Nicht das Handy: Das lenkt Mitarbeiter am häufigsten von der Arbeit ab

Acht Stunden am Tag konzentriert arbeiten? Das schaffen wohl nur die wenigsten. Was uns im Job am meisten ablenkt - und was wir dagegen tun können, zeigt eine Studie.
Wer im Job nach der Ablenkungsfalle Nummer Eins sucht, dem wird als erstes wohl das Smartphone in den Sinn kommen: Zwischendurch die E-Mails checken oder eine Nachricht an Freunde oder den Partner schicken, das kennen viele wohl nur zu gut. Deshalb herrscht in einigen Firmen bereits Handy-Verbot.
Ablenkungsfalle Nummer eins: die lieben Kollegen
Doch tatsächlich lenkt uns eine Sache viel mehr ab als unser Handy: die lieben Kollegen. Wie eine Studie der Lernplattform Udemy herausgefunden hat, gaben vier von fünf Befragten an, dass ihnen geschwätzige Kollegen am meisten Zeit stehlen.
Auf dem zweiten Platz landet der laute Lärmpegel im Büro, durch den sich 70 Prozent der befragten Arbeitnehmer gestört fühlen. Lediglich bei den Millennials, die zwischen 1980 und 2000 geboren sind, landet das private Handy als Ablenkungsfalle auf Platz Zwei (69 Prozent).
Doch abgelenkte Mitarbeiter sind keineswegs entspannter, wie die Studie zeigt: In allen Altersgruppen führt Ablenkung zu Stress, die Mitarbeiter sind frustriert und unmotiviert. So ist es nicht verwunderlich, dass 54 Prozent aller Befragten das Gefühl haben, nicht so viel zu leisten, wie sie eigentlich könnten. Die Hälfte meint, sie seien durch Ablenkung wesentlich weniger produktiv.
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Was Mitarbeiter und Chefs gegen Ablenkung vom Job unternehmen können
Doch wie können Mitarbeiter diese Ablenkungsfallen vermeiden? Viele versuchen selbst, aus diesem Teufelskreis zu entfliehen und schalten das Handy aus (43 Prozent), hören Musik, meditieren oder entspannen sich auf andere Art (30 Prozent). Rund ein Viertel (26 Prozent) erledigt bei Ablenkung einfachere Aufgaben, die weniger Konzentration erfordern.
Doch eigentlich wünschten sich viele Mitarbeiter, dass die Chefetage etwas gegen die Ablenkung unternimmt. So schlagen 38 Prozent ausgewiesene Ruhezonen im Büro vor, 40 Prozent würden gerne im Homeoffice arbeiten oder flexiblere Arbeitszeiten nutzen, um konzentriert arbeiten zu können. Entsprechende Trainingsangebote befürworten 37 Prozent.
Viele Mitarbeiter (31 Prozent) sprechen sich außerdem für strengere Verhaltensregeln aus, um den Lärmpegel einzuschränken. Und rund ein Viertel wünscht sich meetingfreie Tage - denn auch die lenken von den eigenen Aufgaben ab.
Für die Studie wurden im Februrauer 2018 mehr als 1.000 Büro-Mitarbeiter aus den USA befragt, die Vollzeit arbeiten.
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Von Andrea Stettner