Keine Antwort auf die Bewerbung erhalten? Welche Gründe dahinter stecken – und was zu tun ist

Die Enttäuschung ist groß, wenn auf mühevoll erstellte Bewerbungsunterlagen keine Antwort vom Unternehmen erfolgt. Was Bewerber jetzt noch tun können.
Anschreiben, Lebenslauf, aktuelle Zeugnisse – wer Bewerbungsunterlagen erstellt, hat alle Hände voll zu tun. Und es kann auch teuer werden: Ein professionelles Bewerbungsfoto kostet oft eine Stange Geld. Umso enttäuschender ist es dann, wenn Unternehmen auf die eingereichte Bewerbung gar nicht erst reagieren, oder nach der automatischen Eingangsbestätigung nichts mehr von sich hören lassen.
Keine Antwort auf Bewerbung: Das können die Gründe sein
Tatsächlich steckt meist keine Absicht dahinter, wenn Arbeitgeber ihre Bewerber „ghosten“. Meist mangelt es schlicht an Zeit und Organisation, wenn Bewerbungsunterlagen versickern. „Gerade, wenn Unternehmen keine gut strukturierte Personalabteilung oder ein gutes Bewerbermanagement haben, kommt es zum Ghosting“, verrät Emine Yilmaz, Vice President bei der Personalberatung Robert Half, im Gespräch mit dem Businessinsider. Manchmal ist die ausgeschriebene Stelle auch längst besetzt, oder die Gehaltsvorstellungen schießen weit übers Ziel hinaus.
All das ist jedoch keine Entschuldigung, Bewerber schlicht zu ignorieren, wie Yilmaz weiter ausfürt: „Diese Mühe nicht einmal mit einer Antwort zu belohnen, zeugt von geringer Wertschätzung“, betont die Recruiting-Expertin. Zudem schneiden sich Firmen mit dieser Politik ins eigene Fleisch, schließlich vergraulen schlechte Bewertungen auf Jobportalen hoffnungsvolle Talente.
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To-Do-Liste: So retten Sie Ihre Bewerbung, wenn eine Antwort des Unternehmens ausbleibt
Bewerber sollten sich jedoch nicht zu viele Gedanken über die möglichen Gründe machen. Um sich beim potentiellen Arbeitgeber doch noch ins Gedächtnis zu rufen und die Chancen auf den Job zu wahren, sollten sie stattdessen aktiv werden:
- 1. Überprüfen Sie, ob Ihre Bewerbungsunterlagen korrekt waren: Stimmt der Empfänger? Haben Sie sich auf die Stellenausschreibung bezogen? Und: War die Bewerbung auch wirklich vollständig?
- 2. Falls Sie keinen Fehler in der Bewerbungsmappe finden, dürfen Sie beim Unternehmen ruhig nachhaken. Erkundigen Sie sich telefonisch oder per E-Mail beim Ansprechpartner nach dem aktuellen Stand der Bewerbung. Jedoch nicht zu früh: Zwei Wochen sollten Sie den Firmen für die Bearbeitung unbedingt Zeit geben. Der Tonfall sollte außerdem immer freundlich sein, ohne Vorwürfe. Wer der hier negativ auffällt, wird kaum eine zweite Chance bekommen.
- 3. Erfolgt auch darauf keine Antwort, dürfen Sie ruhig ein zweites Mal nachhaken. Oder Sie versuchen den Ansprechpartner über Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn zu kontaktieren.
- 4. Schlägt auch ein zweiter Kontaktversuch fehl, müssen Sie die Stelle wohl oder übel abhaken.
Auch, wenn nicht immer Zeit für ein ausführliches Feedback ist: Eine kurze freundliche E-Mail, in der ein Unternehmen absagt, sollte auf jeden Fall drin sein. (as)
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