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Bewerbung: Altersdiskriminierende Stellenausschreibungen kommen im Berlin am meisten vor

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Von: Carina Blumenroth

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Eine „innovative“ Stelle oder ein „junges Team“ – Stellenanzeigen senden klare Botschaften, wer sich darauf bewerben soll. Einiges davon ist diskriminierend.

Wenn Sie einen neuen Job suchen, scrollen Sie sich durch etliche Stellenanzeigen und lesen sich durch, ob die erwähnten Tätigkeiten und die Unternehmensbeschreibungen zu Ihren Wünschen passen. Je nachdem, wie die Stellenanzeigen aufgebaut sind, fühlen Sie sich davon angesprochen, sortieren diese aus oder Sie fühlen sich diskriminiert. Das kann beispielsweise durch bestimmte Formulierungen der Fall sein.

Stellenanzeigen und diskriminierende Formulierungen

Stellenmarkt in einer Zeitung.
Der Wortlaut bei Stellenanzeigen kann diskriminerend sein. © Lobeca/Imago

Menschen können beispielsweise aufgrund des Alters diskriminiert werden, das Portal Preply bezieht sich auf eine Studie des National Bureau of Economic Research (NBER) im Jahr 2022, welche zeigt, dass ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor bestimmten Formulierungen in Stellenausschreibungen zurückschrecken. Im Nachgang wollte das Unternehmen Preply herausfinden, wie die Sprachauswahl von deutschen Stellenausschreibungen über das Business-Netzwerk LinkedIn aussieht. Untersucht wurde, welche Standorte und Branchen am ehesten altersbezogene Begriffe in den Stellenanzeigen aufnehmen und wie häufig diese allgemein vorkommen.

Was Bewerberinnen und Bewerber wirklich wollen, sind Gehalt und attraktive Aufgaben, allerdings gibt es in Anzeigen immer leere Buzzwords und Phrasen.

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Altersbezogene Begriffe, die in Stellenanzeigen vorkommen können

Quelle: Preply, zugrunde lagen 1.000 Stellenanzeigen, Stand: 31.01.2023

Stellenanzeigen aus Berlin und Bayern verwenden besonders oft altersbezogene Begriffe

Die Verantwortlichen weisen darauf hin, dass Stellenanzeigen mit altersbezogenen Begriffen besonders häufig in Berlin und Bayern veröffentlicht wurden. Rund 41 Prozent der Stellenanzeigen aus Berlin enthielten demnach altersbezogene Begriffe, aus Bayern hingegen rund 30 Prozent.

Altersbezogene Sprache in Stellenanzeigen: Bildungsbranche besonders betroffen

Ebenso wurden die Branchen untersucht, in denen altersbezogene Sprache in den Stellenanzeigen besonders oft vorkommt. Die meisten altersdiskriminierenden Formulierungen haben die Verantwortlichen von Preply demnach im Bereich der Bildung gefunden. Dort waren rund 426 von 1.000 Stellenausschreibungen mit altersbezogenen Begriffen versehen.

Einseitigkeit vs. Diversität: Was bringt ein Unternehmen weiter?

In Zeiten des Personalmangels und des demografischen Wandels wird die Arbeitskraft von Menschen in Deutschland auf jeden Fall knapper. Ein aktueller Trendreport von Bewerberplattform Indeed und dem Recruitingportal Glassdoor hat ergeben, dass Unternehmen durch Diversität zunehmend attraktiver werden. Dies kann im Umkehrschluss bedeuten, dass Unternehmen mit altersdiskriminierenden Äußerungen unattraktiver für Bewerberinnen und Bewerber werden könnten.

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