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Gesichtsausdrücke von Hunden verstehen – diese Fähigkeit will gelernt sein

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Von: Anne Hund

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Wie gut Menschen die Gesichtsausdrücke von Hunden verstehen und woher kommt dieses Verständnis? Eine wissenschaftliche Studie liefert die Antwort.

Wenn Hunde ein Leckerli wollen, ängstlich sind oder sich freuen, kann man das oft an ihrem Gesicht ablesen. Doch die Fähigkeit des Menschen, die Gesichtsausdrücke von Hunden richtig zu deuten, ist nicht angeboren, sondern erlernt. Zu diesem Ergebnis kam eine Studie von Wissenschaftlern um Frederica Amici vom Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie im Jahr 2019.

Ein weißer Labrador im Porträt – und im Hintergrund Rasen
Oft lässt sich am Gesicht von Hunden ablesen, was sie von uns wollen. (Symbolbild) © Anna Omelianenko/Design Pics/Imago

Wer hat die Fähigkeit, die Gesichtsausdrücke von Hunden zu deuten?

Demnach sind sowohl erwachsene Hundebesitzer als auch jene Erwachsenen, die positive Erfahrungen mit Hunden gemacht haben, dazu in der Lage, verschiedene Gesichtsausdrücke von Hunden zu identifizieren. Kinder waren – abgesehen von Wut und Glück – in der Studie hingegen nicht so gut darin, die Emotionen von Hunden zu deuten, wie die Max-Planck-Gesellschaft in einem Online-Beitrag schreibt.

Kinder können nur Wut und Glück richtig deuten

Um zu testen, wie gut Menschen die Emotionen hinter Gesichtsausdrücken von Hunden deuten können, habe das Team den Studienteilnehmern Fotos von Hunden, Schimpansen und Menschen vorgelegt. „Die Fotos zeigten glückliche, traurige, wütende, neutrale oder ängstliche Gesichtsausdrücke.“ Die 89 Erwachsenen und 77 Kinder wurden danach eingeteilt, „ob sie selbst einen Hund besaßen oder nicht, und ob sie in einer Kultur aufgewachsen waren, die Hunden positiv gegenübersteht“.

Positive Erfahrung mit Hunden bei Erwachsenen entscheidend

Allen Teilnehmenden seien die Fotos von den Hunden, Schimpansen und Menschen gezeigt worden, hieß es in dem Beitrag weiter zu der besagten Studie. „Sie wurde gebeten zu bewerten, ob das Individuum auf dem Bild glücklich, traurig, wütend oder ängstlich ist. Die Erwachsenen wurden außerdem gebeten, den Kontext zu bestimmen, in welchem das Bild aufgenommen wurde, z.B. in einer Spielsituation mit einem vertrauenswürdigen Partner oder direkt bevor sie einen Artgenossen attackierten.“

Hundebesitzer schnitten in der Studie nicht besser ab

Die Ergebnisse der Studie hätten gezeigt, „dass die Fähigkeit, die Emotionen der Hunde zuverlässig zu erkennen, vor allem durch Alter und Erfahrungen erworben wird.“ Die Erwachsenen konnten demnach die Gesichtsausdrücke der Hunde am besten deuten, „wenn sie in einer Kultur aufgewachsen waren, die Hunden positiv gegenüber steht. Jedoch schnitten Personen, die selbst einen Hund besaßen, nicht besser ab, als solche, bei denen das nicht der Fall war.“

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Wenn Hunde im Alltag eine große Rolle spielten und generell als wichtig angesehen würden, machten Menschen „offensichtlich passiv“ Erfahrungen mit Hunden, heißt es unter anderem in dem Beitrag. Diese Erfahrungen wiederum würden dazu führen, dass Menschen die Gesichtsausdrücke von Hunden besser deuten können – „auch wenn sie nie einen eigenen Hund besessen haben“.

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