Aufschieberitis im Job vermeiden: Karriere-Experten erklären, wie Sie wichtige Aufgaben entspannter angehen

Fast jeder dürfte schon mal eine unangenehme Aufgabe im Job verschoben haben. Damit so etwas allerdings nicht häufiger passiert, sollten Sie sich ein paar Tipps zu Herzen nehmen.
Termindruck, Fristen, Stress: Im Arbeitsleben gibt es öfter auch mal unangenehme Situationen, die gemeistert werden wollen. Manchmal entsteht der Stress allerdings auch erst dadurch, dass man Aufgaben aufschiebt, die man eigentlich schon früher hätte erledigen können. Nicht wenige kennen dieses Phänomen der Prokrastination, oder einfacher gesagt: der Aufschieberitis.
Prokrastination kein seltenes Phänomen im Arbeitsleben
Die Experten des Portals Karrierebibel.de erklären es unter anderem so: „Hinter dem sperrigen Begriff Prokrastination steckt eine einfache Vermeidungsstrategie: Unangenehme Aufgaben werden solange aufgeschoben, bis es nicht mehr geht – oder zu spät ist.“ Das Kernproblem vieler „Aufschieber“ sei, dass sie Schwierigkeiten damit hätten, Prioritäten zu setzen und unter latenten Minderwertigkeitsgefühlen leiden würden. „Fälschlicherweise setzen sie Erfolg mit Selbstwert gleich. Um dieses Gefühl zu erreichen, brauchen sie häufige und kurzfristige Erfolgserlebnisse“, heißt es unter anderem in dem Beitrag. „Sind die Aufgaben aber scheinbar zu groß, liegen diese subjektiv zu weit entfernt.“ Deshalb würden sie kleinere Aufgaben vorziehen; denn die wiederum versprechen eine schnellere Belohnung.
Das kann zum Beispiel bedeuten, dass man – bevor man ein größeres Projekt angeht –, erstmal ausführlich alle E-Mails beantwortet. Oder zum Beispiel lieber einige in dem Moment unwichtigere Telefonate führt oder vielleicht ja auch erst einmal den Schreibtisch aufräumt. Und dadurch die viel drängendere, größere Aufgabe schlussendlich verschiebt. Am Ende des Arbeitstages hat man mit dem wichtigsten Projekt womöglich noch nicht einmal begonnen, geschweige denn es zu Ende gebracht. Und das wiederum kann auf Dauer ziemlich frustrierend sein.
Natürlich gibt es verschiedenste Ausprägungen von Aufschieberitis. Im Kleinen jedoch dürfte sich so gut wieder schon mal dabei erwischt haben, dass er eine unangenehme Aufgabe lieber (erst einmal) verschiebt. Damit das allerdings nicht häufiger passiert, sollte man sich ein paar Tipps zu Herzen nehmen. Auf Karrierebibel.de sind zahlreiche davon genannt – hier ein Ausschnitt:
Prokrastination: Sieben Tipps, wie Sie Aufschieberitis begegnen können
- 1. „Beginnen Sie sofort“, so der vielleicht wichtigste Ratschlag. Auf Karrierebibel.de erklären die Experten in dem Zusammenhang die sogenannte 72-Stunden-Regel nämlich so: „Wer sich etwas vornimmt, muss innerhalb von 72 Stunden den ersten Schritt machen, sonst sinkt die Chance, dass er oder sie das Projekt jemals beginnt, auf 1 Prozent.“
- 2. „Setzen Sie Prioritäten“, so ein weiterer Ratschlag der Experten. Hier geht es schlicht und einfach darum, sich zu überlegen, welche von Ihren Aufgaben wichtig ist und die unbedingt erledigt werden muss, und was zeitlich dagegen weniger dringend ist.
- 3.. „Beginnen Sie mit dem Unangenehmsten: So trivial es vielleicht klingen mag, probieren Sie es doch einfach mal aus. Denn mit dieser Strategie geraten Sie erst gar nicht in Versuchung, sich unnötig abzulenken oder andere Aufgaben vorzuziehen. Sondern Sie gehen das Problem direkt an.
- 4.“ Planen Sie vor“. Konkret rät das Karriereportal dabei unter anderem: „Notieren Sie schon am Abend, was Sie am nächsten Tag in welcher Reihenfolge tun werden. Dann halten Sie sich bitte unbedingt daran.“ Eine Methode kann übrigens auch sein, sich eine Frist für eine bestimmte Aufgabe schon früher zu setzen. So gerät man nicht in Stress, wenn die eigentliche Deadline naht.
- 5. „Lassen Sie sich Zeit“, so zudem ein weiterer Tipp, den man sich zu Herzen nehmen sollte. Denn manchmal ist gerade eine größere Aufgabe mit viel Zeitaufwand verbunden. Und gerade diese Zeit sollte man sich auch dafür nehmen und sie entsprechend einplanen. Dadurch fällt es einem auch umso leichter, mit der Aufgabe loszulegen. Lesen Sie zudem hier, welcher Fehler Sie in der Arbeit Sie unnötig viel Zeit kostet.
- 5. „Hinterfragen Sie sich“, so ein weiterer Ratschlag laut Karrierbibel.de. Es geht dabei darum, zu hinterfragen, warum man eine Aufgabe aufschiebt. Die Experten raten: „Schreiben Sie auf: Was schieben Sie auf? Warum? Was löst Stress aus? Was hätten Sie anders machen können?“
- 7. „Seien Sie konkret“. Je genauer und präziser Sie Aufgaben und Ziele planen, „desto wahrscheinlicher die Umsetzung“, schildern die Karriere-Experten. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass Sie sich eine genaue Uhrzeit setzen, zu der Sie mit einer Aufgabe beginnen – und sich beispielsweis überlegen, für welche Schritte Sie wie viel Zeit einplanen. Dabei sollten Sie sich übrigens nicht zu viel vornehmen und besser in kleinen Schritten vorgehen.
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