Angebot handelt, schreibt das Nachrichten-Portal Focus.de.
Lesen Sie weiter: Gefälschte Jobangebote bei der Arbeitsagentur.
Wollen Sie über aktuelle Karriere-News auf dem Laufenden bleiben? Dann folgen Sie unserer Branchenseite auf dem Karriereportal Xing.
vro