Karrieretipps vom Profi: So starten Arbeitnehmer 2019 richtig durch

Neuer Job, mehr Gehalt oder eine Beförderung? Egal, was Sie sich für 2019 vorgenommen haben: Mit diesen Tipps kommen Sie wieder einen Schritt weiter.
Mit dem neuen Jahr werden traditionell auch die guten Vorsätze formuliert. Jedem Ende wohnt schließlich auch ein Anfang inne und so werden zum Jahreswechsel alte Laster hinterfragt und neue Ziele ins Auge gefasst. Sei es endlich mit dem Rauchen aufzuhören oder 2019 endlich mehr Sport zu machen - persönliche Vorhaben wie diese sind aller Ehren wert.
Doch da geht noch mehr: Statt den üblichen Ernährungsratgebern gibt die Weiterbildungsplattform Udacity etwas buchstäblich Gehaltvolles mit auf den Weg ins neue Jahr: Tipps zum Erreichen der beruflichen Ziele. "Egal ob eine Veränderung im Job oder endlich die nächste Beförderung erreicht werden soll, mit dem neuen Jahr steigt bei vielen Mitarbeitern auch der Wunsch nach einem beruflichen Tapetenwechsel", sagt Tine Schlaak, Business Development & Partnerships Manager bei Udacity. Ihre fünf Karrieretipps helfen Arbeitnehmern dabei, 2019 durchstarten.
1. Ziele setzen: "Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?"
Es klingt banal und ist weniger philosophisch als es auf den ersten Blick anmutet, aber mit dem Traumjob ist es wie mit der Liebe: Nur wer weiß, was er will, kann finden, was er sucht. Deshalb sollte man sich immer die Frage beantworten können: Wo soll die Reise hingehen? Was kann ich, was möchte ich lernen und was kann und will ich damit erreichen?
Man kann seine Karriere wie ein Unternehmen betrachten, das sich fortlaufend weiterentwickeln, kritisch hinterfragen und von außen unterstützen lassen muss, um nachhaltig zu wachsen. Dafür sollte man sich stets selbst reflektieren und auch darüber nachdenken, wie viel man in die eigene Karriere investieren kann und möchte. Nur wer hier im Reinen mit sich selbst ist, kann wichtige Entscheidungen treffen.
Es hilft die Unternehmung "Karriere" als einen Weg mit verschiedenen Etappen zu betrachten. Nur wer sich Ziele setzt, kann sie auch erreichen oder andererseits aus Fehlern lernen und sich somit immer weiter verbessern. Man lernt schließlich nie aus.
Video: Skurrile Jobs
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2. Bewerbung neu denken: Anschreiben sind out!
Soll es ein neuer Arbeitsplatz sein, steht vor den meisten Jobwechseln die Bewerbung. Hier zeigt sich ein klarer Trend: Anschreiben sind out! Im Jahr 2019 lautet der Bewerber-Tipp schlechthin – keep it short. Der Arbeitsmarkt ist flexibler und schneller geworden. Das bricht auch mit herkömmlichen Bewerbungsprozessen. Der traditionelle Dreiklang aus Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnis hat allmählich ausgedient. Personaler wie Bewerber sind sich einig: Das "hiermit bewerbe ich mich als" braucht heute kein Mensch mehr.
Wenn die meisten Bewerbungsverfahren ohnehin online durchgeführt werden, lohnt es sich den Fokus auf einen lückenlosen, aussagekräftigen und authentischen Lebenslauf zu legen, Arbeitsproben oder sonstige Nachweise für Qualifikationen beizufügen und auf ein persönliches Kennenlernen oder Probearbeiten zu drängen. Nichts kann die Eignung für eine offene Stelle besser unter Beweis stellen – für beide Beteiligten.
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3. Xing und Linkedin: Berufsnetzwerke sinnvoll nutzen
Einer Studie des Digitalverbands Bitkom zufolge, prüfen mehr als die Hälfte der Personaler potenzielle Bewerber vorher in sozialen Netzwerken – vorwiegend solchen, die einen beruflichen Schwerpunkt haben, wie Xing oder Linkedin. Deshalb sollten sich Arbeitnehmer zum einen auf solchen Netzwerken anmelden und ihre Profile dort zum anderen auch pflegen.
Wie muss ein solcher Account gestaltet sein, um für Recruiter attraktiv zu sein? Allen voran gehört dazu natürlich ein professionelles und sympathisches Profilbild, ein aussagekräftiger Überblick über den Werdegang und Kompetenzen, ein Slogan, der im Kopf bleibt und natürlich Kontakte, Kontakte, Kontakte. Denn: Nur mit einem Netzwerk, ist ein Netzwerk auch ein Netzwerk.
Arbeitnehmer sollten sich deshalb mit alten Kollegen, Bekannten, Kunden und Vorgesetzen verbinden, um die eigene Sichtbarkeit und Relevanz zu erhöhen. Dazu kann auch die Beteiligung an berufsspezifischen Gruppen und das Teilen relevanter Inhalte beitragen.
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4. Im Gespräch überzeugen
Ob auf Networking-Events, Messen oder im klassischen Vorstellungsgespräch: Oft genug sitzt man jemandem gegenüber, den man von sich überzeugen sollte. Egal ob das Gespräch nur ein Smalltalk bei einem Get-together von Branchenkennern ist oder ein ausgiebiges Kennenlernen bei einem neuen potenziellen Arbeitgeber – so oder so gilt es bei professionellen Gesprächen ein paar Dinge zu beachten.
Nie sollte man schlecht über den alten oder aktuellen Arbeitgeber, Chefs oder Kollegen sprechen. Das zeugt von wenig Stil. Authentizität und Natürlichkeit sind bei solchen Gesprächen immer gute Begleiter. Wichtig ist, auf dem Boden zu bleiben und nicht zu prahlen.
Den Gesprächsfluss hält am Laufen, wer zwischendurch auch Fragen stellt. Außerdem wirken Fragen und damit auch das Interesse am Gegenüber meist sympathisch. Diese sollten jedoch sachlich und sinnvoll sein. Kritische Themen wie politische oder religiöse Fragen haben in diesem Rahmen nichts verloren.
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5. Wenn das Geld nicht mehr stimmt
Die Arbeit macht Spaß, die Kollegen sind nett, die Verantwortung ist gewachsen. Wenn soweit alles stimmt und man sich beruflich weiterentwickelt hat, steht man früher oder später vor einer Gehaltsverhandlung. Hier kann man einiges richtig, aber auch genauso viel falsch machen.
Das A&O ist die Vorbereitung. Man braucht nachvollziehbare Argumente, warum die eigene Arbeit fortan mehr wert sein sollte. Hier lohnt sich ein Blick zurück – was wurde in der Vergangenheit geleistet, das eine Anpassung des Lohns rechtfertigt? Private Gründe wie teure Anschaffungen oder Verpflichtungen haben in einer Gehaltsverhandlung nichts verloren. Zudem sollte man auf das Timing achten. Ein solches Gespräch verlangt nach einem Termin und sollte nicht zwischen Tür und Angel, etwa auf einer Betriebsfeier nach zwei Bier, geführt werden.
Außerdem sollte man sich unbedingt vorher überlegen, was man erreichen möchte. Dafür lohnt sich auch eine kurze Recherche, welche Gehälter in der Branche und in ähnlicher Position üblich sind. Der Vorgesetzte wird sicher nach einer konkreten Gehaltsvorstellung fragen. Wer hier schwimmt, hat bereits verloren. Am besten man antwortet nicht ganz konkret, sondern gibt einen Rahmen vor. Wichtig ist hierbei: Auf keinen Fall zu hoch pokern, sondern immer realistisch bleiben. Falls das gewünschte Gehalt nicht erfüllt werden kann, lohnt es sich auch Alternativen vorzuschlagen, wie z.B. ein erhöhtes Weiterbildungsbudget, eine neues Diensthandy oder ein Zuschlag zum Monatsticket.
Tine Schlaak ist Partnerships Manager bei der globalen Online-Lernplattform Udacity und hilft Unternehmen dabei, die richtigen Weiterbildungsmaßnahmen für ihre Mitarbeiter zu finden.
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Udacity/ans